3. Kapitel

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Verschlafen öffnete ich meine Augen, um dann dafür Kayden's nackten Oberkörper unter meinem Kopf zu betrachten. So wachte man wirklich gerne auf.

Als ich mich dann aufrichtete begrüßte mich der blöde Kater mit Kopfschmerzen und Übelkeit. Leider kamen wir gestern doch nicht mehr so schnell nach Hause, da unsere Freunde dies verhindert hatten. Jammernd stieg ich aus dem Bett und stellte mich erstmal unter die warme Dusche. Als ich dann mal richtig wach war und fertig umgezogen im Bad stand, klopfte es leise an der Tür.

Sofort wusste ich, dass es mein verschlafener Schatz war und ich öffnete ihm schmunzelnd die Badtür.

Seine dunklen Haare standen in alle Richtungen und seine Augenringe hingen bis zum Boden. Ich fing an zu kichern und küsste dann belustigt seine Wange.

"Ich bin fertig, du kannst duschen", meinte ich noch bevor ich aus dem Badezimmer verschwand.

Ich wusste, dass Kayden immer noch immer mal wieder einfach seine Ruhe brauchte. Zeit für sich und um seine Gedanken zu sortieren. Das respektierte ich natürlich.

In meinem Zimmer auf dem Bett machte es sich gerade mein Kater Wolli gemütlich. Nero kam auch noch mit dazu und quetschte sich zu einem genervten schwarzen Kater.

Während ich meine Haustiere beobachtete, stieß Kayden dazu und ich spürte seine Anwesenheit hinter mir. Sanft schlang er seine Arme um mich und küsste meine freie Schulter.

Er ließ mich wieder los und nahm sich dann ein Tshirt von meinem Schrank. Seine Sachen waren sowohl bei ihm oben im Zimmer als auch bei mir.

Als er dann auch fertig angezogen war, spazierten wir nach unten in die Küche. Leo hockte entspannt am Esstisch und genoss sein aufgeweichtes Müsli.

Kayden und ich machten uns dann auch schnell ein Müsli und setzten uns zu meinem Cousin dazu.

"Auch mal wach", mampfte er und legte dann sein Handy weg, als er mit uns ein Gespräch anfing.

"Das war eine lange Nacht", murrte ich und aß von meinem Löffel. Leo grinste schadenfroh und Kayden sah ihn daraufhin genauso genervt wie ich an.

Doch bevor ich diesen dämlichen Schlumpf noch passend beleidigen konnte, bog Tante Ana schon um die Ecke.

Sie hatte total glasige Augen und wir sahen sie alle geschockt an.
"Ana, was ist los?", fragte ich sie sofort.

"Mom??"

Sie schniefte und rieb sich dann kurz die Nase. Total fertig setzte sie sich zu uns an den Tisch. Sie griff nach meiner Hand und mir rutschte mein Herz in die Hose.

"Ist was mit meinen Freunden!?", fragte ich sie sofort panisch.

Sie schüttelte nur den Kopf und sagte zitternd:"Es geht um deine Mutter."

So kalt es klingen mochte, doch ein wenig Erleichterung spürte ich. Meine Freunde kannte ich mein Lebenlang und mein Vater traf es auch nicht. Keiner von den Menschen die ich wirklich liebte.

Trotzdem wünschte ich ihr natürlich nichts Schlechtes.

"Was ist mit ihr?"

"Sie hatte einen Unfall, hat viel Blut verloren", fing sie an.

"Hatte sie einen Autounfall?", fragte Kayden meine Tante.
Ana nickte und sah mich mitleidig an.

"Es tut mir leid."

"Aber sie lebt doch", murmelte ich.

Ana schluckte und schüttelte daraufhin den Kopf. Plötzlich war mein Kopf wie leer gefegt. Ich wusste gar nicht richtig was ich dazu sagen sollte. Ich fühlte nichts. Nicht einmal Schmerz.

Doch ein Gedanke kam mir.

Sie war Ana's Schwester.

"Tut mir leid, Tante Ana."

Verwirrt sahen mich alle an. Vorallem Kayden. Sein Blick sagte sovieles aus. Er hatte Angst, dass ich in ein tiefes Loch fallen könnte. Doch nun hatte ich ihn an meiner Seite.

"Sie war deine Schwester", sagte ich zu ihr.
"Das ist doch nicht...sie ist deine Mutter."

"So hab ich sie nie gesehen. Du bist mit ihr aufgewachsen, ich nicht."

Ana's Tränen verließen ihre Augen und sie umarmte mich dann.

"Woher weisst du das überhaupt?", fragte ich sie dann.

"Von deinem Vater. Er war dabei und liegt im Krankenhaus."

Sofort weiteten sich meine Augen.

"Was?? Wie geht's ihm? Er schafft es aber schon, oder?", fragte ich sie panisch und stand von meinem Stuhl auf.

"Ihm geht es den Umständen entsprechend gut. Er schafft es auf alle Fälle. Er würde dich aber gerne sehen. Er braucht dich gerade wirklich dringend."

"Ich fahr ins Krankenhaus", sagte ich entschlossen und lief auf die Haustüre zu.

Kayden stand ebenfalls auf und griff nochmal nach meiner Hand.
"Soll ich mitkommen?"

"Ja, bitte."

Kayden lächelte mich verständnisvoll an und folgte mir dann bis zu den Motorrädern. Einfach wegen der Nachricht, setzten wir nun unseren Helm auf und fuhren um einiges vorsichtiger.

Als wir am Krankenhaus ankamen, griff Kayden sofort nach meiner Hand und verschränkte unsere Finger miteinander. Er wusste er konnte nicht viel für mich tun, aber er konnte mich beruhigen, in dem er meine Hand hielt und mich nicht alleine ließ.

Am Empfang informierte ich mich, wo denn mein Vater lag. Schnell erfuhr ich, dass er im 3. Stock Raum 26 lag.

Eilig machten wir uns auf den Weg und vor der richtigen Tür blieben wir stehen.
"Kannst du vielleicht hier draußen warten?"

"Na klar. Rede in Ruhe mit ihm. Sei für ihn da."

Dankbar gab ich ihm noch einen Kuss, welcher mich ruhiger werden ließ, und trat dann in den Raum ein.

Mein Vater hatte seine Augen zu und sein Gesicht war von Schürfwunden und Blutergüssen übersät.

Ich nahm mir den Stuhl neben seinem Bett und setzte mich zu ihm hin.

Sanft nahm ich seine Hand in meine und versuchte nun irgendwie für ihn da zu sein.

Sanft nahm ich seine Hand in meine und versuchte nun irgendwie für ihn da zu sein

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Würde mich über eure Kommentare freuen

Eure
Melli♡

His name isWo Geschichten leben. Entdecke jetzt