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Ich will etwas sagen, kann aber nicht.

Zu sehr bin ich damit beschäftigt, ihn zu mustern.

Mir ist gar nicht aufgefallen, wie sehr er sich in den letzten Monaten verändert hat- zu sehr war ich mit mir selbst beschäftigt.

Er ist dünn geworden, sehr dünn.

Sein Gesicht ist blass und seine Augen sind kalt. Ihnen fehlt jegliches Leben und Freude.

Sein Lachen ist auch verschwunden.

Wie konnte mir das alles nicht auffallen?

Durch ein Schniefen werde ich wieder in die Realität zurück geholt.

,,I-ich weiß auch nicht" beginne ich zu reden .

Felix dreht sich wieder weg von mir.

,,Nicht einmal eine Erklärung bekomme ich von dir" sagt er leise, während er unruhig hin- und herrutscht.

Ich bekomme Panik. Er darf sich nichts antun!

,,Ich liebe dich, Felix!" schreie ich, nun auch weinend.

,,Ich will-"

,,Sei still! Spar dir das!" verlangt er plötzlich aufgebracht.

Ich verstumme sofort.

,,Hör verdammt nochmal auf zu lügen, Changbin!"

,,Ich lüge dich aber nicht an, Felix! Ich liebe dich verdammt! Ich brauche dich!" rufe ich

Er bleibt still.

,,Ich- "

,,Du hast mich kaputt gemacht" flüstert er ,,ihr alle habt das, bei dir hat es aber am Meisten weh getan"

Über mein Gesicht laufen unzählige Tränen.

,,Ihr habt doch immer gesagt, dass ich sterben soll. Auch du, Changbin" er beginnt zu Lächeln ,,ich werde euch euren Wunsch gerne erfüllen."

Ich schließe meine Augen und versuche, mich zu beruhigen.

,,Bitte hör mir zu, Felix" beginne ich zu reden ,,Hör dir an, was ich zu sagen habe. Danach kannst du mich meinetwegen hassen, aber bitte tu dir nichts an..."

Er sagt nichts und bleibt ruhig. Das deute ich als Zeichen und rede weiter.

,,Damals, als ich neu in die Klasse gekommen bin, war ich ganz allein. Ich hatte eine riesen Angst. Schon Tage davor konnte ich nicht schlafen und hatte Bauchschmerzen. Als es dann so weit war, hätte ich kotzen können. Ich musste mich vor der ganzen Klasse vorstellen, weißt du noch?"

Keine Antwort.

,,Alle waren gleich, nur du warst anders. Du warst der Einzige, der mich damals angelächelt hat. Ich wusste, dass ich nicht allein sein würde. Als du dann gleich nach der Schule gefragt hast, ob wir etwas unternehmen wollen, war ich der glücklichste Mensch überhaupt. Wir haben angefangen immer mehr Zeit miteinander zu verbringen und ich habe es richtig genossen. Ich habe mich in dich verliebt. Ich liebe deine Sommersprossen. Ich liebe deine Augen, in denen ich mich immer wieder verliere. Ich liebe deine Art. Ich liebe einfach alles an dir." schwärme ich lächelnd.

,,Ich-"

,,Warum hast du mich dann verlassen?" werde ich plötzlich von ihm unterbrochen.

Mein Lächeln verschwindet langsam.

,,Minho hat angefangen Dinge über dich zu erzählen"

Love letter || ChanglixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt