Kapitel 11

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P.o.v. Deku:

Noch immer lag ich in seinen Armen und war Wunschlos glücklich. Bald würde es wieder morgen werden und dann könnte ich endlich meiner Mutter davon erzählen. Ich war nicht mehr müde, daher ich ja ziemlich lange geschlafen hatte. Allerdings war Shoto müde. Das merkte man ihm einfach an. Sanft löste ich mich aus der Umarmung, in der wir nun schon fünf Minuten waren, und sah ihm in die Augen.

"Willst du nicht schlafen?"

Heftig schüttelte er mit seinem Kopf und lag eine Hand auf meine Wange.

"Und was wenn du dann morgen raus rennst und die nächst beste Maus rettest und dich dann auch noch verletzt? Dann hätte ich nicht genug Zeit mit dir gehabt!"

Ich verdrehte meine Augen und musste grinsen. Hatte er das wirklich gesagt? Ich nahm seine Hand und legte sie in meine. Sie war so warm und weich das ich mich am Liebsten darin vergraben hätte.

"Behandle mich nicht wie ein kleines Kind"

Mit einem Schmollmund beendete ich den Satz und lies seine Hand fallen. Mein Blick bewegte sich dann auf den Boden.

"Heey"

Er nahm meinen Kopf und lenkte ihn wieder zu sich.

"Hör auf zu schmollen!"

Dann küsste er mich. Daran musste ich mich erst noch gewöhnen. Seine Lippen sind so weich, dass es sich anfühlt als würde man einen Engel küssen.

Als die Sonne langsam draußen aufging, lag er neben mir im Bett und hatte sich unter die Decke gekuschelt. Natürlich schläft er jetzt. Der Tag war immerhin auch extrem anstrengend, deswegen war ich ihm auch nicht böse. Sein Atem war langsam und gleichmäßig. Es hatte etwas beruhigendes an sich so neben ihm zu liegen und ihm beim schlafen zuzusehen.
Die Zeit verging viel zu schnell und dann klopfte es auch schon an der Tür. Obwohl ich nicht vorgehabt hätte ihn aufzuwecken, öffnete er jetzt seine Augen und setzte sich verschlafen auf. Die Tür öffnete sich und eine kleine Frau mit braunen langen Haaren wackelte herein.

"Frühstück!"

Obwohl sie nichts besonders schlimmes machte, war sie irgendwie unsympathisch. Die Art wie sie redete oder wie sie das Tablett mit dem Brot auf den Tisch der neben meinem Bett stand legte. Shoto murmelte ein leises 'danke' und nahm auch schon einen Schluck von dem Kaffee den die Frau mitgebracht hatte.

"Guten Morgen"

"Warum hast du mich nicht geweckt als ich eingeschlafen bin? Ich hab doch gesagt ich will mit dir wach bleiben."

"Tut mir leid, du hast einfach so niedlich geschlafen."

Mit einem leicht erschrockenen aber auch entschuldigenden Blick sah ich ihn an und schnappte dann nach der zweiten Tasse die auf dem Tablett stand. Ich nahm einen Schluck und verbrennte mich fast an der heißen Flüssigkeit.

"Meine Mutter kommt so um halb acht ungefähr."

Shoto sah mich an als hätte ich ihm gerade erzählt, dass ich schwanger wäre.

"So früh?"

"Früh? Da beginnt die Besuchszeit?"

Ich sah ihn fragend an. Was ist so schlimm daran, dass sie kommt?
Gemeinsam saßen wir auf meinem Bett und aßen das Brot welches uns gebracht wurde und tranken den Kaffee der dabei war. Eigentlich war es nicht so schlecht, für Krankenhaus essen zumindest. Ich lag unter meiner Decke und Shoto saß gerade neben mir auf der Bettkante, als es plötzlich an der Tür klopfte.

"Ja?"

Die Person, die vor der Tür stand, wartete auf dieses bestätigende 'ja' und trat danach in das Zimmer.

"Morgen, mein Schatz!"

Es stellte sich heraus, dass meine Mutter gekommen war. Mit kleinen Schritten näherte sie sich mir und lächelte Shoto an.

"Vielen Dank, dass du hier geblieben bist!"

"Kein Problem"

Er lächelte sie zurück an und warf mir dann einen fragenden Blick zu. Ich wusste was dieser bedeutete. Er fragte mich, ob wir es meiner Mutter sagen sollten. Und natürlich sollten wir das.

"Mama?"

"Hm?"

"Ich und Shoto sind zusammen..."

Nach diesen Worten, die mir erstaunlich leicht über die Lippen gingen, fügte ich noch ein leises 'So richtig meine ich' hinzu und wich dann jeglichem Blickkontakt aus. Es war kurz sehr still in dem Raum und man hätte fast das Klopfen von meinem und wahrscheinlich auch Shotos Herz gehört. Aber zum Glück unterbrach meine Mutter diese Stille relativ schnell.

"Wie schön, seit wann?"

Sie legte ihren Kopf leicht schief und lächelte mich an.

"Seit.. nun ja.. seit gestern."

Meine Mutter schien glücklich zu sein. Den ganzen Vormittag verbrachten wir mit reden und obwohl alles im Krankenhaus, einem Ort wo normalerweise alles sehr traurig ist, abspielte war ich für diesen Tag Wunschlos glücklich.

Mein neuer Mitbewohner | TododekuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt