Am nächsten Tag wollte Arthur dann nochmal wegen dem Handel eine Sitzung halten zusammen mit seinem Vetter. Orlandos Miene verfinsterte sich als die Nordmänner den Raum betraten, auch ihm war nicht entgangen dass es zwischen dem älteren Bruder und seiner Frau knisterte. Er hielt seine Frau fest als die Nordmänner zu ihnen traten um seine Macht über sie zu demonstrieren. „Also... Ich habe nochmal nachgedacht.. Ich würde euch 1 tausend Pfund Gold geben, Land und Unterkunft in meinem Reich." begann Arthur „Sofern ihr natürlich gewollt seid mich mit Euer Kampfkraft zu unterstützen.". Finnr verschränkte die Arme vor der Brust und sah kurz zu seinem Bruder der ihm zu nickte. „Wenn ihr um 500 erhöht werden wir den Handel eingehen... dann hat jeder zumindest einen Teil seiner Forderung erfüllt bekommen" forderte der jüngere Bruder nun von Arthur und ignorierte das Ehepaar neben dem Herzog. Während der Blick seines Bruders kurz zu Cassia abschweifte und an dem Blick ihres Mannes für einen Moment festhing. Arthur überlegte kurz doch nickte dann zustimmend. ,,In Ordnung... 1.500 Pfund." wiederholte er und sah kurz zu Orlando und Cassia. Orlando starrte Völund voller Hass an und schien zunehmen wütender zu werden je länger er ihn ansah. „Diesen Männern kann man nicht trauen Arthur, sie sind wilde..." raunte Orlando seinem Vetter zu. „Sind sie nicht!" Unterbrach Cassia ihren Mann und erntete dafür einen finsteren Blick von ihrem Mann. Arthur schnaubte er konnte jetzt keinen Rückzieher machen und strafte Orlando mit einem ebenso finsteren Blick wie dieser es zuvor mit seiner Schwester gemacht hatte. „Schweig jetzt!" zischte er ihm zu und sah zu den Nordmännern. Die Brüder sahen sich kurz an, sie brauchte keine Worte zu wechseln um zu wissen was der andere dachte. „Wir nehmen den Handel an..." sprach Finnr nun für sie beide „Wir werden zu unseren Leuten zurückkehren und eure Priester zurückschicken sobald wir das Gold haben". Der Herzog nickte zustimmend, entgegen den Zweifeln die sein Vetter hegte und streckte den Beiden seine Hand entgegen. Cassia sah auf ihre eigenen Hände. Sie wollte nicht das Völund ging, noch nicht. Sie mochte ihn und fühlte sich zu ihm verbunden auch wenn er ein Gottloser war. Finnr ergriff die Hand und drückte sie fest während er Arthur dabei in die Augen sah. Als er ihn wieder losließ, klopfte er seinem Bruder auf die Brust als sie sich zum gehen wandten. Völund warf noch einen letzten Blick zu Cassia und folgte dann seinem Bruder. Sie sah ihm bedrückt hinterher und folgte ihnen sogleich wie sie den Raum verlassen hatten. „Wirst du schnell gehen?" flüsterte sie Völund leise und hielt ihn auf als sie ihm traurig in die Augen sah. Die Zärtlichkeit, die er ihr schenkte hatte konnte sie nicht einfach so wieder gehen lassen. Völund blieb stehen als ihr Blick ihn traf. „Wir reisen noch heute zu unseren Leuten... sie warten auf uns" erwiderte Völund sah sie an. Das er bedrückt war zu gehen konnte man ihm nicht ansehen, „Es geht nicht anders..." fügte er nun hinzu in einem Tonfall der erahnen ließ dass es ihn nicht unberührt ließ.
Cassias Kopf flog zur Seite und ein lautes Klatschen erfüllte den Raum. Das kleine Kind fing in seiner Wiege an zu weinen, der Streit ihrer Eltern hatte sie geweckt, doch ihre Mutter konnte nicht zu ihr eilen um sie zu beruhigen. „Wie konnte ich nur so eine undankbare Hure zur Frau nehmen!" brüllte Orlando sie an. Cassia kämpfte damit ihre Tränen zurück zu halten und hielt sich die schmerzende Wange als sie sich wieder aufrichtete. „Ich... habe nichts verwerfliches getan..." flüsterte sie. „Oh doch das hast du!" zischte Orlando finstern „Vielleicht nicht in Wirklichkeit doch in Gedanken hast du gesündigt... Du hast die vorgestellt das Weib dieses Wilden zu werden, nicht war!" brauste er dann wieder auf und hob wieder die Hand um erneut zum Schlag anzusetzen. Doch bevor er weiter machen konnte, klopfte es an der Tür. „Das ist noch nicht vorbei!" zischte er sie wieder an und bedeutete ihr, ihr Kind zu beruhigen. Hastig lief Cassia zu der Wiege und drückte das kleine Bündel aus Decken an sich. Das weinen wurde leiser als das Kind die Wärme seiner Mutter spürte und beruhigte sich dann gänzlich. Orlando sah grimmig zu seiner Frau ehe er zur Tür ging und sie aufriss, eine Wache stand davor. „Euer Vetter verlangt euch zu sehen... es gibt wichtige Nachrichten zu den Nordmännern, Sire." sprach die Wache und deutete eine kurze Verbeugung an. Orlando schnaubte und sah nochmal zu seiner Frau. „Sagt ihm ich bin auf dem Weg..." brummte er und die Wache lief sofort eifrig voran. „Ich erwarte dass du hier bist wenn ich zurückkehre..." knurrte er sie an ehe er das Zimmer verließ. Cassia sah ihm ängstlich hinterher und versuchte sich zu beruhigen, doch die Tränen liefen über ihre Wangen. Ihr kleine Tochter, Lucia, war in ihrem Arm wieder eingeschlafen dennoch wiegte Cassia sie sanft hin und her und fragte sich ob sie dieses Leben mit ihrem Mann noch ertragen konnte, als es erneut an der Tür klopfte. Hastig trat sie wieder an die Wiege des Kindes und legte es hinein. Sie wischte sich schnell die Tränen weg und eilte zur Tür. Als sie sie öffnete setzte ihr Herz für einen Moment lang aus, es war Völund.
Der Nordmann blickte sie wieder mit diesem warmherzigen Blick an und schob sich zu ihr ins Zimmer um die Tür zu schließen. „W-was tust du hier?" flüsterte Cassia leise und konnte nicht fassen dass er noch da war. „Ich wollte dich sehen... und mich richtig von dir verabschieden..." sprach er sanft und lächelte sie traurig an, als er jedoch erkannte das sie geweint hatte und ihre Wange einen roten Abdruck zierte stockte er. „War das dein Mann?" fragte er leise und berührte vorsichtig ihre Wange. Cassia zuckte zurück „Ich... er... er wollte mich strafen... ich habe gesündigt und muss Buße zahlen, du solltest wieder gehen bevor er zurück kommt" flüsterte sie. „Warum hat er das getan?" fragte Völund nach und ignorierte ihre Bitte einfach „Was hat ihn so wütend gemacht...?" fragte er weiter und hielt sie fest damit sie nicht weiter zurück wich. Er sah ihr wieder tief in die Augen und sie konnte spüren wie seine Wärme ihr Herz übernahm. „Er dachte... ich hätte den Ehebruch begangen..." hauchte sie so leise das es sich anhörte als könnte ihre Stimme jederzeit zerbrechen. Der große Mann sah sie einen Moment lang an dann zog er sie in seine Arme und hielt sie fest. Cassia wusste nicht wie ihr geschah, auf einmal war sie ihm so nah wie noch nie zuvor. Sie konnte das pochen seines Herzen hören und seinen warmen Atem auf ihrer Haut spüren. Da brach es alles erneut aus ihr heraus... diese Wärme würde sie niemals von ihrem Mann bekommen können und schon bald würde auch dieser Heide sie ihr nicht mehr schenken können. Sie hatte sich in das Gefühl verliebt das er in ihr auslöste und die Vorstellung es schon wieder so schnell zu verlieren bereitete ihr so großen Kummer wie sie es noch nie empfunden hatte. Die Tränen rollten nur so über ihre Wangen und sie schluchzte leise. Völund strich ihr zärtlich über den Kopf und gab ihr den Halt den sie gerade brauchte.