Kapitel 5

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 „Musst du wirklich schon gehen? Ich kann Zukora überzeugen, damit du länger bleiben kannst. Bleib noch eine Weile. Bitte..." Dunkelelfen waren sadistisch, gemein und blutdurstig. „Du hattest nch gar keine Zeit um mir von allem zu erzählen. Ich habe dir noch nicht mein neues Anwesen gezeigt. Es hat mehrere verschiedene Folterkammern. Du hast noch nicht mal einen Tag mit mir verbracht!" sie töteten am liebsten, vor allem Menschen. Sie waren die Albträume jedermanns. Und die Drachen erst! Riesige Wesen die fliegen konnten und Feuer spien. Sie töteten alles was in ihren Weg trat und sammelten Massen an Schätzen. „Ja, warum bleibst du nicht noch ein bisschen? Wir hatten einen schlechten Start, warum fangen wir dann nicht nochmal neu an?" Sie waren Monster die in jedem Element der Welt vorkamen. Man konnte ihnen nicht trauen. Diese Wesen in Kombination waren eine gefährliche Macht. Niemand konnte sie auf die Knie zwingen. Nein, man musste einfach abreisen wollen, das war schon alles. Die beiden 'Monster' bettelten regelrecht darum, dass ich bliebe. Ich überlegte angestrengt. Ich war bereits fünf Tage lang im Süden des Waldes. Wenn ich noch die drei anderen Regionen ablaufe, werde ich fast drei Wochen unterwegs sein. Ich hatte kaum Zeit um zu bleiben. Doch ich überlegte, ob ich noch etwas aus der Situation rausholen könnte. Ich hatte noch nie Drachen getroffen und es war bekannt, dass Drachenteile sehr hilfreich für Heilungen sind. Sie sind sehr selten und deswegen kaum bezahlbar. „Na gut, ich bleibe noch einen Tag. Unter der Voraussetzung, dass ich euren Clan besuchen darf. Ich habe noch nie Drachen gesehen und das ist bis jetzt meine einzige Gelegenheit." Aureum stimmte zu und wir machten uns auf. Asra kam natürlich mit, um noch etwas Zeit mit mir zu haben. Es war ein längerer Weg also hatten die beiden genug Zeit mich auszufragen. Als wir an einem riesigen Durchgang ankamen, bedeutete Aureum uns zu stoppen. „Ich werde den anderen erklären was sie erwartet und euch ankündigen. Bleibt derweil hier und verhaltet euch ruhig. Und jetzt, tretet zur Seite." Mit diesen Worten fingen die Schuppen auf seinen Schultern an sich auszubreiten. Sein Körper wuchs immer mehr, seine Gliedmaßen wurden Länger, Flügel sprossen aus seinen Schulterplatten und sein Kopf formte sich zu einer Schnauze. Es brachte einen Schauer über meine Haut zu sehen wie er seine Form wandelte. Er sah wirklich Majestätisch aus. Er trottete in das Dunkel und wir warteten. Asra erkundigte sich über die Geschehnisse in der Außenwelt während wir warteten. Ebenso wie Kindrik war auch Asra erbost zu hören, dass der Prinz sich an mich ran gemacht hatte. Er beschrieb wie er ihn foltern würde und ihn für eine sehr lange Zeit behalten wolle um zu experimentieren. Ich verstand nicht warum sie sich so aufregten. Ich war nicht besonders hübsch oder begabt und daher fand ich es eher überraschend, dass er überhaupt geflirtet hatte. Aber ich dachte nicht weiter darüber nach. Endlich kam Aureum zurück und bedeutete uns zu folgen. Er war wieder in seiner kleineren Form und führte uns nun durch das riesige Lager. Große und kleine Drachen tummelten sich mit anderen in ihrer Menschenähnlichen Form. Grollen, Käckern und Zischen bildete eine komische Melodie, die sofort verstummte als ich Fuß in ihre kleine Stadt setzte. Ich wurde von allen Seiten beäugt, doch niemand bewegte sich. Endlich krabbelte ein kleines Drachenbaby zu mir und spielte mit den Enden meines Gürtels wie eine Katze. Ich lachte und hockte mich vorsichtig hin. Er legte sich nieder, bäumte die Flügel auf und fauchte. Ich hielt meine Hand vor seine Schnauze . Er biss kräftig hinein. Es blutete. Asra wollte ihn packen und von mir zerren aber ich stoppte ihn. „Das ist vollkommen normal. Er hat bloß Angst gehabt, nicht wahr Kleiner? Du versuchst nur dich zu verteidigen." Schon bald merkte er, dass ich mich überhaupt nicht wehrte sondern wartete bis er los lies. Vorsichtig verließen seine Zähne meine Haut und er leckte entschuldigend über die Wunde. Jetzt kraulte ich ihn hinter den Hörnern. Er freute sich riesig. Nachdem das nun durch war, stellte ich mich beim Clan vor: Sie alle waren sehr misstrauisch aber hörten mir zu. Sie waren angetan von den Geschichten die ich erzählte. Manche waren Legenden aus der Menschenwelt aber auch aus meiner früheren Welt. Sie erzählten im Gegenzug von ihrer langen Geschichte. Es war hoch interessant und ich konnte gar nicht mehr aufhören Fragen zu stellen. Stunden lang saßen wir zusammen und unterhielten uns. Plötzlich schallte ein markerschütternder Schrei durch die Höhlen. Die Drachen änderten alle in ihre wahre Form. Alle sprangen auf und huschten in die Richtung des Schreis. Ein weißer Drache taumelte durch einen der Durchgänge und brach nach einer ganzen Weile von springen und schreien zusammen. Erst jetzt sah ich die vielen blutigen Löcher überall auf seinem Körper. Aber was das schlimmste war, dass die Klaue des Drachen von mehreren riesigen Stäben durchbohrt war. Jeder Schritt musste eine wahre Qual gewesen sein. Ich schnappte mir meine Heilerinen-Tasche und rannte zu ihm. Die Stäbe waren starke Ranken die sich durch das Fleisch gebohrt hatten. Ich hatte keinen Zweifel, dass die Löcher im Körper genauso entstanden waren. Aureum war vollkommen außer sich, spie Feuer und brüllte die Wände zusammen. Die anderen flogen oder rannten umher, panisch und ängstlich. Es machte mich wahnsinnig und nicht nur mich, sondern auch den Drachen vor mir. Sie knurrte schwach und sah sich flehend um. „Haltet die Klappe!!!!" alles verstummte um mich herum. „Euer Gebrüll wird ihm auch nicht helfen! Er kann es überleben aber dafür brauche ich einige Dinge! Ich kann ihn heilen!" Aureum schrumpfte und packte mich an den Schultern. „Das ist meine Mutter und wenn du sie umbringst brenne ich Concoria mit dir nieder! Was brauchst du?" ich zählte alles auf und bereitete alles vor. „Hallo, mein Name ist Marie. Ich werde mein bestes geben damit ihr überlebt. Leider ist es unmöglich eure Klaue zu retten.Sie muss entfernt werden um euch zu schützen. Diese Ranken sind giftig und pumpen bereits das Gift in diese Klaue. Sie ist schon längst abgestorben und pumpt nun nur noch das Gift in den restlichen Körper. Habe ich die Erlaubnis sie zu entfernen?" Sie nickte schwach und wartete ab. Ich operierte und nähte, mahlte und rührte. Ich gab mein bestes um sie zu retten. Es brauchte mich Stunden um alles zu beenden. Sobald ich fertig war wurde ich an die Seite genommen. Aureum war furchtbar blass aber dennoch lächelte er. Ich schwur mit meinem Leben, dass sie überleben würde. Er hatte Tränen in den Augen und umarmte mich. Er gab mir Essen und trinken und die Möglichkeit mich zu waschen. Nachdem der Tag langsam zur neige ging und wir gehen wollten, hörte ich ein Raunen durch die Menge ging. Ich wand mich in dessen Richtung und sah den weißen Drachen in mein Richtung kommen. Sie stand vor mir und schrumpfte zusammen, bis vor mir eine ältere Frau mit weißem Haar stand. Ihre Hand fehlte und überall waren Bandagen. Sie sah so zerbrechlich aus, doch ihre Augen sprachen das Gegenteil. „Ich muss dir danken Marie. Ich verdanke dir mein Leben. Du bist ein wirklich seltsamer Mensch weißt du das? Jeder andere deiner Art hätte mich getötet, doch du hast dich abgemüht um mich zu retten. Außerdem hast du ein gütiges Herz. Obwohl dich Aureum fast getötet hätte, vergabst du ihm ohne jegliche Forderungen. Wir stehen tief in eurer Schuld. Wie können wir uns erkenntlich zeigen?" ich musste gar nicht lange nachdenken. „Ich würde gerne eure Klaue haben, oder zumindest die Krallen daran. Und Aureum, ich würde dich um eine einzige goldene Schuppe bitten. Sie kann die kleinste an deinem Körper sein. Sie kann eine unmenge an Heilmittel herstellen. Und vielleicht eine Erlaubnis euch besuchen kommen zu können. Das ist alles was ich haben möchte." „Dann sollst du es bekommen und du bist jederzeit willkommen." Ihre Klaue wurde in transportierbare Teile zerkleinert und Aureum sucht eine extra große Schuppe heraus und gab sie mir. Ich freute mich wie ein kleines Schulmädchen. Am nächsten Tag drückte ich Asra und Aureum fest an mich und sagte leb wohl. Da hatte sich die Verlängerung doch noch gelohnt. Weiter ging es nun in den Osten zu den Seen und Meeren die Teil des Waldes waren. Dort lebten Meermenschen, Sirenen und Nixen, aber auch viele verschiedene Fischarten. Zur Hälfte ähnelte der Wald dort auch einen Dschungel. Dort lebten viele Demimonster. Nagas, Zentauren, Spinnenmenschen und noch viel mehr. Ich brauchte Muscheln und Seegras aus den Gewässern, Haut einer Naga und das Gift eines Spinnenmenschen. Vor allem brauchte ich aber einen Sprössling einer ausgewachsenen Allraune. Bis man eine von ihnen gefunden hatte dauerte es lange. Sie waren sehr gefährlich da sie ein Pheromon ausstießen, dass einem unfähig machte zu fliehen. Ich trug meistens eine Maske, um dem Duft auszuweichen. Es war zwar nicht viel Schutz aber wenigstens etwas. Trotzdem war es sehr gefährlich.

Endlich war ich durch alle Reiche gekommen. Und ich hatte alles bekommen was ich brauchte. Nun fehlte nur noch die Alraune. Ich musste auch gar nicht lange suchen. Die männlichen Alraunen trugen eine wunderschöne blutrote Blume auf ihren Köpfen. Diese Blume trug die Essenz, die ich benötigte, aber auch das gefährliche Gas. Man durfte es nicht einatmen, denn sobald man auch nur etwas davon abbekam, war es aus mit einem. Das Gas sorgte dafür, dass man sich wie verliebt fühlte und keinen Widerstand leistete. Das erste Lebewesen, dass man sieht, also die Alraune, ist dann das wichtigste auf der Welt. Man weicht nicht mehr von dessen Seite. Die Pflanze schlingt dann ihre Wurzeln um einen und saugt über eine lange Zeit das Leben aus einem. Ich war schon einmal einer solchen Pflanze begegnet. Ich konnte mich gerade so noch vor ihr retten. Seitdem habe ich Wissen gesammelt, um herauszufinden wie ich sie überlisten könnte. Mein Herz schlug mir in der Brust und ich glaubte vor Aufregung sterben zu müssen. Viele dornenbesetzte Ranken wandten sich um einen sehr dicken alten Baum. Dort stand ein wunderschönes Exemplar, seine Blüte war schöner als jede andere die ich je gesehen hatte. „Sie mal wer da ist. Ein Menschlein hat sich im Wald verirrt und hatte genug Glück nicht getötet zu werden. Du weißt doch sicher, dass das hier nicht dein Territorium ist. Hast du dich verlaufen?" Alraunen waren wahre Schauspieler. Sie stellen sich nett und bieten Hilfe an. Um das Opfer zu 'Beruhigen' lassen sie es an der Blüte riechen und dann ist es vorbei. Ich stellte mich also hilflos. „Ich habe mich verlaufen. Ich war aus Versehen in den Wald gegangen und habe nicht mehr herausgefunden. Ich bin schon tagelang hier. Wissen Sie, wo ich raus könnte?" „Oh natürlich! Ich werde euch helfen. Wie ich sehe hast du eine Karte, komm näher und ich zeige dir den Weg." Ich trat heran und zeigte ihm die Karte. Ich fing an so zu tun als würde ich zittern und schluchzen. „Oje, du armes Ding. Komm, komm, ich habe etwas, um dich zu beruhigen. Rieche an meiner Blüte, es wird dich beruhigen und dann gehst du deiner Wege." Ich packte die Karte ein und trat vorsichtig näher. Unbemerkt hielt ich eine Phiole in der Hand um schnell handeln zu können. Er beugte sich vor und sah somit nicht mein Gesicht. Die Maske zog ich schnell über und strich vorsichtig über die Blütenblätter. „Sie sind so schön! Es gibt so viele Rottöne zu sehen!" Ich füllte schnell das Fläschchen und atmete durch die Maske tief ein. Ich roch nichts. Doch die Alraune hatten das Geräusch meiner Atmung gehört und erhob sich langsam wieder. Schnell hielt ich die Luft an und strich die Maske weg. Man musste wirklich gut schauspielen um ihn zu veralbern. Ich tat so als sei mir schwummrig. Etwas wankend stand ich da und blickte ihn an. „Ich fühle mich so komisch, als hätte ich Schmetterlinge im Bauch." Sagte ich. Er schmunzelte und begann mich mit süßen Nichtigkeiten zu locken. Nur langsam kam ich näher. Dann hechtete ich an ihm vorbei und rannte davon. „Entschuldige aber du bist echt nicht mein Typ." Schrie ich noch, ehe ich am Versteck meiner Sachen ankam und den Heimweg antrat.

The Secret of the Forbidden ForestWhere stories live. Discover now