13. Kapitel

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Ceyhuns Mutter platzte ins Zimmer und lief mit schnellen Schritten auf mich zu. Sie war voller Wut. Was passiert jetzt?
„DU MISTSTÜCK! WEGEN DIR KANN CEYHUN NICHT MEHR LAUFEN!

Bevor ich das ganze realisieren konnte, schlug sie mit ihrem Handrücken zu. Ich verlor mein Gleichgewicht und stürzte vor mich hin.
Er kann wegen mir nicht mehr laufen? Ich habe sein Leben ruiniert. Er hat mich zu einem Biest gemacht. „STEH AUF!" schrie sie erneut und krallte sich an mein Hals. Ich spürte ihre Nägel in meiner Haut. Es tat höllisch weh, doch ich konnte keinen Ton von mir geben.
„NIMM DIE FINGER WEG VON RANA!" brüllte plötzlich Ceyhun und ich blickte mit gefüllten Augen zu ihm. Sengül ließ mich sofort los und ging mit schnellen Schritten zu Ceyhun.
„Wie kannst du mich anschreien? Sie hat dein Leben versaut! Sie wird in den nächsten Tagen weggebracht. So ein Misststück brauchen wir nicht in der Familie."
Was? Wohin soll ich denn gehen? Ich verstehe nichts mehr! Soll ich mich freuen, weil das ganze enden wird? Oder sollte ich Angst bekommen? Ich kann Ceyhun doch nicht alleine lassen. Vor allem nicht in so einer Situation! Ich bin schuld daran, dass er nicht mehr laufen kann. Nein, ich kann nicht gehen.

„Ihr bringt sie nirgendwohin, sie gehört zu mir. Ihr Zuhause bin ich, mein Zuhause ist sie. Wenn ich höre, dass einer von euch Rana wehtut, dann könnt ihr was erleben -Auch du Mutter." er sprach völlig aggressiv und sah sie nicht mal an.

Mein Herz klopfte wie verrückt. Mir wird plötzlich warm. Was passiert hier? Ich fühle mich erleichtert und so beschützt. Als könnte mir niemand etwas antun. Aber warum tut er das? Er sollte mich hassen,  mich loswerden wollen. Stattdessen beschützt er mich und stellt mich vor seine Mutter?
„Ich kann's nicht glauben Ceyhun! Was ist los mit dir? Wir alle erkennen dich nicht mehr, was hast du mit meinem Sohn gemacht?" schrie sie Ceyhun an und verließ anschließend das Zimmer. Die Brüder gingen ihr nach und sahen mich hasserfüllt an. Nach und nach spürte ich warme Tränen, die meine Wangen hinunter gleiten. Einerseits fühlte ich mich gut, weil Ceyhun gegenüber mir keinen Hass empfindet, mich sogar in Schutz nimmt. Aber anderseits umgibt mich eine große Angst. Ich will ihm nicht auch noch seine Familie wegnehmen. Mich gegen die Familie stellen kann ich auch selbst, ich brauche keine Hilfe von Ceyhun.
Ich lief langsam zur Tür und drückte die Türklinge runter. Als ich rausgehen wollte, hörte ich ein leises Murmeln. Automatisch drehte ich mich und sah in seine Augen. Er stoppte direkt und sagte nichts.
„Ist was?" fragte ich ihn etwas besorgt, er schüttelte jedoch nur seinen Kopf und blickte weg.
Erneut drehte ich mich zur Tür, ging raus und wollte die Tür schließen.
„Warte, Rana."
Seine tiefe, beruhigende Stimme löste etwas in mir aus, plötzlich füllten sich meine Augen. Was passiert bitte mit mir? Komm zu dir Rana, sei doch nicht so sensibel! Außerdem gibt es keinen Grund dafür, oder doch?
„Komm rein, mach die Tür zu."
Ich erschreckte mich und zuckte kurz zusammen. Seine Stimme klingt nicht beängstigend, aber sehr unruhig. Als müsste er unbedingt mit mir reden, als wäre es etwas wichtiges. Das ganze machte mich neugierig und ängstlich zugleich. Ich weiß nicht, was mich erwartet. Wieso macht es mir angst?
Während ich mir Gedanken darüber machte, lief ich wieder zurück ins Zimmer und schloss die Tür. Erst blieb ich stehen, wagte keinen Schritt. Doch dann sah ich wie Ceyhun zu mir schaute.

Sein Blick war so intensiv, er durchbohrte meine Augen mit seinen. Als würden seine Augen versuchen mit meinen zu sprechen. Seine schrieen nach etwas, was mir nicht bekannt war. Meine Augen verstanden die Sprache seiner nicht. Es fühlte sich fremd und kalt an. Meine Augen weinten, seine brüllten.

Zwei verschiedene Welten

Frau von einem Mafia Boss?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt