Sowohl Ally als auch Rose schluckten schwer und schauten gebannt auf den Mann in meinen Armen. Er hatte seine Augen wieder geöffnet und sah unsicher zwischen uns her, weswegen ich ihn noch etwas mehr an mich drückte und meine Nichten mit einem einfachen Blick maßregelte.
Sie sollten ihn nicht so anschauen, er war schon verängstigt genug. Er hatte schon genug zu kämpfen, da sollte er sich nicht auch noch mit Scham oder Unsicherheit quälen müssen.
Ich schaute zu dem Blauäugigen und lenkte mit einem sanften 'Hey' seine Aufmerksamkeit auf mich. "Erschreck dich nicht, aber ich werde dir jetzt das ganze Blut abwaschen." Zuerst riss er seine Augen auf, doch nach dem ich ihm erklärt hatte, dass es besser war, wenn er nicht nach dem ganzen Eisen und Salz stank, nickte er langsam und atmete tief durch.
Rose tauchte auf einmal an meiner Seite auf und ging neben mir ins Wasser. Ich ließ mich langsam nieder und gab ihm so die Zeit sich an das kühle Nass zu gewöhnen. Darauf bedacht, dass sein Kopf stets über Wasser blieb, legte ich meine Hand in seinen Nacken und stützte ihn etwas.
"Kann ich helfen?", fragte meine älteste Nichte leise und schaute mich an. Doch bevor ich antwortete sprach sie weiter. "Ich kann seinen Kopf halten und das Blut aus seinen Haaren waschen. Du kannst dann seinen K-Körper...?"
Ich nickte und schenkte ihr ein Lächeln. "Dann machen wir es so, vielleicht sind wir dann auch eher fertig. Wir müssen hier schnell weg." Den letzten Satz flüsterte ich in ihr Ohr, da ich den Schwangeren nicht verängstigen wollte. Einen Augenblick später hatte sich Rose weiter an das Ufer gesetzt und konnte so den Kopf des Unbekannten auf ihren Schoß platzieren, während sein restlicher Körper im Wasser lag. Sie wiederholte immer wieder aufbauende Worte und passte auf, dass das Wasser nicht in seine Augen lief.
Es war purer Stolz, der mich erfüllte, als ich meine Nichte so betrachtete. Gemma hatte bei der Erziehung wirklich alles richtig gemacht. Und in solchen Situationen zeigte es sich deutlich. Während ich seinen Körper von dem Blut befreite hielt ich für einen Moment die Luft an, als ich einen großen dunklen Fleck auf seinem Bauch entdecke.
Ich biss mir auf die Lippe, um mir einen Kommentar zu verkneifen, schließlich wollte ich keine Unsicherheit schüren. Doch es hätte eh keinen Unterschied gemacht, denn als der Omega seinen Bauch betrachtete wimmerte er leise und legte seine Hände auf diesen. "Es wird alles gut. Mach dir keine Sorgen. Es sieht meist schlimmer aus als es tatsächlich ist. Darf ich?"
Da er nickte, nahm ich ihn wieder hoch und legte ihn außerhalb des Wassers auf dem Gras ab. Vorsichtig legte ich meine Hände zu seinen auf den Bauch und tastete ihn in Ruhe und mit Bedacht ab. Als ich eine leichte Bewegung unter meinen Händen spürte, begann ich zu lächeln. "Es scheint alles in Ordnung zu sein. Vermutlich ist die Prellung nur oberflächlich, aber ich behalte das im Auge, versprochen."
Ich würde ihn nach heute eh keine Sekunde mehr aus den Augen lassen.
Erleichtert sah mich der Omega an, doch Angst spiegelte sich weiterhin in seinen Augen. "Es wird alles gut", wisperte ich und strich ihm sanft durch seine nassen Haare. Da immer noch eine leichte Gänsehaut seinen Körper zierte, zog ich mein Oberteil aus. Das enge Shirt würde ihm mit seinem Babybauch wohl kaum passen, aber so konnte ich wenigstens seine Körpermitte verdecken, bevor ich ihn wieder in meine Arme nahm.
Es brachte mich zum Lächeln, als ich merkte wie seine Atmung sich verlangsamte und er immer weiter in einen tiefen Schlaf driftete. Er schien sich in meinen Armen wohlzufühlen. Mein Herz machte daraufhin einen kleinen Sprung, allerdings versuchte ich diese Tatsache so gut es ging zu ignorieren.
Das jetzt war gewiss nicht der richtige Zeitpunkt für sowas.
Mir fiel das Mal an auf seiner Brust auf. Es schimmerte in leichten Goldtönen. Allerdings war es mir nicht direkt aufgefallen, da es schon begonnen hatte zu verblassen. Traurig blickte ich den Mann in meinen Armen an und seufzte leise. Vielleicht war es besser, dass es ihm selbst noch nicht aufgefallen war. In meinem Kopf legte ich die Worte zurecht, die ich ihm später sagen würde.
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Golden Summer [l.s.] mpreg
FanfictionHarry hat sein Leben gelebt. Das ist zumindest seine Meinung. Er hat bereits viel durchgestanden, hat sich aus dem aufregenden Leben zurückgezogen und nimmt seine Aufgaben als Alpha mehr als nur ernst. Doch eines Tages begegnet er jemanden, der se...