~~~ Zaras POV ~~~
Als wir in Dumbledores Büro ankamen, stand er an einem großen Bücherregal, aber als er uns reinkommen hörte drehte er sich um und kam mir einem Lächeln zu uns herüber. Ich lächelte ebenfalls, da mich seine bärtige Erscheinung irgendwie an meinen Großvater erinnerte. Er steckte mir seine Hand entgegen und ich schüttelte sie höflich. ,,Zara, meine Liebe, schön dich zu sehen. Wie war die Fahrt?", fragte er freundlich, aber ich wusste sofort, dass das nicht wegen seiner Manieren war, sondern viel mehr, weil er wissen wollte, ob ich schon neue Freundschaften oder so was in der Art geschlossen hatte. ,,Oh, es war eine sehr angenehme Fahrt. Ich habe die meiste Zeit gelesen und mir im Vorbeifahren etwas die Landschaft angeschaut. Sehr schön hier." Für Miss McGonagall möchte sich das vielleicht wie der übliche Smalltalk anhören, aber in Wahrheit war es viel mehr. Dumbledore war ein alter Freund meines Großvaters und gelegentlich wurde er auch zu unseren Familienfesten eingeladen und vermutlich hatte er meiner besorgten Mutter bei seinem letzten Besuch versichert, dass er ein Auge auf mich haben würde, das würde auch seine Frage erklären. Und meine Antwort.
Im Groß und Ganzen erklärte mir Dumbledore nur noch einmal das, was McGonagall mir schon berichtet hatte, nur mit dem Unterschied, dass er mir Zeit für Fragen ließ und wissen wollte, ob das alles für mich in Ordnung sei. Natürlich war es das, ich ihm ja schließlich sehr dankbar, dass er mich trotz der Tatsache, dass ich schon in meinem sechsten Jahr war, noch auf Hogwarts aufnahm.
Mein Stundenplan würde sich nicht wie die der Anderen nach meinem (nichtvorhandenen) Haus richten, sondern ausschließlich nach den Fächern, die ich mit meinen ZAGs des letzten Jahren belegen kann und auch in der großen Halle habe ich freie Platzwahl. Also alles außer Slytherin, füge ich in Gedanken hinzu und überlege mir, was Draco wohl am meisten stören würde.
Als wir fertig waren und auch McGonagall und immer wieder darauf aufmerksam machte, dass die Zeit drängte, verließen wir Dumbledores Büro und gingen zurück zur Eingangshalle. ,,Ach ja und Miss Aluka? Sie warten bitte vor der Halle, bis ich Ihnen ein Zeichen gebe, dann kommen sie einfach zu mir nach vorne und den Rest erfahren Sie dann.", meinte er noch, bevor er durch die große Tür am Eingang der Halle verschwand.
Nun war ich mit Professor McGonagall alleine und ich merkte, wie ich langsam etwas nervös wurde. Ich knetete meine Finger und ließ meinen Blick durch den großen Gang schweifen, bis er an McGonagall hängen blieb, die mit besorgtem Gesichtsausdruck zum Eingangstor hinübersah. ,,Alles in Ordnung, Professor?", fragte ich etwas verunsichert. Sie nickte nur und antwortete nach ein paar Sekunden: ,,Jaja, alles gut. Ich mache mir nur etwas Sorgen um die Erstklässler. Draußen regten es in Strömen und die Armen sind noch draußen auf dem See." Ich nickte verständnisvoll, obwohl sie es wahrscheinlich gar nicht mitbekam.
Seufzend sah ich mich wieder um. Aus der Halle, aus der zuvor noch ein lautes Stimmengewirr zuhören war, Drang jetzt Dumbledores Stimme. Wahrscheinlich hielt er gerade eine Rede und jeder in dem Saal hörte ihm zu und sah ihn an. Ich fragte mich, ob man sich wohl daran gewöhnte, oder ob man jedes Mal aufs Neue ein Kribbeln im Bauch hat, wenn man auf dem Podium, vor all den Schülern und Lehrern sprechen muss, doch ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als Hagrid, völlig durchnässt, mit ebenso durchnässten, schlotternden Erstklässlern durch das große Tor trat. McGonagall lief schnell auf sie zu und zauberte mit ihrem Zauberstab für jeden ein großes Handtuch. Ein paar Minuten später wurden sie dann auch schon in die große Halle zur Auswahl der Häuser gerufen. Die armen kleinen Jungen und Mädchen wurden von McGonagall durch die große Tür gescheucht und Hagrid nickte mir noch einmal etwas mitfühlend zu, bevor auch er verschwand.
Nun stand ich ganz allein in dem großen Gang vor der Halle und wartete auf Dumbledores Zeichen, bei dem ich in ebenfalls in die Halle kommen sollte. Jeder würde mich anstarren, wenn ich den langen Gang zwischen den Tischen auf Dumbledore zulaufen würde, ob aus Erstaunen, Überraschung oder Neugier. Jeder würde mit seinem Nachbarn tuscheln, jeder würde sich fragen, was ich hier tat. Noch konnte ich mich dazu entscheiden abzuhauen, aber wenn ich erst mal einen Fuß in die Halle gesetzt hatte würde es kein Zurück mehr geben, dann musste ich mich der ganzen neugierigen Blicke aussetzten. Für einen kurzen Moment spielte ich tatsächlich mit dem Gedanken mich einfach umzudrehen, aus dem großen Tor hinaus in den Regen zu gehen und zu verschwinden, doch dann riss ich mich zusammen. So dachte nur ein Feigling! Und ich war kein Feigling. Ich hatte mich nicht all die Jahre in Durmstrang unter lauter Jungs durchgeschlagen, nur um jetzt einen Rückzieher zu machen. Dafür war ich zu stolz.
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Will he ever change? (Harry Potter / Draco Malfoy FF)
FanficWas würdet ihr machen, wenn ihr euch zwischen Gut und Böse, zwischen Liebe und gutem Gewissen entscheiden müssten? Was würdet ihr tun, wenn ihr zurück auf die Schule müsstet, auf der euer Ex ist, ihr ihn immer noch liebt, aber er nichts mehr mit euc...