4. Kapitel

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Sein ganzes Leben nur sich ungeliebt und allein zu fühlen, musste schrecklich sein. Zu glauben, man hätte die Liebe seines Lebens gefunden, und mit ihr ein ganzes Leben zu verbringen, und dann festzustellen, dass man nur... Nur das Spielzeug war. Wir sind alle gleich, mein Vogel ist auch nur einen Cent neuer wert als der andere, wir atmen die selbe Luft- und doch frage ich mich, wie manche Vögel so gemein sein können. Und dann noch zu Carlchen! Dem ruhigsten, liebsten, freundlichsten und schönsten Papagei der Welt! Habe ich gerade schönsten gesagt? Obwohl, wenn ich ihn so ansah... Er war schon echt hübsch.

Ein Kopf so braun wie das Holz der Eichen.

Ein Schnabel so rot wie Klatschmohn.

Ein Hals so Orange wie Ringelblumen.

Eine Brust so gelb wie Sonnenblumen.

Ein Bauch so hellgrün wie frisches Buchenlaub.

Flügel so dunkelgrün wie frische Tannen im Frühling.

Und Augen, die blickten so treu, loyal, liebevoll und sanft drein, wie sie nur sein konnten.

Den Rest der Fahrt saßen wir so nebeneinander, und unterhielten uns über dies und das

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Den Rest der Fahrt saßen wir so nebeneinander, und unterhielten uns über dies und das. Ich bin zwar ein halbes Jahr jünger als er, doch das schien ihm nichts auszumachen. Er erzählte mir davon, dass Jaelyn noch zwei weitere Papageien hatte, zwei blaue Sperlingspapageien, namens Rocky und Roxy, die auch in dem Käfig wohnten, allerdings in einem abgetrennten Teil. Der Käfig, den sie hatte war ziemlich groß, und in zwei gleich große Teile eingeteilt, links wohnten wir, und rechts die zwei Blauen. Ich sah sie an dem Tag, an dem ich ankam noch nicht viel, ich sah nur, dass der Männliche alle möglichen Blautöne hatte, von eisblau, zu himmelblau und königsblau. Die Weibliche war eher in Farben wie türkis, blau-grau, taubenblau und petrolfarbig. Er wirkte ziemlich dominant und kommandierend, sie eher ruhiger und schüchternder.

Als Jaelyn den Käfig öffnete, um uns hinein zu lassen, hüpfte Carlchen sofort hinein und rief mich hinterher. Ich zögerte noch etwas, doch dann traute ich mich auch aus der Box heraus. Unser Teil war ziemlich groß, mit Stangen zum sitzen, Spielzeugen, Futterstellen und Nahrungsergänzungsmitteln, wie Knabberstangen und Hirse. Carlchen setzte sich auf eine Schaukel und bagann, sein Gefieder zu putzen. Ich setzte mich auf die Stange nebenan, und begann ebenfalls mit der Federpflege. Nach einiger Zeit bemerkte ich, dass er mich beobachtete, und schaute auf. Als sich unseren Augen trafen, senkte er hastig den Kopf, und widmete sich wieder seinem Gefieder. Ich tat es dann auch. Doch einiger Zeit beobachtete er mich wieder. Ich schaute auf. "Jaelyn ist ziemlich nett und hübsch, oder?"
"Ja", sagte er, "Aber nicht so hübsch wie du." Ich zuckte zusammen. Waren diese Worte für mich bestimmt gewesen? Den Rest verbrachten wir schweigend mit unserem Gefieder, mit fressen, trinken und ich erkundete den Käfig ein wenig.

Es war Nacht. Carlchen und ich schliefen zwar auf dee selben Stange, doch er an einem und ich am anderen Ende. Ich überlegte mir, wie es sich wohl anfühlen würdezusammen einzuschlafen, Feder an Feder. Mit diesem Gedanken schlief ich ein...

... In der Nacht wachte ich auf. Ich spürte etwas an meinem Gefieder. Etwas großes.
Und weiches.
Ich blickte nach links, und sah Carlchen, wie er sich neben mich gekuschelt hatte. Sein Kopf lehnte in meiner Halsbeuge, und seine Augen waren geschlossen. Doch er fiepste eine Melodie vor sich hin, fast wie ein Schlaflied. Seine Stimme war so schön... So beruhigend und doch gleichzeitig aufregend. Glücklich legte ich meinen Kopf auf seinen und schloss die Augen. Und so aneinander gekuschelt schliefen wir ein. In dieser Nacht schlief ich zum ersten Mal in meinem Leben ruhig, glücklich und zufrieden.

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