Kapitel 4

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Ich möchte mich bei euch allen tollen Support bedanken. Ihr gebt mir so viel Spaß und Motivation an dieser Geschichte weiter zu schreiben. Der ein oder Andere weiß vielleicht auch, dass es meine erste Story ist, weshalb ich mich auch in Zukunft über ein kleines Feedback freuen würde.
Einfach DANKE
Jetzt zum Kapitel.
Dieses Kapitel ist etwas anderer Art. Da ich Anne als Person sehr spannend finde, wollte ich unbedingt noch ein weiteres Kapitel aus Annes Sicht schreiben. Also wenn ihr keinen Bock auf die Gedanken... von Bens Mutter habt, dann überspringt dieses Kapitel einfach.
LG

~Anne~

Ich stehe auch da, als wäre ich vom Blitz getroffen worden. meinen Körper lässt sich nicht mehr in Geringsten von mir kontrollieren. Ob dieses Gefühl wohl mit dem Wachkoma zu vergleichen ist?  kommt es mir gerade in den Sinn. Die Angst, was hier vor sich geht, was sich in den letzten Augenblicken anzubahnen scheint, hat mich sowohl äußerlich als auch innerlich gelähmt. Ich fühle mich wie eine miese Versagerin, deren Versäumnisse gerade in reiner Hilflosigkeit Gipfeln. Verdammt verdammt verdammt, warum muss alles immer so schrecklich kompliziert sein. Gerade sah alles doch noch so hoffnungsvoll aus. Das Blatt schien sich, nach so langer Zeit vielleicht doch noch zum Guten wenden zu können. Und in mir brodelte alles auf, wie ein Brunnen, dem seit Jahren wieder Leben in Form von Wasser gegeben wurde. Ach oder eigentlich viel mehr wie ein ausbrechen der Vulkan, über dessen Ränder glühend rote Lava floss. Oh ja mein Herz war voller glühender, brodelnder Liebe, die auf einen Schlag auszubrechen schien.

Und jetzt, ja und jetzt ist der Brunnen, aber auch der brodelnde Vulkan verschwunden, ebenso schnell, wie sie gekommen sind. Was geblieben ist, ist die eisige Verzweiflung.

Nichts regt sich. Der Moment scheint für einige Augenblicke eingefroren zu sein. Die Zeit steht still. Zumindest hat sie für uns jede Wichtigkeit verloren.  Auch Ben und Leyla sind sehen geblieben und auch die Kleine Maus durchbricht dieses starke Bild nicht. Wir alle scheinen darauf zu hoffen, dass einer der Anderen den ersten Schritt macht. Aber wohin? Wird es einen gemeinsamen Weg geben oder ist alles schon verloren. Der vergangenheits Zweifel Treiben meine Gedanken um, als wären zu endloser Rastlosigkeit verdammt worden.  Wenn ich meinen Augen, welche gerade dabei sind, Richard abzuscannen Glauben schenken kann, scheint er nur wenig optimistisch, begeistert oder sonstwas zu sein. Was dann geschieht spielt sich, wie ein schlechter, stockender Zeichentrickfilm vor meinem inneren Auge ab. Heimlich gewünscht hätte ich mir, dass ich es sein werde, die den nächsten Schritt antreten wird. Es war fast eine Erwartung an mich selbst gewesen, von der ich hätte wissen müssen, dass ich ihr nicht gerecht werden kann.  Den zu groß ist mein derzeitiger Chaoszustand und die hohe Wahrscheinlichkeit, dass alle Beteiligten mehr wissen als ich es tue, lässt mich noch viel unsicherer werden. So ist es mein geliebter Ben, der als erster wieder zu sich findet. Über seine Lippen treten wenige, in Zeitlupe ausgesprochene Buchstaben die zusammengesetzt das Wort „M A M A" ergeben und so viel bei mir auslösen. Auch ihm ist die Unsicherheit in´ s  Gesicht geschrieben, Klar auch für ihn muss die Situation alles andere als leicht sein. Umso mehr bewundere ich ihn für seinen großen Mut. Mut welcher ihn von uns anderen, oder zumindest von Richard und besonders mir, abhebt. Denn davon hat es uns in der Vergangenheit reichlich gefehlt.  Seine Worte sind der Zauber, welcher es vermag meinen Körper aus seiner Versteinerung zu erlösen. Meine Knie fangen wieder an unkontrolliert  zu beben, was mich aber nicht davon abhalten kann, mich auf ihn zuzubewegen. Es ist, als wären ein paar Funken von Bens Mut zu mir übergesprungen und ich erstarke an neuer Kraft. Aber als ich kurz davor bin, ihn erreicht zu haben, halten meine Beine der, zugegeben in dieser Situation zu großen Belastung meines Körper's nicht mehr stand und ich sacke, mit  den Worten „mein Sohn geht es dir gut" die sich wie von selbst aus meinem Mund bewegen, langsam in mir zusammen. Es gleicht eigentlich einem Wunder, dass ich es überhaupt noch so weit geschafft habe, in diesem aufgelösten Zustand, in welchem ich mich befinde.

Die Melodie zwischen Zukunft und VergangenheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt