301. 8. Klasse: Fahrdienst stellt sich auf den Behindertenparkplatz, obwohl keine Kinder mehr drin sind. Meine Mama spricht ihn darauf an.
Antwort von ihm: „Ey, wir sind doch alle ʼnen bisschen behindert.“
Meine Mutter: „Na, sie definitiv!“Das war echt das letzte, aber noch krasser war das:
302. 9. Klasse: Ich soll Handtücher oder so für den Sportunterricht holen und renne um keine Zeit zu vertrödeln. Auf einmal lautes Gegacker und irgendjemand ruft: „Lauf schneller, Spast!“
Ich drehe mich um und sehe wie zwei Männer von Fahrdienst lachen. Laufe instinktiv langsamer und muss mich beherrschen ihnen nicht den Mittelfinger zu zeigen.
In diesen Moment war ich in wütend hatte allerdings auch in erster Linie Angst, weil es mich an meine Grundschulzeit erinnerte. Das von Menschen zu hören, die Tag für Tag körperlich und geistig behinderte Kinder transportieren war einfach zu viel für mich.
303. 9. Klasse: Fahrdienst, der Vertretung für eine Kollegin macht,
die mich sonst immer fährt, holt mich vom Praktikum ab.
Ein anderen Mann, der auf dem ersten Blick sowohl geistig als körperlich behindert ist, fährt auch mit.
Der Fahrer bringt ihn zuerst nach Hause. Ich wundere mich, warum das solange dauert.
Steigt der Fahrer wieder in den Bus: „Der war ja nur bescheuert, wusste nicht mal wo sein Haus ist.“Ich war sprachlos. Zuhause hatte ich dann erstmal einen richtigen Wut-Heulanfall, weil ich mit so wenig Empathie nicht gerechnet hatte. Vorallen nicht in diesem Beruf. Dieser Fahrer hat mich nie wieder fahren dürfen, der Fahrdienst wurde von meiner Mama kontaktiert. Hoffentlich hat er zumindest ʼne Strafe bekommen. Aber vermutlich ist eh nichts passiert.
304. In meiner Verhaltensbeurteilung beim FSJ, nach meiner Kündigung: „Konnte sich, wenn es ihr schlecht ging nicht artikulieren.“
Damit war explizit ein Migräneanfall auf Arbeit gemeint, wo ich kurzzeitig nicht ansprechbar war und auch nichts hören und sehen konnte. Jetzt verratet mir doch mal wie ich mich artikulieren hätte sollen.
305. Vor meinen FSJ: „Wenn etwas nicht geht sag einfach Bescheid.“
In dieser Verhaltensbeurteilung: „Konnte einfache Dinge nicht z. B. Wasserkocher bedienen.“Danke nochmal für nichts.
306. Nochmal Verhaltensbeurteilung: „Sagte nicht Bescheid wenn es ihr schlecht ging.“
Wenn meine Chefs sich gerade unterhalten, werde ich nicht durch den Raum brüllen, das ich gerade gekotzt habe. Gehört sich einfach nicht, hab ich mal gelernt.
307. Verhaltensbeurteilung die Vierte: „Wir wussten ja gar nicht das sie halbseitig taub ist. Das hat uns niemand gesagt.“
Stimmt, ich habe es nur ungefähr 10 Mal erwähnt und meine Mama 4 Mal.
308. In der 6. Klasse wurden extra so die Wandertage von der Klassenlehrerin ausgesucht, das ich nie mit konnte, weil behindertenunfreundlich.
Habe dann die Woche krankgemacht.
309. Eine meiner Freundinnen hat in ihren Vorbereitungsjahr für die Ausbildung, das von ihrer Ausbilderin zuhören gekriegt:
„Na bei der Menge an Arztterminen, kriegst du bei mir eh keine Ausbildung.“
Das war eine Ausbildungsstätte für Behinderte. Nur mal so nebenbei gesagt.
310. Meine andere Freundin kriegte das von einen Arbeitspsychologen zu hören:
„Machst du dir echt wegen Corona so einen Kopf? Stell dich nicht so an und geh wieder arbeiten.“Sie gehört zur Risikogruppe, aber Scheiß drauf.
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Hate, Hate, Hate
RandomEin Aufreg-Buch, vergleichbar mit „Ich hasse Menschen Bücher". Nur dass ich hier auch Sprüche und Situationen nenne. Cover by FantasyxBooks