Kapitel 12

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Mein Handy klingelte, eine Nachricht von Louis. ‚Wann holst du mich ab?', ich lächelte. Eine Woche ist nun vergangen, seit Louis zugestimmt hatte, mich zu der Hochzeit zu begleiten. Seit dem habe ich ihn auch nicht mehr gesehen. Aber wir haben geschrieben. Viel sogar. Zuerst wollte er sich nur erkundigen weshalb Logan mich rausschmiss. Ich sagte ihm also, dass er wohl dachte Niall und ich hätten etwas in die Kekse getan. Logan wird ihm davon sicher erzählt haben, aber Louis schien ihm nicht zu glauben, sonst hätte er mir nicht geschrieben. Deshalb entschuldigte er sich auch für Logans ‚unverständliches' Verhalten, wie er es nannte. ‚Das wäre ja sonst nicht seine Art', na aber sicher doch. Danach schrieben wir über mehrere Tage hin und her. Ich denke nun scheint er nicht mehr ganz so unschlüssig zu sein, wie noch vor einer Woche.
Als ich Niall von meinem Glanzauftritt berichtete, sah er richtig stolz aus. „Wow, das hätte ich dir gar nicht zugetraut.", klopfte er mir auf die Schulter. „Ist das Glas zersprungen?", hatte er anschließend noch neugierig gefragt. „Es hat etwas geklirrt, ich bin aber nicht sicher. Ich habe mich nicht mehr umgedreht." Danach sah er mich nicht mehr so stolz an. „Maaaann du hattest nur eine einzige Aufgabe..."
Ich schrieb Louis ich würde ihn um 11.30 Uhr abholen. Als Fotograf musste ich ja schon etwas früher da sein. Ich glaube die Familie wollte vorher schon einige Fotos machen.
Nachdem ich duschen war, zog ich mir meinen Anzug an. Er war schwarz, so wie Isabella es mir mitgeteilt hatte. Es sollte wohl möglichst klassisch gehalten werden. Da es langsam Zeit war zu gehen, packte ich meine Sachen ein. Ich nahm mir meinen Autoschlüssel und wollte gerade zur Tür laufen, als es klingelte. Komisch, Niall hatte ja meinen Schlüssel geklaut und Louis wartet bei sich zu Hause. Wer sollte denn jetzt bitte bei mir klingeln?
Als ich dir Tür öffnete, stand Logan vor mir. Hatte er mich gestalkt, oder woher wusste er wo ich wohne? „Was machst du hier?", fragte ich genervt.
Verwirrt musterte er meinen Anzug und die Tasche. „Wo willst du denn hin?"
Ich verdrehte meine Augen genervt von der ganzen Situation und versuchte mich an ihm vorbei zu schieben. Dabei sagte ich: „Ich habe jetzt keine Zeit für diesen Schwachsinn." Logan war jedoch schneller und versperrte mir den Weg. „Ich bin noch nicht fertig mit dir.", sagte er ungeduldig.
„Ich aber mit dir." Wieder versuchte ich an ihm vorbei zu kommen, aber er hielt mich fest. Angespannt schlug ich seine Hand weg. „Fass mich nicht an!"
„Hör mal", ihm schien langsam der Geduldsfaden zu reißen. „ich gebe dir noch eine letzte Chance dich von Louis fern zu halten!"
Ich begann zu lachen, „Sonst?" Das schien ihm wohl nicht zu gefallen. „Sonst werden dir schlimme Sachen passieren!", sagte er wütend. Er bekam rote flecken am Hals.
„Das schlimmste was mir gerade passieren kann ist, dass du noch weiter meine Zeit verschwendest.", winkte ich ihn wenig beeindruckt ab.
Wütend drückte er mir seinen Finger auf die Brust. „Du...", schrie er, aber in diesem Moment trat ich einen Schritt auf ihn zu, packte ihn an der Schulter und sagte: „Jetzt pass mal auf, ich habe gleich eine Verabredung mit Louis und wenn alles gut läuft werden wir miteinander Schlafen. Danach kann ich dir gerne das Kondom schicken, dann hast du ein weiteres Souvenir für deine kranke Sammlung." Danach ließ ich ihn los. Für eine Moment hatte er keine Antwort, dann bemerkte ich, wie er seinen Arm hob und zu einem Schlag ausholte. Ich wich ihm aus und schubste ihn zur Seite, danach lief ich zu meinem Auto. Er folgte mir zum Glück nicht.
Im Auto begann ich zu lachen. Es war ein gutes Gefühl endlich mal auf der anderen Seite zu stehen und nicht als Verlierer aus einer Konfrontation mit Logan hervorzugehen. Als ich los fuhr, sah ich dass Logan noch immer vor meiner Haustür stand und meinen Wagen nicht aus den Augen ließ.

Mit der Kamera vorm Gesicht schweifte ich herum und schoss Fotos von den Menschen um mich herum. Es näherte sich inzwischen der frühe Abend. Zeremonie und Sektempfang waren schon eine Weile her, während sich die Feier im vollem Gang befand. Viele waren auf der Tanzfläche, gingen noch einmal nachträglich zum Buffet, saßen an Tischen oder standen herum und unterhielten sich. Es war also ziemlich viel los.
Wie von alleine fand meine Kamera Louis, der in der Nähe der Tanzfläche stand und sich mit der Braut unterhielt. Als sie gerade über etwas das Louis gesagt hatte lachte, machte ich ein Bild. Dann beobachtete ich die beiden. Als Louis sich umsah und mich bemerkte lächelte er und schaute dann leicht verlegen weg.
„Na wie viele Bilder hast du schon geschossen?" Isabella stand plötzlich hinter mir.
„Viele. Vermutlich weniger als du getrunken hast." Daraufhin schlug sie mir leicht auf den Arm und rief: „Hey!" Nach einer kurzen Pause sagte sie dann: „Dann hast du genug. Wieso gehst du nicht tanzen?" Sie deutete in Richtung Louis und ihrer Schwester.
„Ist nicht so meine Musik.", versuchte ich sie abzuwimmeln.
„Das lässt sich ändern und jetzt geh schon du Loser." Sie drücke mich mich nach vorne und lief dann in Richtung DJ. Oh man Frauen.
Als dann nur kurz danach ein langsames Lied begann ging ich wirklich zu Louis herüber. Nachdem ich ihn fragte, ob er tanzen wolle, sagte er sogar tatsächlich ja. Wir liefen zusammen auf die Tanzfläche, wo bereits einige Pärchen eng tanzten. Ich legte meine Hand an seinen Rücken und nahm seine Hand. Als ich ihm schon beim zweiten Schritt über die Füße stolperte lachte er. „Du bist ja grandios."
Ich musste selber über mich lachen. „Natürlich." Nach einigen Schritten hatte ich den Bogen raus. Irgendwann lag Louis beim tanzen in meinen Armen und hatte die Augen geschlossen. Dabei spürte ich seinen Herzschlag, seine Wärme. Das hatte ich vermisst. Alles an ihm hatte ich vermisst.
„Ich wünschte es könnte immer so sein.", sagte er leise.
„Das kann es.", sagte ich vorsichtig. Daraufhin lächelte er leicht und flüsterte: „Das wäre schön." Ich atmete tief ein, versuchte seinen Geruch festzuhalten, falls das hier gleich enden würde.

Ich hielt mit dem Wagen vor Louis Haus. „Hier wären wir.", sagte ich, obwohl es ja offensichtlich war. Dann betrachtete ich ihn. Wir hatten noch eine ganze Weile getanzt und uns dann entschieden zu gehen, als sich die Feier ihrem Ende neigte. Das Brautpaar würde die Bilder dann in ein paar Tagen bekommen, da ich wirklich sehr viele gemacht hatte und diese erst noch aussortiert & bearbeitet werden mussten.
„Ja... danke für den Abend und naja fürs Heim bringen.", sagte Louis leise und öffnete die Autotür. Bevor er ausstieg hielt er inne. „Du könntest ja noch mit rein kommen..." Er drehte sich zu mir um mein Gesicht zu sehen, dann fügte er noch hastig hinzu: „Also nur wenn du möchtest."
Ich grinste ihn an und öffnete dann auch meine Autotür und stieg aus. Bevor er ebenfalls ausstieg hörte ich ihn erleichtert ausatmen. Zusammen betraten wir dann sein Haus. Ich zog meine Jacke aus und wollte gerade etwas sagen, als er mich stürmisch küsste. Ich erwiderte den Kuss und hielt ihn in meinen Armen. Irgendwann spürte ich seine Hand unter meinem Hemd und ich verstand. Natürlich hatte ich mir dies schon im Auto erhofft, aber jetzt hatte ich die Bestätigung.
Langsam bewegten wir uns in sein Schlafzimmer, dabei knöpfte ich ihm das Hemd auf. Nachdem ich es ihm auszog, griff er nach meiner Krawatte und zog mich aufs Bett.

Can you love me again? (Larry AU)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt