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,,Was hat er denn gesagt?"

Mit klopfendem Herzen erzähle ich weiter.

,,Er hat gesagt, dass du mich nur anglügst. Dass du mir nur etwas vormachst und mich ausnutzen würdest. Anfangs wollte ich ihm nicht glauben, er hat es mir aber immer wieder eingetrichtert und mir versichert, dass er Recht hat. Er sagte, dass ihr beste Freunde wart und du ihn nur benutzt hast, um besser dazustehen. Natürlich war das gelogen, aber irgendwann habe ich es tatsächlich geglaubt. Wahrscheinlich auch, weil Seungmin und Hyunjin es mir auch immer wieder sagten."

Abwartend sehe ich zu Felix. Er atmet tief ein und aus.

,,Interessant" meint er dann.

,,Ich habe angefangen, mich von dir zu entfernen. Ich hatte zu große Angst, dass du mich verletzen würdest. Ich fing an, mit Minho und den anderen abzuhängen. Bei ihnen habe ich mich gut gefühlt. Eine richtige Freundschaft war das allerdings auch nicht. Irgendwann haben sie dann angefangen, dich zu ärgern, Ich war schon immer dagegen, sie meinten dann aber immer, dass du es "verdient hast, weil du mich und Minho angeblich belogen hast". Nach einer gewissen Zeit wollte ich mich dann aber auch nicht mehr gegen sie stellen. Ich hatte Angst vor ihnen..."

Ich sehe vom Boden auf zu Felix. Er sitzt ruhig auf dem Geländer. Langsam gehe ich auf ihn zu.

,,Woher weiß ich, dass du nicht wieder lügst? Genauso, wie damals. Du sagtest, wir sind Freunde. Wie soll ich dir jetzt glauben. Woher weiß ich, dass sie nicht gleich angelaufen kommen und mich wieder fertig machen?" fragt er mit brüchiger Stimme.

Ich gehe weiter auf ihn zu.

,,Warum glaubst du, dass ich so aussehe?" stelle ich ihm eine Gegenfrage. Er dreht sich um und mustert mich mit glasigen Augen.

,,Wären wir noch befreundet, dann hätte ich keine blutende Nase und kein Veilchen im Gesicht" sage ich lächelnd und bleibe einen Schritt vor ihm stehen.

Felix' Blick ist nun auf den Boden gerichtet.

,,Bitte glaub mir, Felix" hauche ich, während ich seine Hände in meine nehme.

Plötzlich spüre ich Tränen auf ihnen.

Ich ziehe ihn zu mir und umarme ihn. Er beginnt zu weinen und drückt sich zitternd and mich.

Ich streichle ihn und versuche ihn zu beruhigen.

,,Es tut mir alles so Leid" flüstere ich ihm in sein Ohr und drücke ihn fester an mich.

Auch ich fange wieder an zu weinen.

,,Es tut mir alles so verdammt Leid"

,,Bitte verlass mich nie wieder" meint er, nachdem wir einige Zeit Arm in Arm dastanden.

,,Nie mehr" hauche ich gegen seine Lippen und küsse ihn.

The end




Love letter || ChanglixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt