𝟎𝟑 𝐡𝐚𝐭𝐢𝐧𝐠 𝐦𝐲𝐬𝐞𝐥𝐟

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𝐲𝐨𝐨𝐧𝐠𝐢

𝐌üde starrte ich die weiße Wand an, die im schwachen Mondlicht, welches durchs Fenster fiel, ein wenig leuchtete.

Unter Tränen hatte ich Jimin, der gerade schlief, was um diese Uhrzeit eh besser war, erzählt, was mit mir los war. Wieso ich gestern springen wollte und mich dann von ihm retten ließ.

Ich vertraute ihm, ich wusste nicht warum, aber es fühlte sich richtig an. Und deshalb hatte ich ihm gesagt, unter was für enormen Stress ich stand. Das meine Eltern Druck machten, sie mir ins Gesicht sagten, dass meine Interessen einen Scheiß wert waren.

Und ich ebenso. Sie hatten nie eine wirklich hohe Meinung von mir gehabt, vor allem meine Mutter. Das ich schwul war, fanden beide jedoch inakzeptabel. Ich glaubte, so lange ich unter diesem Dach lebte, würde ich innerlich zerbrechen. Doch als ich endlich ging, war es schon zu spät.

In mir fest verankert waren der Wunsch zu sterben, genauso wie der Hass meiner Mutter. Ich war vollkommen davon überzeugt, dass ich das Problem wäre und wollte mir, sowie auch meinen Eltern einen Gefallen tun.

Aber zuerst brauchte ich Abstand, die beiden würden eh nicht zu meiner Beerdigung kommen, und so flog ich nach Tokyo.

Ich hatte ihm beinahe meine ganze Lebensgeschichte erzählte, aber danach ging es mir besser, zumindest ein bisschen.

"Du wirst es niemals schaffen mich in einem Monat vom Leben zu überzeugen, der Hass sitzt zu tief... Sie haben mich ruiniert. Es... Tut mir Leid, Jimin", flüsterte ich, während ich eine Haarsträhne aus seinem Gesicht und hinter sein Ohr strich.

Ich lag zwar wach, aber versuchen zu schlafen konnte ich doch mindestens.

"Deine Interessen sind mir scheiß egal, du kleine Missgeburt! Ich wünschte, dich hätte es nie gegeben! Du kannst dir deine professionelle Hilfe sonst wo hin stecken, du bist gesund verdammt nochmal! Depressionen, das ich nicht lache", schrie sie mich an, ihre hässliche Fratze wutverzerrt.

Stumm nickte ich, würde ich reden, wäre alles ruiniert und ich könnte wieder haufenweise Schmertabletten nehmen. Mit schnellen Schritten, gerade noch so der metallenen Suppenkelle ausgewichen, rannte ich ins Bad und sperrte mich dort ein.

Obwohl, würde ich übertreiben, könnte mich keiner retten. Aber war es nicht genau das, was ich wollte? Ich war mir nicht sicher, aber ich sperrte die Tür doch wieder auf.

Dann schnappte ich mir eine der Rasierklingen, die mein Vater immer rumliegen ließ, krempelte meinen Ärmel hoch und setzte an.

Einen Moment dachte ich nach, ob es das wirklich wert war, aber ein Blick auf die restlichen Narben und die Stimme meiner Mutter, die in meinem Hirn herumspukte gaben mir den Rest.

Ich schrie, weinte und zerstörte den Spiegel voll Wut und Hass auf mich selbst. Ich setzte an und zog durch.

Einmal, zweimal, so oft bis ich nicht mehr zählen konnte. Mir wurde langsam schwarz vor Augen, ich hatte übertrieben.

Mit der letzten Kraft, die ich hatte, rief ich meinen besten Freund an, der sofort abhob.

"Joon... Ich... Hab übertrieben", hauchte ich, bevor ich endgültig das Bewusstsein verlor.

"Yoongi! Yoongi! Wach auf verdammt!"

Langsam schlug ich meine Augen auf, nur um direkt in das besorgte Gesicht von Jimin zu blicken. Dann wanderte mein Blick auf meine Hände, die sich in das T-Shirt von ihm gekrallt hatten und sah, dass ich es größtenteils zerrissen hatte.

"Fuck. Das... Das tut mir Leid."

"Das ist nicht das Problem. Was ist passiert, du hast geschrien?", flüsterte er, während er seine Arme um mich gelegt hatte, da ich begonnen hatte zu weinen. Ich hasste es zu weinen, ich fühlte mich schwach und verletzlich.

"Alptraum..."

𝐓𝐎𝐊𝐘𝐎 [𝒚𝒎] ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt