Elf

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„Habt ihr euch mit Aras vertragen?", fragte mich Meral, während wir gemeinsam das Essen vorbereiteten. Ich schüttelte nur stumm meinen Kopf.

„Er redet nicht mehr mit mir. Das ist sogar das kleinste Problem. Er wollte nicht mal, dass ich ihn heute Morgen zur Schule fahre, er ist mit Yavuz gefahren", sprach ich hoffnungslos und schälte die Kartoffel in meiner Hand für den Kartoffelauflauf.

Meral seufzte nur und gab mir einen Kuss auf die Schläfe.

„Das wird schon", versuchte sie mich nur aufzumuntern. Ich nickte nur stumm.

Nachdem das Essen fertig war, deckte ich den Tisch und rief jeden zum Essen.

Als Aras reinlief, sah er mich nicht einmal an und setzte sich zu Yavuz. Ich sagte nichts dazu und setzte mich auf mein Platz.

Das ganze Essen lang versuchte jeder mit Aras ein Gespräch aufzubauen, allerdings war er abweisend und stand auch kurz danach auf.

Seufzend legte ich meine Gabel auf den Tisch und sah ihm nach.

„Ich versuche nochmal mit ihm zu reden", sagte ich und stand auf.

Ich lief langsam zu seinem Zimmer und sah ihn traurig auf seinem Bett sitzen. Ich klopfte leicht an seiner Tür, weshalb er zu mir sah.

„Darf ich reinkommen?", fragte ich ihn lächelnd. Er zuckte nur mit den Schultern und sah auf den Boden. Ich nahm das als ein ‚ja' an und lief rein. Nachdem ich mich vor ihn auf den Boden gesetzt hatte, sah ich ihn lächelnd an und nahm seine Hand in meine.

„Es tut mir Leid. Aras, wirklich. Es ging mir an dem Tag einfach nur nicht gut. Ich würde dich doch niemals freiwillig alleine lassen. Ich liebe dich zu sehr dafür. Du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben. So sehr du mich liebst, so sehr liebe ich dich. Sogar viel mehr", sprach ich beruhigend auf ihn ein. Er schielte kurz zu mir und sah mich unsicher an.

„Wenn du mit mir nicht redest, werde ich sehr traurig. Ich fühle mich dann immer alleine und wenn du mit mir redest und lachst werde ich immer so glücklich."

„Wirklich?", fragte er mich leise.

„Ja, wirklich", sagte ich.

„Liya, ich hatte so Angst. Ich will nicht, dass du traurig bist. Ich liebe dich so sehr, aber du siehst so traurig aus immer", sprach er.

Ich sah sprachlos zu ihm. Ich versuchte doch immer glücklich auszusehen.

„Ich bin aber nicht traurig. Ich bin nur dann traurig, wenn du nicht mit mir redest."

„Warum hast du dann an dem Tag so viel geweint?", fragte er mich.

„Aras, ich vermisse auch Mama und Papa, genauso wie du. An dem Tag habe ich beide wieder sehr vermisst. Das ist ganz normal sie zu vermissen und dann zu weinen", versuchte ich ihm einigermaßen zu erklären. Ich wollte ihm nichts vormachen. Er war zwar jung, allerdings war er nicht dumm. Er merkte alles, was um ihn herum geschah.

„Ich vermisse sie auch. Weißt du manchmal muss ich auch weinen, aber dann denke ich immer an dich. Du bist immer bei mir und bist so eine wundervolle Schwester. Dann muss ich nicht mehr weinen. Du bist wie Mama, so lieb und toll. Ich liebe dich genauso wie sie."

Lächelnd sah ich ihn an und mir lief eine lauwarme Träne über die Wange, die er wegwischte.

„Tut mir Leid, ich wollte nicht, dass du traurig wirst und weinst", sagte er schuldig.

Ich nahm seine weichen Hände in meine und küsste diese.

„Weißt du Aras, manchmal weinen Menschen auch, wenn sie glücklich sind. Du hast mich nicht traurig gemacht, sondern sehr glücklich. Ich liebe dich genauso", sagte ich und sofort lächelte er.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 12, 2020 ⏰

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