Sehnsucht

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Ich lag jetzt schon 4 Stunden in meinem Bett und konnte einfach nicht einschlafen.
Wie es Shoyo wohl geht?
Leise seufze ich, seid Tagen konnte ich an nichts anderes als ihn denken. Er und ich waren jetzt schon seit drei Monaten in einer Beziehung und seit dem hatte ich ihn nicht mehr gesehen. Wie auch? Wir wohnten ja nicht gerade in der nähe von einander. Natürlich vermisste ich meinen kleinen Mittelblocker nicht erst seit ein paar Tagen sondern seit ich ihn habe in den Bus steigen sehen der ihn von mir wegbringt. Aber in der vergangenen Woche war es so schlimm geworden das ich mich nicht mal mehr richtig auf das Volleyball spielen konzentrieren konnte. Natürlich hatte mein Team das auch recht schnell mitbekommen und mich danach gefragt, doch ich hatte immer wieder abgeblockt. Wieder kam mir ein leises Seufzen über die Lippen und ich gab den Schlaf nun endgültig auf. Leise schlich ich in die Küche und machte mir einen Tee. Dann machte ich mich mit meinem heißen Getränk wieder auf den Weg zu meinem Zimmer. Auf dem Weg dorthin kam ich an einem Spiegel vorbei und blickte hinein. Jetzt konnte ich mein vom Mond beschienenes selbst sehen. Ich sah wirklich Müde aus und mein sonst so gelangweiltes Gesicht hatte zu einem ausdruckslosen gewechselt. Doch wenn man sich meine Augen genauer ansah erkannte man sofort Schmerz. Ich wand mich vom Spiegel ab und ging wieder zu meinem Zimmer. Dort Angekommen setzte ich mich auf die Fensterbank und blickte auf die Straßen Tokios.

Ich dachte darüber nach wann ich meinen kleinen Sonnenschein wohl das nächste Mal wieder sehen würde und musste bestürzt feststellen das es wohl in nicht allzu naher Zukunft sein wird. Vorsichtig nipte ich an meinem Tee. Er war inzwischen nicht mehr sehr heiß also konnte ich ihn in Ruhe trinken und nachdenken.

Doch je länger ich dies tat desto trauriger wurde ich.
Ach Shoyo mein Shoyo wenn du wüsstest wie sehr ich dich vermisse.
Ich hatte gar nicht bemerkt wie sich leise eine Tränen aus meinem Auge gelöst hatte und jetzt auf meinen Handrücken fiel.
War es jetzt schon soweit gekommen das ich, der Junge der eigentlich nie Gefühle zeigte und Köperkontakt verabscheute weinte, weil ich mich danach sehnte meinen Freund in die Arme schließen zu können oder auch nur meinen Kopf an seine Schulter legen zu können?
Anscheinend ja schon, denn die Träne blieb nicht lange allein und nach kurzer Zeit liefen mir viele stumme Tränen über die Wangen.

Ich musste wohl eingeschlafen sein denn, ich wurde von dem Klingelton meines Handys aufgeweckt. Vorsichtig stieg ich von der Fensterbank und blickte auf mein Handy drei Verpasste Anrufe von Kuroo und mehrere Narichten von meinen anderen Teammitgliedern. Als ich auf die Uhr blickte verstand ich auch weshalb. Misst ich komme zu spät zum Training!
Schnell machte ich mich fertig und vergaß dabei völlig auch nur kurz in den Spiegel zu schauen. Hätte ich es getan dann wäre mir wohl sofort aufgefallen das ich unordentliches Haar und vom weinen gerötete Augen hatte. Doch jetzt war es zu spät denn ich stand vor meinem Team und wurde aus erst belustigten und dann besorgten Gesichtern angesehen. "Kenma hast du geweint?" Kam es von einem besorgt drein blickenden Kuroo. "Nein, alles gut." Antwortete ich schnell und ging mich mit gesenktem Kopf umziehen, da mir diese Blicke dann doch sehr unangenehm waren.

Auch heute verlief das Training nicht besonders gut und am ende rief uns unser Trainer einige Minuten vor dem eigentlichen Tainingsschluss zusammen. "Ich habe gute Neuigkeiten! Wir werden in einer Woche ein Trainingscamp mit Karasuno und anderen Teams haben." Verkündete er stolz.

Ich hatte mich wohl verhört ich würde meinen Karottenkopf also doch schon so bald wieder sehen?
Vielleicht konnte er sogar länger bleiben da wir und auch Karasuno momentan Ferien hatten.
Vor Freude schlich sich ein zartes Lächeln auf meine Lippen und verblaste auch nicht als ich wieder zuhause angekommen war.

Glücklich ließ ich mich auf mein Bett fallen und schloss das Spiel auf meinem Handy. Das ich auf dem Nachhauseweg gespielt hatte, um Shoyos Kontakt auszuwählen und ihn sofort anzurufen. "Hey Kenma!" Hörte ich nach wenigen Sekunden auch schon die Stimme meines Freundes. Sogar nur seine Stimme zu hören machte mich unglaublich glücklich, weckte aber auch wieder das Gefühl der Sehnsucht in mir. "Hey Sho, unser Trainer hat uns Heute von dem Trainingscamp erzählt." Und so fing unsere Unterhaltung an die bis in die Nacht dauerte.

Die Tage bis zum Freitag an dem Karasuno ankommen sollte vergingen schleppend langsam und ich war froh als es endlich Donnerstag Abend war und ich Nur noch ein paar Stunden abwarten musste um Shoyo endlich wieder in die Arme schließen zu können. Aber an Schlaf war nicht zu denken, viel zu aufgeregt war ich ihn wieder zu sehen.

Und dann, dann war es soweit Freitag blitzschnell machte ich mich fertig und ging zur Nekoma Schule welcher der Treffpunkt der beiden Teams war. Nach außen hin wirkte ich zwar ruhig während ich auf den Rest meines Teams wartete doch innerlich tobte ein Tornado an Gefühlen. Als dann Schließlich das ganze Team versammelt war, waren meine Gefühle nicht mehr so auf Hochtouren und ich verspürte nurnoch eine innere Unruhe und unglaubliche Vorfreude.

Und dann sah ich ihn den Bus in dem mein Freund sitzen muss. Mir wurde bewusst das ich ihn gleich in meinen Armen halten und fest an mich drücken konnte. Was mich dazu brachte anzufangen zu zittern. Mein bester Freund sah mich skeptisch an doch ich ignorierte ihn, denn gerade stieg der erste der Krähen aus und wollte gerade um den Bus laufen, um das Gepäck zu holen, als sich jemand durch die Tür trängelte und den anderen zur seite schuppste.

Dieser Jemand hatte auffällig Orange leuchtende Haare und war kleiner als die meisten anderen seines Teams. Sofort war mir klar wer da gerade mit strahlenden Augen auf mich zugerannt kamm.

Shoyo

War mein einziger Gedanke in diesem Augenblick. "Kenmaaa!!!" Schrie der Junge nun und sprang mir regelrecht in die für eine Umarmung geöffneten Arme. So fest wie nur irgend möglich drückte ich ihn an mich und nahm sofort seinen Geruch nach frischen Erdbeeren war. "Sho." Flüsterte ich leise und er entgegnete genauso leise "Ja ich bin jetzt da. Ich bin jetzt bei dir Kenma."

Hinaken - SehnsuchtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt