Kapitel 10

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Bir Damla Umut - Kapitel 10
Damla:"Wie konntest du uns das nur antun?!"
Ich war fassungslos. Ich wusste nicht was ich tun, oder gar denken sollte. Träne für Träne flossen meine eiskalten Wangen herunter.

- Berks Sicht -

Ich wollte gerade das Haus verlassen um zu meinem Cousin zu gehen, doch das Geschrei draußen weckte meine Neugier. Meine Mutter war mittendrin, wie zu erwarten. Auch dieser ehrenlose Mann, der in unser Leben getreten ist, fehlte nicht. Jedoch kam das Geschrei weder von ihm, noch von meiner Mutter.. es kam allein von dem Mädchen aus der Firma. Genauso wie sie schrie, flossen auch ihre Tränen. Ich wusste erst gar nicht was los ist, doch im Nachhinein begriff ich, was los war. Familiensache.

Mädchen:" Das werde ich dir nie und auch wirklich NIE verzeihen!"
Irgendetwas geschah mit ihr. Ob sie einfach nur ihr Gleichgewicht verlor oder zusammenbrach war mir im ersten Moment unklar, aber sofort versuchte ich ihr zu helfen. Derweil krachte es zwischen meiner Mutter, die schadenfroh grinste und ihrem Freund..
Kemal:" DU! Du hast sie hierher gerufen, nicht wahr?!"
Mutter:" Ich kenne dieses Mädchen noch nicht einmal."
Kemal:" Ihr seid euch in der Firma begegnet!"
Mutter:" Es war deutlich an der Zeit, dass sie das mit uns erfährt, Liebling!"
Kemal:" Liebling?!Was glaubst du eigentlich, wer du bist?! Meine Tochter ist krank verdammt! Sie kämpft mit diesem verdammten Tumor um ihr Leben und das weißt du ganz genau!"
Er nahm seine Tochter und verschwand.. Ich wandte mich meiner Mutter zu, die ihm fassungslos mit offenem Mund hinterher starrte. Ich war so wütend, das konnte ich gar nicht in Worte fassen.
Berk:" Was bist du nur für ein widerwertiger Mensch?! Wie konntest du nur mit dem Leben eines unschuldigen Mädchens spielen?! Ich schäme mich so sehr dafür, dass du meine Mutter bist!"

Sie starrte mich wütender dennje an.
Mutter:" Was glaubst du eigentlich, wen du gerade vor dir hast?!"
Berk:" Meine Geldgeile Mutter, die gleich 2 Familien auf einmal zerstört hat!"
Mutter:" KOMM WIEDER ZU DIR TERBIYESIZ (Unverschämter)!!!"
Berk:" Wenn hier jemand unverschämt ist, dann bist das du! Aber mach du ruhig weiter so, irgendwann wirst du hier ganz allein dastehen!"

Sie verkraftete die Wahrheit nicht. Sie sah es nicht ein und akzeptierte nicht, dass es so war. Aber vielleicht würde sie sich von dem Tag an endlich ändern. Vielleicht aber war es ihr auch scheißegal.

- Asiyes Sicht -

Den ganzen Tag über hat es mich innerlich zerfressen, dass ich Damla nicht erreichen konnte. Andererseits jedoch ging ich davon aus, dass sie mit ihrem Vater irgendwo war. Aber dieser eine Anruf stürzte mich zu Boden. Sofort rief ich ein Taxi und fuhr ins Krankenhaus, wo schon wieder Untersuchungen durchgeführt wurden. Als mir Kemal erzählte, was vorgefallen ist, verfluchte ich ihn. Wie konnte er nur so egoistisch sein?! Von wegen er ging zu ihr, um alles zu beenden. Wenn er schon nicht an mich dachte, sollte er wenigstens an seine Tochter - sein eigenes Fleisch und Blut denken!

- Damlas Sicht -

Wieder einmal fand ich mich im Krankenhaus wieder, als ich meine Augen öffnete. Anstatt dass sich meine Lage verbesserte, verschlechterte sie sich nur. Ich verlor immer mehr und mehr die Hoffnung, es könne eines Tages wieder besser werden. Zumindest nicht, solange ich in diesem Haus lebte. Als sich die Tür öffnete und meine Eltern eintraten, kamen in mir die Aggressionen wieder auch. Nicht wegen meiner Mutter, sie war mein Ein und Alles. Meine Aggressionen galten allein meinem Vater. Vater.. wie lächerlich ist das eigentlich? Ich schämte mich dafür, ihn meinen Vater zu nennen.
Damla:" Geht wieder. Ich möchte allein sein!"
Mein Vater senkte den Blick zu Boden und ging wieder hinaus, dafür sorgte meine Mutter mit nur einem einzigen Blick.
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Mutter:" Du hast es also herausgefunden.."
Damla:" Du wusstest es schon die ganze Zeit über, stimmt's?"
Mutter:" Ja.. ich weiß es schon seit Langem."
Damla:" Du hast dich nur meinetwegen nicht von ihm scheiden lassen."
Sie nickte verschämt und sagte währenddessen kein einziges Wort. Sie musste sich furchtbar fühlen.. viel schlimmer als ich. Obwohl sie wusste dass sie betrogen wird, hat sie in all der Zeit so getan, als sei nichts gewesen - nur mir zuliebe.
Damla:" Jetzt weiß ich es. Du kannst dich trennen und dir sowie auch mir einen großen Gefallen tun."
Sie schüttelte stur den Kopf. Was nur ging in ihrem Kopf vor sich? Ich verstand einfach nicht.
Mutter:" Nein, das werde ich nicht."
Damla:" Gut, ich respektiere deine Entscheidung.."
Ich verstand keines Wegs, weshalb sie dies tat. Ich wusste alles und war klipp und klar für eine Trennung.. aber sie wollte trotzdem weiterhin seine Frau bleiben. Ich wurde einfach nicht schlau aus ihr.

- Ceyhuns Sicht -

Ich würde 'Sie' so gerne noch einmal wieder sehen.. aber stattdessen musste ich mir die dreckigen Pläne meines Vaters anhören. Möge ALLAH dieses Mädchen davor bewahren, in deren Hände zu geraten. Wenn ich nur dieses Mädchen finden und warnen könnte, bevor Civan sie um den Finger wickelt! Zwar kannte ich sie nicht, jedoch wollte ich nicht, dass sie wie Spielzeug oder desgleichen behandelt wird.
Civan:" Bald habe ich es geschafft. Sie ist dieses Mal wirklich kurz davor, sich in mich zu verlieben. Ihr hättet mal ihren Blick sehen sollen, als ich ihr den Antrag gemacht habe!"
Ich konnte es mir nicht mehr länger anhören. Während ich alles dafür getan hätte um 'Sie' wieder zu sehen, spielte mein Bruder mit den Gefühlen eines Mädchens, das sich wohlmöglich in ihn verliebt hat.

- Damlas Sicht -

Mein letzter Gedanke bevor in jener Nacht meine Augen zufielen, bestürzte mich ganz besonders. Ich hoffte, dass dieser absurde Gedanke nur eine Phase war. Erst recht, wenn doch meine Gedanken ganz wo anders waren! Das einzige was ich wusste war, dass ich ihn niemals wieder sehen würde. So war es auch besser. Es würde mich sonst nur unnötig verwirren.
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Als ich an jenem Morgen die Augen aufschlug, waren diese absurden Gedanken noch immer vorhanden. Ich bekam langsam aber sicher auch das Gefühl, dass diese Gedanken auch niemals verschwinden würden. Sobald ich mir sicher war, dass mein Vater schon weg war, stieg ich aus meinem Bett und machte mich fertig. Es tat mir in den Tiefen meines Herzens weh, aber ich hatte keine andere Wahl mehr. Das schien für mich der einzige Ausweg aus dieser Hölle zu sein. Solange ich bei meinem Vater blieb, würde ich tropfen für Tropfen die Hoffnung verlieren, wieder gesund zu werden. Jedes meiner glasigen Augen verließ jeweils eine Träne der Reue. Ich war mir sicher, dass ich diese Entscheidung eines Tages bereuen würde. Zwar nicht jetzt oder Morgen, aber irgendwann in entfernter Zukunft würde ich es mit Sicherheit bereuen!
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In der Firma suchte ich dieses Mal nicht meinen Vater sondern Civan. Ich blieb schwer atmend vor ihm stehen und starrte bitterernst in seine fragenden Augen. So sehr ich ihn auch verabscheute.. ich hatte keine andere Wahl, als an möglicherweise eine schöne Zeit mit ihm zu glauben..
Damla:" Ist dein Antrag noch gültig?"

Bir damla umutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt