3. Kapitel

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Die junge Agapornidin drängte sich an mich. Durch ihre Federn konnte ich ihr Herz schlagen hören. Als sich das Auto in Bewegung setzte, drängte sie sich noch ein Stückchen näher an mich. Ich war erstaunt, denn es war das erste Mal, dass sich jemand freiwillig so dicht an mich kuschelte. Eine Zeit lang betrachtete ich sie, ihren anmutig gebogenen Hals,

Ihr Schnabel, so rot wie Erdbeeren.

Ihr Kopf, so orange wie Orangen.

Ihr Hals, so gelb wie Zitronen.

Ihr Bauch, so grün wie Kiwis.

Ihre Augen, schönere hatte ich noch nie gesehen, als ob eine kleine Sonnenblume ihnen wuchs.

Und ihre Ausstrahlung erst- lebensfroh, fröhlich, neugierig -Aber auch ruhig und entspannt, gleichzeitig aber auch total aufgedreht

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Und ihre Ausstrahlung erst- lebensfroh, fröhlich, neugierig -
Aber auch ruhig und entspannt, gleichzeitig aber auch total aufgedreht.
Oke, ich gebe zu: Ich liebte sie vom ersten Moment an. Plötzlich spürte ich eine leichte Berührung am Schnabel. Sie stupste mich an, erst leicht, dann immer sicherer, sie wollte testen, wie weit sie gehen konnte. Als sie mich irgendwann so anstupste, das ich leicht das Gleichgewicht verlor, hörte sie auf. Aber sie ging nicht auf Abstand, nein, sie blieb bei mir, immer noch so nah, wie sie immer war. Ich schloss die Augen, und begann eine unbestimmte Melodie vor mich hin zu piepsen. Das schien ihr zu gefallen, denn sie legte ihren Kopf gegen meinen, und schloss ebenfalls die Augen. Nach ein paar Minuten hörten wir die Stimme von dem Mädchen, die Coco gekauft hatte. "Hallo, meine Kleine. Ich bin Jaelyn, das bedeutet 'Vogel des Lichts'. Und dein Name soll von heute an Coco sein. Wie geht es dir?" Coco schaute sie kurz an, und plusterte dann ihr Gefieder auf, und piepste einmal. Anscheinend gefiel ihr der Name. Uns mir auch, er passte einfach perfekt. Und man, war ihr Gefieder weich! Wie Watte. Als ob ich mich gegen eine Wolke kuscheln würde! Und ihre Stimme - So lieblich wie die Stimme einer Nachtigall (Ich habe mal eine singen gehört, ich weiß also, wie sich die anhören!). Den Rest der Fahrt, wo wir zurück zu unserem Zuhause fuhren, saßen wir beide ang aneinander, und unterhielten uns ein wenig. Ich erfuhr etwas über Cocos Leben, und das sie Angst hatte, was mit den Vögeln passiert, die gefangen wurden. Ich erzählte ihr, dass diese Vögel dann in neue Familien kamen, wie sie, und das ihnen nichts schlimmes passierte. Das beruhigte sie etwas. Irgendwann war das Eis gebrochen, und sie erzählte mir echt alles über ihr Leben. Auch, daß sie bis jetzt niemand hatte aushalten können, wegen ihrer Art. Das konnte ich garnicht glauben, da ich mich schon vom ersten Augenblick in sie verguckt hatte. Doch irgendwann war Coco fertig mit ihrer Erzählung, was ich traurig fand, da ich ihrer Stimme stundenlang zuhören hätte können, und fragte mich nach meiner Vergangenheit. Ich hatte mir geschworen, nie wieder davon zu reden, weil ich weder Aufmerksamkeit noch Mitleid haben wollte. Doch auf der anderen Seite vertraute ich Coco blind, obwohl wir uns erst so kurz kannten. Ich entschied mich, ihr meine Geschichte zu erzählen. Als ich fertig war, starrte sie mich mit aufgerissenen Augen an, und drückte sich tröstend an mich. Sie meinte, wie mutig ich gewesen war, zu fliehen, ohne zu wissen, wohin. Und das sie genauso gehandelt hätte, wenn sie Vögel aus ihrem Schwarm sie so behandelt hätten. Es tat gut zu hören, dass ich die richtige Wahl treffen hatte, und das meine Entscheidung jemand verstand. Spätestens bei diesem Satz von Coco wurde mir klar, dass wir füreinander geschaffen waren, da wir uns einfach perfekt ergänzten. Es war, als hätte man den perfekten Schlüssel für das perfekte Schloss gefunden!

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