Kapitel 6

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Kapitel 6

»Aufstehen!« miaute Glanzfell und trabte in den Schülerbau. »Du musst das Nestmaterial wechseln.« »Die Sonne ist noch nicht einmal aufgegangen.« Herbstpfote öffnete verschlafen die Augen. »Fang an! Du bist jetzt Schülerin. Du kannst nicht immer so lange schlafen, wie du willst«, fauchte ihre Mentorin. Herbstpfote rappelte sich auf und schüttelte sich das Moos aus dem Pelz. »Zuerst besorgen wir das frische Moos. Die anderen schlafen noch und ich möchte niemanden aus seinem Bau werfen. Also Herbstpfote, wo findet man Moos?« fragte Glanzfell. Auf einmal war Herbstpfote hellwach. »An Baumwurzeln?« vermutete Herbstpfote. »Ganz genau! Kannst du hier irgendwo Moos riechen?« fragte Glanzfell weiter.

Herbstpfote trottete hinter Glanzfell her. »Da ist etwas Moos, nimm es mit!« miaute Glanzfell unfreundlich. Herbstpfote lief zur Baumwurzel und schabte mit ihrem Pfoten an dem Moos. Vorsichtig nahm die Schülerin das Moos zwischen die Zähne und trabte zurück zu Glanzfell. »Reicht das?« fragte sie Glanzfell nervös. Die Mentorin nickte nur kurz und zusammen gingen sie zurück ins Lager. »Wechsel nun das alte Moos aus und beeil dich. Wenn du es bis Sonnenhoch schaffst, nehme ich dich auf eine Grenzpatrouille mit«, miaute Glanzfell mürrisch. Herbstpfote blickte aufgeregt hoch. Das würde ihre erste Grenzpatrouille sein. Schnell machte sich die Schülerin auf in den Ältestenbau.

Die Ältesten schauten auf. »Du hast es aber eilig, meine Kleine«, schnurrte einer der Ältesten. »Glanzfell hat gesagt, dass ich erst alle Bauten sauber machen muss, sonst darf ich nicht mit auf Grenzpatrouille«, miaute Herbstpfote aufgeregt. Die Ältesten guckten die Schülerin verblüfft an. »Ich helfe dir«, miaute eine Älteste. Dankbar schaute Herbstpfote hoch. Gemeinsam holten sie das dreckige Nestmaterial aus allen Bauten und verteilten das neue Moos. Schnurrend tappte die Älteste aus der Kinderstube. »Wie wäre es, wenn wir am Fluss nach einigen Federn suchen? Dann ist die Kinderstube schön warm und weich.« Herbstpfote hüpfte aufgeregt auf der Stelle. »Jaaaaa, unbedingt.« »Dann lass uns los gehen.« schnurrte die Älteste. Zusammen gingen sie aus dem Lager. Am Fluss angekommen, fanden sie schnell ein Nest mit vielen weichen Federn. »Ich nehme sie.« Herbstpfote legte die Federn zu einem Bündel zusammen und nahm es zwischen die Zähne. Die Älteste nahm den Rest der Federn. Als sie die Nester in der Kinderstube mit den Federn ausgestattet hatten und die Älteste zurück im Ältestenbau war, war es noch weit vor Sonnenhoch. Glanzfell kam angetrabt. Verblüfft schaute sie Herbstpfote an. »Du bist schon fertig? Ich denke, du kannst mit auf die Patrouille. Ruhe dich vorher etwas aus. Wir gehen bald.« Herbstpfote begab sich in den nun sauberen Schülerbau und schlief noch eine Weile.


ETWAS KURZ, ICH WEIß.

Warrior cats - LiebeskummerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt