1.Mose - Genesis Kapitel 3

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Im Garten Eden gab es allerdings auch Wesen, die nicht nur Gutes im Sinne hatten. Das beste Beispiel: die Schlange. Sie war schlau und listig. Sie ging zu der Frau und sprach zu ihr: "Ich habe das Gerücht gehört ihr dürftet nicht von allen Bäumen des Gartens essen. Hat Gott das wirklich so gesagt?" Die Frau antwortete: "Wir dürfen von allen Bäumen essen außer vom Baum in der Mitte. Gott meinte, es gäbe schlimme Folgen und wir könnten sogar sterben. Deswegen sollten wir auf keinen Fall davon probieren."

Die Schlange fand es zu langweilig. Aber so sind wir doch auch. Wenn wir keine Probleme haben, machen wir uns welche. Vielleicht tat ihr die Frau auch nur leid. Unfähig Gut uns Böse zu unterscheiden lebte sie dort vor sich hin ganz von Gott abhängig. Vielleicht wollte die Schlange nur helfen oder aber sie fand es witzig.

Da antwortete die Schlange: "Ihr werdet nicht sterben. Im Gegenteil, wenn ihr davon esst werden euch die Augen geöffnet und ihr werdet, wie Gott, in der Lage sein Gut von Böse zu unterscheiden" Daraufhin, vielleicht hatten die Worte der Schlange sie davon überzeugt oder aber nur darin bestärkt, was sie heimlich schon immer wollte, nahm die Frau ein Frucht vom verbotenen Baum und gab auch dem Mann eine. Die beiden aßen sie und ihnen gingen die Augen auf.

Das Verbotene ist attraktiv. Logisch, vor allem, wenn einem nicht einleuchtet, warum etwas verboten ist. Also probiert die Frau davon. Dass sie da auch noch den Mann mit reinzieht, war vielleicht nicht die heldenhafteste Tat, aber sie wusste es vermutlich nicht besser. Sie konnte ja vor dem Essen der Frucht nicht zwischen Gut und Böse unterscheiden. Vielleicht war sie auch wie die Jugendlichen heutzutage. Wir nehmen zusammen das erste Mal Drogen. Wir schwänzen zusammen den Unterricht. Hauptsache man ist nicht der Alleinschuldige. Da hat man dann auch gleich so eine Art Herdenschutz. „Der andere wusste es ja auch nicht besser" Aber der Mann hat sie ja auch nicht davon abgehalten. Er ist also Mitschuldiger.

Sie erkannten, dass sie nackt waren und schämten sich. Sie bastelten sich Kleidung aus Feigenblättern. Als Gott am Abend in den Garten kam, versteckten sich die beiden. Gott suchte sie und rief nach ihnen: "Wo seid ihr?"
Der Mensch antwortete: „Ich verstecke mich vor dir, weil ich nackt bin" „Woher weißt du, dass du nackt bist?", wollte Gott daraufhin wissen. Fangfrage. Der Mann antwortete ehrlich, weil er noch nicht gelernt hatte zu lügen: „Die Frau hat mir die Frucht gegeben. Also habe ich sie gegessen" Daraufhin wandte sich Gott der Frau zu. „Warum?", ein Wort im vorwurfsvollen Ton, das alles sagt. Und natürlich schiebt auch sie die Schuld auf den nächsten. Die Schlange.

Klassischer Fall von Schuldzuweisung. Man denkt man selber komme glimpflicher davon nur, weil man jemand anderem die Schuld gibt. Wird zumindest in diesem Fall nicht funktionieren.

Gott wendet sich also der Schlange zu. Die hat nicht einmal Zeit sich zu verteidigen und wird direkt verflucht. Sie muss auf dem Boden kriechen.

Bitte eine Runde Mitleid für die Schlange. Ich finde die Bestrafung an dieser Stelle etwas unpassend, denn man kann nicht eindeutig sagen, ob die Schlange zwischen Gut und Böse unterscheiden konnte. Wenn ja, hatte sie das so klug angestellt, dass Gott davon nichts mitbekommen hat. Wenn nein, konnte sie ja gar nicht entscheiden, ob ihr Handeln gut oder böse war. Wenn das der Fall sein sollte, ist eine Bestrafung hier echt fehl am Platz.

Dann säht Gott auch noch Hass und Feindschaft zwischen der Frau und der Schlange. Er hatte wohl einen richtig miesen Tag.

Gott war wohl schlecht drauf. Es lief nicht nach seinem Plan und er säht erstmal Streit zwischen der Frau und der Schlange. Nicht fair, wenn ihr nicht fragt. Die Schlange wollte -wie oben schon erwähnt- vielleicht nur helfen und sich mit der Frau anfreunden. Und stattdessen wird eine Feindschaft durch Gott angelegt.

Die Frau wird natürlich auch bestraft. Sie wird zu Schmerzen bei der Geburt ihrer Kinder verurteilt und an dieser Stelle stellt Gott den Mann über die Frau mit den Worten: „Nach dem Mann hast du Verlangen uns er wird über dich herrschen"

Absolut scheiße und der eigentliche Grund, wo man seine antifeministischen Ansichten anhand der Bibel rechtfertigen könnte. Nun werden wir aber bei der Taufe von dieser Schuld reingewaschen, also könnte man dann höchstens noch Nichtchristen damit verurteilen. Und das wiederum wäre wieder mal Rassismus. Aber wahrscheinlich sind viele Antifeministen auch Rassisten und somit ist das nicht weiter schlimm für sie.
Lesben sind also eigentlich nur Menschen, die sich von dem Verlangen nach Männern distanzieren können und somit irgendwie eine gewisse Immunität gegen diesen Fluch aufweisen. Herzlichen Glückwunsch.

Doch auch der Mann kommt nicht glimpflich davon. Die Feldarbeit wird zur Qual.

Also ich hab das Gefühl, dass der Mann am besten davongekommen ist, aber ihn trifft auch irgendwie die wenigste Schuld, obwohl er halt so dumm war und irgendwelche fremden Früchte gegessen hat. Naja, selbst Schuld.

Der Mann ist auf den Boden angewiesen, denn er ernährt ihn, doch derselbe bereitet ihm große Anstrengung. Und dann kommt die heftigste Strafe. Der Tod. Vom Erdboden bist du genommen und dorthin kehrst du zurück.

Da nur der Baum des Lebens ewiges Leben verleiht, war vermutlich sowieso geplant die ersten Menschen irgendwann sterben zu lassen. Also ist die Formulierung, die Gott verwendet, dass sie sterben würden sobald sie vom Baum der Erkenntnis essen würden, nicht korrekt. Aber die Lebensqualität der Menschen hat sich dadurch schon um einiges verschlechtert. An dieser Stelle muss jeder selbst abwägen, ob er ein sorgloses Leben im Paradis oder die Erkenntnis von Gut und Böse vorzieht. Denn auch die Erkenntnis von Gut und Böse ist sehr interessant und wertet ein Leben um einiges auf.

Die Frau bekommt den Namen Eva - Leben-, denn sie ist die Mutter von allem. Schließlich ist die Wut Gottes verraucht und er schenkt Adam und Eva Kleidung.

Gottes Zorn ist langsam verraucht und die beiden bekommen sogar Kleidung. Das zeigt, dass Gott seine Kinder trotz allem noch liebt und sie nicht vollkommen schutzlos der harten Welt aussetzten will, in der er sie gleicht schickt.

Nun werden die beiden aus dem Garten Eden vertrieben, denn dort steht noch ein anderer wichtiger Baum. Der Baum des Lebens. Gott will diesen nicht auch noch mit den Menschen teilen. Also schickt er sie fort. Außerhalb des Gartens müssen die ersten Menschen hart arbeiten, um zu überleben. Und der Eingang des Paradies wird von einem Engel bewacht mit einem lodernden Flammenschwert.

Gott ist an dieser Stelle etwas egoistisch, denn er will um jeden Preis verhindern, dass die Menschen auch noch vom Baum des Lebens essen und damit unsterblich werden. Also verbannt er sie aus dem Paradies. Aber vermutlich ist das auch ein Teil der Strafe. Es ist eine Verbannung auf Ewig. Sie dürfen nie wieder zurückkehren. Ein Engel bewacht den Eingang und wird jedem, der es wagt zu versuchen ins Paradies zu gelangen, eine schmerzhafte und heiße Lektion erteilen.

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