Kapitel - Schlechte Nachrichten

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Als ich krampfhaft versuchte meine Augen zu öffnen, erinnerte ich mich erst, was gestern passiert war. Die Erinnerungen kamen nach und nach alle wieder. Ich setzte mich langsam auf. Ich war ein einem weißem Raum. Ich war in einem Krankenhaus, kein Zweifel. Aber wo waren Collin, Ben, Mam und Dad? Erst jetzt fiel mein Blick auf eine Uhr, die an der Wand hing. Es war 7.00 Uhr morgens. Kein Wunder, sicher lagen sie alle zuhause in ihren Betten und träumten schön. Oder sie schliefen doch nicht, weil ich in ihren Hintergedanken in einem Krankenhaus lag. Dass letztere trifft es denke ich wohl am meisten. Was mich überraschte, war dass meine Schmerzen weg waren. Voll und ganz, als ob sie mich nie gequält hätten. Aber dieses Zimmer, war der beste Beweis, dass ich das nicht geträumt hatte. Aber was war da passiert? So etwas hatte ich noch nie. Es war fast wie ein Anfall. Aber von was? Von stechenden Kopfschmerzen, dass ist ja klar, aber warum? Es ging allles einfach viel zu schnell. Nun wendete ich meinen Blick auf den Tisch neben mir. Auf ihm standen mit verschiedenen Mitteln gefüllte Flaschen. Und, ... mein Handy. Bingo! Ich nahm es in die Hand und entsperrte es schnell. 132 neue Nachrichten. WOW! Und fast alle von Collin. Nachrichten wie: Wie geht es dir? - Bist du schon wach? - Ich habe Angst gehabt. Um dich - Was ist da getsern passiert? - Ich besuche dich später wenn ich ausgeschlafen habe... Ich entschied mich, ich ihr zu schreiben: Hey Collin, mir geht es wie immer, super duper gut. Glaub mir, wenn ich wüsste, was da gestern passiert ist, ich würde es twittern, aber ich habe keine Ahnung. Plötzlich hatte ich schreckliche Kopfschmerzen und mein ganzer Körper hat gezittert, ich wusste selbst nicht weshalb, und weiß es immer noch nicht. Ich liege hier Mutterseelen allein in einem Krankenzimmer und warte darauf, dass mir endlich mal jemand etwas erklärt, was da gestern passiert ist. Ich hoffe wir sehen uns bald - Jen.

Ich drückte auf senden. Schon wenige Sekunden später, sah ich, dass sie online war.

Guten morgen Jen, oh du glaubst gar nicht wie sehr ich mich freue, dass du mir geschrieben hast, glaub mir wir sehen uns schneller als du glaubst, ich rufe schnell deine Eltern an, dass du wach bist ;) Bb Collin Und mal wieder wurde mir bewusst, dass Collin einfach die beste Freundin der Welt war. Ich legte mein Handy aus der Hand und genau in diesem Moment öffnete sich die Tür und eine Ärtzin kam herein. "OH, guten Morgen! Sie sind ja schon wach" , sagte sie überrascht. Ich nickte lächelnd. Die Frau in dem langen weißen Kittel kam auf mich zu und streckte mir ihre Hand hin: "Mein Name ist Dr. Chansen!" "Guten Tag, Doc. Meinen Namen kenne sie ja. Aber bitte dutzen sie mich. Ich bin erst 16!" , lachte ich sie an. Und sie lachte zurück. "Aber gerne, brauchen sie etwas?" , fragte sie. Ich überlegte kurz:"Ein Glas Wasser bitte!" "Bin gleich wieder da!" , lächelte Dr. Chansen. Wenn hier alle Ärtze so freundlich waren, war das ja der reinste Luxuxs, aber warum sah sie dann so besorgt aus, als sie mich sah?

Dr. Chansen's Sicht:

Das arme Mädchen, sie hat keine Ahnung, was sie erwartet. Keine Ahnung, weshalb sie diesen Anfall hatte. Keine Ahnung, dass sie das nächste Jahr vielleicht nicht mehr erlebt, gar. keine.Ahnung. Ich lief vorbei an Ärtzen, an Kollegen, an Patieneten. Als ich am Eingang vorbei kam, fiel mir eine Familie auf. Ich kannte sie irgendwo her. Natürlich, es war die Famillie von Jenncy. Ich änderte meine Richtung und lief direkt auf sie zu: "Guten morgen, sie wollen sicher zu Jenncy!" "Guten morgen Dr. Chansen, ja dass wollen wir" , sagte die Mutter, Frau Sheffield. "Okay, ihre Tochter hat ein anderes Zimmer als gestern" , erklärte ich ihr ruhig. "Was heißt das?" , fragte sie aufgeregt. "Wir haben herausgefunden, was ihre Tochter hat" , sagte ich mit zitternder Stmme, "Ich bitte sie allerdings, es ihr alleine zu sagen ,wenn sie bei ihrer Tochter sind. Ich werde es ihnen direkt sagen, bevor sie zu ihr gehen. Wenn sie mir bitte folgen würden, ich hole ihr nur noch schnell ein Wasser." Sie nickte und sie folgte mir.

Jenncy's Sicht:

10 Minuten später klopfte es an meiner Tür. Collin betrat zu erst den Raum. "Collin" , sagte ich, "wie hast du es geschafft so schnell hier her zu kommen?" "Deine, .. Eltern kommen gleich" , sagte sie mit zitternder Stimme und Tränen in den Augen. "Col? Ist alles okay?" , fragte ich besorgt. Sie kam auf mich zu und umamte mich. Was war hier los? Wusste sie die Antwort auf all meine Fragen? Und warum sagte sie es mie dann nicht einfach? Ich mein, so schlimm kann es ja nicht sein! Sie ließ mich wieder los und strich ihre Tränen weg: "Deine Familie ist draußen. Deine Mutter wird gleich hereinkommen und dir sagen was los ist!" Ich nickte, "Ist es so schlimm?" Sie zuckte mit den Schultern, gab mir ein Küsschen auf die Wange und verließ den Raum. Wenn Collin weinte, musste es schlimm sein. Collin war nämlich ein Mensch, der nie weinte. Augenblicklich öffnete sich die Tür und meine Mutter betrat den Raum. Sie war blass und auf ihren Wangen schimmerten glasige Tränen. Collin lächelte mich schwach an und verließ den Raum. Meine Mutter starrte mich lange einfach nur an. Dann irgendwann kam sie zu mir und setzte sich neben mich auf den Bettrand. " Hallo Jenncy" , sagte sie mit zitternder Stimme. Sie umschloss ihre Hand um die meine. " Dein Vater und Ben sind draußen. Wir haben alle eben erfahren, - erfahren was du hast. Und - was gestern passiert ist!" "Mom, rede nicht um den heißen Brei herum! Ich werde die Wahrheit schon verkraften! " , sagte ich. " Ja ich weiß, Tschuldigung, es ist nur, ich kann es einfach nicht wahrhaben!" , sagte sie und strich sich ihre Tränen weg, "Jenncy, du - du hast, dass selbe wie dein Opa." Mein Gehirn ratterte und mein Herz schlug bis zur Decke, doch in diesem Moment war mir nicht klar, was dass hieß. " Du leidest - an einem - Gehirntumor" , sagte sie und schaute mir tief in die Augen. Dass selbe wie mein Opa. Tränen rollten über meine Wangen. "Was?" , kreischte ich. Mein Atmen verdoppelte sich. Von der einen auf dir andere Sekunde sprang ich aus dem Bett, verließ Barfuß das Zimmer und rannte den Gang entlang. " Jenncy! Bleib hier!" , hörte ich Ben schreien. Meine Füße trugen mich weiter. Vorbei an Leuten, an Doktoren, die mich allesamt verdutzt musterten. Doch niemand hielt mich auf. Ich rannte durch die Eingangstür nach draußen. Bald spürte ich Gras an meinen nackten Füßen. Ich lief an Picknickplätzen und Spielplätzen vorbei. Ich lief ziellos weiter und weiter. Vor mir erstreckte sich ein großer Badesee. Ich rannte weiter, über den Steg. Als ich an Ende war, nahm ich anlauf und sprang. Das Wasser umhüllte mich ganz. Langsam öffnete ich meine Augen, um zu bemerken, dass selbst unter Wasser unzählige Tränen meine Augen verließen. Erst jetzt wurde mir bewusst, was dass für mich hieß. Ich - Jenncy Sheffield, hatte einen Gehirntumor. Mit 16 Jahren. Wieso? Wieso ich? Wieso jetzt? Der Schmerz in meinem Herzen zerfraß mich. Ich schrie mir meinen Frust aus, da mich hier unter Wasser niemand hören wird. Ich schrie so lange, bis mein Hals weg tat. Ich tauchte wieder auf und zog mich auf den Steg. Die Sonnenstrahlen wärmten mich und trockneten meine vor Nässe triefende Kleidung. Ich habe einen Gehirntumor - du wirst leiden - du wirst sterben! Noch mehr Tränen liefen über mein Gesicht und ich schluchtze weiter. Mein Opa starb an Gehirntumor. Warum sollte ich es dann schaffen? Ich muss hier weg! Auf einmal hörte ich stimmen. Bekannte stimmen. Meine Familie und Collin hatten mich gefunden. " Steh auf Jen" , sagte Ben. Ich hatte meine Augen geschlossen. Ich musste sie nicht öffnen um zu wissen, dass er mich mit dem: Es-wird-alles-gut-Blick-du-kannst-dich-beruhigen-Blick anschaute. " Du hast es so gewollt! " , sagte mein Dad und kniete sich zu mir herunter. Er packte mich auf seine Arme. "Wieso ich? " , fragte ich, als wir auf den Weg zurück zu meinem Zimmer waren. " Ich weiß es nicht Prinzessin!" , sagte Dad traurig, "niemand weiß dass! Aber ich werde auf dich aufpassen!" "Danke dad! Ich auch auf dich! Versprochen" , sagte ich und lächelte gefälscht. Mein Leben ändert sich bis zum letzten Fleck. Nur wegen dieses Tumors!

If I stayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt