Grateful Halloween

200 11 2
                                    

So hier ist es, mein erster Oneshot von Unexpected. Als kleine info, bevor ihr zu lesen beginnt. Dieser Halloween Oneshot bezieht sich nicht direkt auf die main story. Die Personen sind gleich aber es spielt nicht zur gleichen Zeit statt und ist auch keine fortsetzung. Es ist einfach nur eine kleine Nebengeschichte. So genug von mir mal wieder haha. Also viel spaß beim Lesen 😉
-----------------------------------------------------------

Es ist Halloween, nicht gerade eine meiner Lieblingstage, obwohl ich den Herbst sehr gern habe. Die schönen bunten Blätter, der Bäume, das wechselhafte Wetter, und die tatsache, dass man endlich dicke Pullis anziehen kann, fastziniert mich jedes Jahr aufs neue. Schade, dass ich in diesem Drecksloch, welches ich eigentlich zuhause nennen soll, feststecke.

Jenna kommt erst gegen Nachmittag von einer Lehrerkonferenz zurück und Liam geht nicht an sein Handy. Innerlich habe ich immer noch die hoffnung, dass er nicht vergessen hat, dass er mich später noch abholen muss und wir beide bei Jenna eingeladen sind.

Die Zeit will einfach nicht vergehen und seit einer gefühlten ewigkeit, starre ich Löcher an die Decke. Meine Mutter ist nicht zuhause. Sie ist wahrscheinlich bei ihrem Lover und kifft sich ihre letzten noch vorhandenen Gehirnzellen weg.

Hier alleine rumzuhocken bringt nichts, weshalb ich mich dazu entscheide nach draußen, an die frische Luft zu gehen, diese langeweile ist ja nicht auszuhalten.

Durch die leeren Straßen laufend, zünde ich mir einen Joint an. Weit und breit ist niemand zu sehen, alles ist Menschenleer, wie ausgestorben. Schon etwas Gespenstisch, dafür, dass es mitten am Tag ist. Für einen moment, fühle ich mich beobachtet, kann aber weder Autos, noch Menschen in meinem Blickfeld entdecken. Jemand oder etwas muss hinter mir sein, mein Gefühl liegt nie falsch.... zumindest meistens.

Vorsichtig drehe ich mich um und währenddessen hupt mir ein Auto entgegen. Ich schrecke zusammen und stolpere nach hinten, bis ich letztendlich, auf dem Boden liege. Obwohl es noch so hell ist, blenden mich die Scheinwerfer des schwarzen Audis. Nach ein paar mal Blinzeln, erkenne ich das Nummernschild. Verwundert reibe ich mir den Kopf, um zu überprüfen, dass das kein Traum ist.

Die Fahrertür des Autos öffnet sich und eine blonde schönheit, mit schmunzeln im Gesicht blick auf mich herrab. "Haha sehr witzig, was machst du hier überhaupt? Solltet du nicht noch bei der Konferenz sein?" Frage ich sie etwas patzig. Jenna verschränkt die arme vor ihrer Brust und ihr Blick wird etwas finster. "Schön auch dich zu sehen, das nächste mal bitte etwas freundlicher, Danke." Gibt sie sarkastisch von sich, dennoch wirkt sie etwas gereizt. Sie reicht mir ihre Hand, die ich aber sofort wegschiebe und von selbst aufstehe. Provokant ziehe ich an meinem Joint und pusste den Rauch, direkt in ihre Richtung. Was erwartet sie den von mir? Das war echt nicht lustig, sowas kann ich gar nicht leiden.
,,Haben wir darüber nicht schon so oft geredet?" Sie zeigt auf meinen Joint in der Hand und versucht ihn mir wegzunehmen, was ihr aber nicht gelingt. Unbeeindruckt zucke ich mit den Schultern und gehe auf ihr Auto zu. Im Auto warte ich darauf, dass sie einsteigt, was sie kurze Zeit später auch macht.

Die Autofahrt verläuft ruhig und dafür bin ich ihr auch dankbar. In der Zeit, in der sie nicht schalten muss, lässt sie ihre Hand auf meinem Oberschenkel ruhen. Bei jeder Berührerung fahren Blitze durch meinen Körper, was sie mit mir anstellt kann ich wirklich nicht beschreiben.

An ihrem Haus angekommen, lege ich mich erst mal auf ihr gemütliches Sofa. Der schreck von vorhin ist vergangenheit und ich fühle mich so wohl, wie seit langem nicht mehr. Jenna kommt aus der Küche zurück, mit zwei Tassen Tee. Verzweifelt setze ich meinen Hundeblick auf, vielleicht knickt sie ja ein.

,,Vergiss es, ich gebe dir keinen Alkohol" sagt sie monoton und wendet ihren Blick von mir ab. Naja einen versuch war es wert. Die Tassen stellt sie auf dem Couchtisch ab und Fischt in der Ablage eine Wolldecke herraus. Mit einer Handbewegung deckt uns beide zu und die wärme der Decke umhüllt meinen Körper.
Geschickt, schmiege ich mich an sie herran und lasse meinen Kopf an ihrem Hals verweilen. Der moment könnte nicht besser sein, bis mich mein Handy zurück in die Realität holt. Es ist Liam, der mir geschrieben hat. Er ist gleich auf dem Weg zu uns und fragt, ob er sich noch etwas Zeit lassen soll ^^  

Haha sehr witzig, dachte ich mir und antworte ihm, dass er kommen kann. Jenna kann sich ihr grinsen nicht verkneifen, sie hat wirklich jedes Wort, was er geschrieben hat gelesen. Gespielt verärgert boxe ich ihr in die Seite, was mir ein kichern und einen Wangenkuss von ihr einbringt.

Nicht viel Zeit vergeht, bis Liam vor der Tür steht und Jenna ihm aufmacht. Bei dem Anblick meines besten Freundes, ziehe ich ihn in eine lange Umarmung. Jenna hat die Idee, Pizza zu bestellen und uns einen Horrorfilm anzusehen. Na toll, auch das noch, ein Horrorfilm an Halloween, meine freude hält sich in grenzen.

Als die Pizza geliefert wird, gehe ich zur Tür und gebe dem Lieferanten das Geld, welches Jenna mir gegeben hat. Auf dem Weg zurück ins Wohnzimmer blicke ich auf die zuriedenen Gesichter meiner Freundin und meines besten Freundes. Mein Glück kann ich kaum fassen, solch zwei wunderbare Menschen in meinem Leben haben zu dürfen. Fast so, wie eine kleine Familie und das waren sie auch für mich.

Während wir den Film schauen, lassen wir uns die Pizza schmecken und jeder ist so auf dem Film fixiert, dass wir alle schweigen. Mittlerweile ist es Abend geworden und ein Gewitter zieht gerade an uns vorbei. Der Regen prasselt heftig gegen die Fensterscheiben, des Wohnzimmers und der Donner, der gefühlt alle 5 Sekunden zu hören ist, hallt durch das ganze Haus. Wie ich den Donner hasse. Mein Körper spannt sich bei jedem schlag an und eine Gänsehaut ziehrt meinen Körper.

Jenna sieht fragend zu mir rüber, doch ich bekomme kein Wort herraus. Sie muss wohl denken, dass ich angst vor dem Film habe, aber der Grund ist leider das fürchterliche grollen von draußen. Sie rückt ein stück näher und legt ihren Arm beschützend um mich. Meine Muskeln entspannen sich wieder und ich atme beruhigt aus. Mit meinem Kopf auf ihrer Schulter schauen wir den Film zuende.

Als der Film endet, kommt vom anderen ende des Sofas ein verdächtiges schnarchen. Liam ist wirklich eingeschlafen, kaum zu glauben. Schmunzeln lege ich eine Wolldecke um meinen besten Freund und Jenna und ich versuchen uns davon zu schleichen, ohne ihn zu wecken.

Meine Lehrerin führt mich auf ihren überdachten Balkon. Obwohl es Regnet, ist es ziemlich warm und angenehm. Sie nimmt meine Hand und legt sich mit mir, auf einer ihrer Liegestühle. Hoffnungsvoll versuche ich ihre aufmerksamkeit zu bekommen und schaue ihr direkt in ihre Eisblauen Augen, sie muss schmunzelt. ,,Na gut, aber nur einen" gibt sie geschlagen von sich. Überglücklich hauche ich ihr einen Kuss auf die Wange und fische mir einen Joint aus meiner Hosentasche. Tief Atme ich meine Droge ein und pusste den Rauch aus meiner Lunge in die Nacht hinnein.

Es war so ruhig, nur die glühende Asche meines Joints ist ab und zu zu hören. Auf der anderen Straßenseite sind noch ein paar Kinder in Kostümen zu erkennen, die schnell versuchen wieder ins trockene zu kommen. Schon traurig, dass ich so etwas nie erleben durfte. Damals, als alle Kinder in meiner Klasse in Gruppen, oder mit ihren Eltern auf Süßigkeiten jagt zogen, musste ich zu Hause auf meine Mutter aufpassen. Meistens habe ich sie davon abgehalten im Krankenhaus zu landen.

Bedrückt drücke ich meinen Joint im Aschenbecher aus und Seufze. Jenna bemerkt mein kleines tief und drückt mich noch fester an sie. Für einen moment verweilen wir noch so, bis sie mein Kinn zwischen ihre Finger nimmt und es anhebt. Meine Augen sind wie Hypnotisiert, wie kann man nur so schön sein und dann auch noch an meiner Seite sein?

Ich wollte zum reden ansetzen doch sie nimmt mir die Zeit dazu. ,,Hay..... es wird alles gut. Vertrau mir" Sie lächelt mich an. Es war so ehrlich, so vertraut und ich weiß, dass ich es mit ihr schaffen kann.

Die ganze Nacht verbringen wir draußen, reden über verschiedene und auch teilweise verrückte sachen. Es könnte momentan nicht besser sein. Gegen 2 Uhr schlafe ich endlich seelenruhig in ihren Armen ein und verschwinde in mein Land der Träume.

Unexpected: OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt