Kapitel 3

222 9 0
                                    


-----------------------------

Kapitel 3

Es waren zwei Monde vergangen, Glanzfell hatte ihre Jungen bekommen. Die schwarze Kätzin hieß Dornenjunges und der rotbraune Kater Waldjunges. Alle fünf Jungen hatten bereits ihre Augen geöffnet. Heute war wieder einer dieser Tage, wo Lichtfell mit auf Jagdpatroullie eingeteilt war und Glanzfell auf ihre Jungen aufpasste. Die Jungen lagen alle zusammengerollt, als Herbstjunges anfing zu fiepen. Glanzfells Ohren stellten sich auf: » Herbstjunges, sei leise!« »Aber isch habsch Hunger!« fiepte Herbstjunges. »Nerv jemanden anders, aber lass mich in Ruhe«, antwortete Glanzfell ungerührt. Herbstjunges rollte sich gekränkt zusammen und ließ die Ohren hängen. Glanzfell sah teilnahmslos weg und kringelte sich wieder um ihre eigenen Jungen.

Nachdem Lichtfell wieder von der Jagdpatroullie zurückkehrte, schlängelte sich Herbstjunges direkt zu ihrem Bauch und trank wie wild daran. Die Königin war verwirrt, warum sie solch einen Durst hatte. Glanzfell war doch da gewesen? »Herbstjunges, mein Schatz, warum hast du denn solch einen Durst?« Herbstjunges wollte ihrer Mutter gerade erzählen, dass Glanzfell sie nicht trinken lassen wollte, allerdings warf ihr in diesem Moment Glanzfell einen grimmigen Blick zu. Die Ohren der Kätzin zuckten und ihrer Mutter sagte sie nur: »Nischts, isch habs disch nur vermisscht.« Lichtfell zuckte mit der Schwanzspitze und ließ die Kleine trinken. Verträumt schloss das Junge seine Augen, trank noch einige Schlucke und legte sich dann zufrieden ins Nest.

Herbstjunges machte sich den nächsten Mond Gedanken, wie sie mit ihren Wurfgefährten aus dem Lager kommen und den Fluss sehen konnte. Sie hatte schon so viele Geschichten über den Fluss gehört. Dann entdeckte Pilzjunges, dass ein Weg aus dem Schmutzplatz direkt zum Fluss führte. » Es sieht so aus, als würde es heute regnen. Das heißt, dass unsere Gerüche nicht mehr so stark sind«, flüsterte Pollenjunges. » Ja, wenn wir heute zum Fluss gehen, wird das keiner merken.« schnurrte Herbstjunges. Pilzjunges zögerte: » Ich weiß nicht, was, wenn uns etwas passiert?« » Aber du hast doch den Weg über den Schmutzplatz entdeckt. Wir brauchen dich! Was soll uns schon passieren?« fragte Pollenjunges. Herbstjunges neckte Pilzjunges: »Hast du etwa Angst? Du Weichei!« Pilzjunges zuckte mit den Ohren. »Niemand nennt mich Weichei! Ich komme mit!«

Alle drei schlichen zum Schmutzplatz und krochen aus dem schmalen Tunnel in Richtung Fluss. »AUA, ich bin auf einen Dorn getreten«, flüsterte Pilzjunges. »Psst!« zischte Pollenjunges. Die drei Jungen erreichten das Ende des Tunnels und krochen heraus. »DAS IST DER FLUSS!« jaulte Herbstjunges begeistert. »Der ist wunderschön.« Schnell tappten alle drei Jungen zum Fluss und reckten ihre Nase in die Luft. »Es riecht so anderes als im Lager. Besser! Es ist so erfrischend. Ist das ein Fisch?« Alle drei Jungen starrten den Fisch an. »Fisch ist richtig lecker!« schnurrte Pilzjunges. »Bald werden wir Schüler und können jeden Tag Fische fangen. Das wird so toll.« Alle drei Katzen schnurrten zufrieden. Herbstjunges stellte die Ohren auf. »Hört ihr das?« »Was meinst du?« fragte Pollenjunges. »Ich glaube, ich höre eine Patrouille.« antwortete Pilzjunges an Herbstjunges Stelle. »Wir müssen zurück ins Lager, sonst bemerkt jemand, dass wir weg sind. Pilzjunges drehte sich um und rannte wieder zurück zum Lager. Seine Wurfgefährten immer dicht hinter ihm. Im Lager angekommen, rasten alle drei zurück in die Kinderstube, allerdings hatten sie nicht mit Glanzfell gerechnet.

Warrior cats - LiebeskummerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt