⓹|𝐼𝓂𝓂𝑒𝓇 𝒹𝒾𝑒𝓈𝑒 𝒹𝓊𝓂𝓂𝑒𝓃 𝒱𝒾𝓈𝒾𝑜𝓃𝑒𝓃

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•𖣔•

Um 15:21 komme ich in der Tatham Street an, somit muss ich nur noch die Nummer elf finden.

Eine ganze Reihe von roten Backsteingebäuden erstreckt sich vor mir, ganz typisch für England.

Eines dieser Häuser muss die Nummer elf sein.

Es dauert nicht lange und ich habe das unauffällige Haus entdeckt.

Alle Fenster sind mit gelben Gardinen verhangen und auch das Klingelschild gibt keinerlei Hinweise auf die Bewohner des Hauses.

Also drücke ich einmal kurz die Klingel und höre sie gedämpft aus dem Inneren des Hauses schallen.

Doch keiner öffnet mir.

Verwirrt sehe ich mir nochmal die Notizen in meinem Handy an, wo ich mir alles von dem Zettel und dem Zauberer von Oz aufgeschrieben habe, doch hier steht alles so, wie ich es mir gemerkt habe.

Ich mache einen Schritt nach hinten und prüfe nochmal die Hausnummer, doch auch die stimmt.

In goldenen Ziffern steht da die Zahl 11.

Was geht hier ab?

Vielleicht haben sie mich einfach nicht klingeln gehört?

Also versuche ich es nochmal. Wieder höre ich das Geräusch der Klingel lautstark im Haus widerhallen und wieder öffnet mir keiner die Tür.

Ist es einfach noch viel zu früh? Vielleicht kommt Lana auch zum Haus und verspätet sich einfach ein wenig.

Vorsichtshalber sehe ich auf die Uhr meines Handys, die gerade auf 15:27 springt. Etwas klickt leise in meiner Nähe, doch als ich mich umsehe, ist da nichts.

Seufzend sehe ich wieder die schwarz lackierte Tür an, die mich nicht herein lassen will.

Ich gehe ein paar Schritte an sie heran und versuche durch den Spion ins Innere zu blicken, doch auch hier hängt eine gelbe Gardine davor.

Genervt lehne ich mich an die Backsteinmauer im Eingang und gehe mir durch die schwarzen Haare.

Mein Blick fällt wieder auf die verdammte Tür und am liebsten hätte ich mich selbst verprügelt.

Sie steht einen kleinen Spalt breit offen.

Dann denke ich darüber nach.

Als ich hier angekommen bin, war sie zu. Da bin ich mir hundertprozentig sicher.

Wieso ist sie jetzt also offen? Ist das ganze eine Falle?

Ich sehe eine schemenhafte Gestalt im inneren des Hauses vorbei huschen und versuche nicht zu atmen. War das die Gestalt, die ich heute im Park gesehen habe?

Plötzlich schnellt eine schmale Hand aus dem Türspalt hervor und packt mich am Arm, nur um mich ins Haus zu ziehen.

Ich habe zu viel Angst um zu schreien.

Es ist dunkel und staubig als die Person hinter mir die Tür wieder schließt.

„Konzentrier dich. Was du siehst ist nicht real.", sagt sie mit sanfter Frauenstimme.

„Was?", frage ich verwirrt und drehe mich nach der Frau um.

„Nicht!", warnt sie, „Zuerst musst du sehen."

Ich habe keine Ahnung was sie meint und es nervt mich, das sie mir irgendwelche kryptischen Anweisungen gibt, statt mir wie ein normaler Mensch einfach zu sagen was los ist.

A Lullaby of Blood and CursesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt