Türchen 4💖:04.12.2020

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„Wem gehört das?", Lily hielt ein ihr zu großes Top in die Luft. Es war spät am Abend und die Mädchen hatten beschlossen schon mit dem Kofferpacken zu beginnen. ,,Das ist meins!", Celia hob die Hand, als Lily ihr das Top zuwarf. ,,Gott, wir hätten nicht immer alle Klamotten auf den Boden schmeißen sollen.", Alicia hob einen weitern Haufen Wäsche auf, legte diesen auf ihr Bett und begann die Klamotten zu sortieren. ,,Lils, ist das deins?", fragte sie dann. ,,Nein, das gehört glaub ich Teddy oder James. Schmeiß das einfach auf den Stapel mit den Jungsklamotten.", bat Lily ihre beste Freundin. ,,Alles klar.",  Alicia warf die Kleidung auf den Haufen zwischen zwei Betten und sortierte weiter. ,,Hat irgendjemand eine Ahnung, wie spät es ist?", Anna strich sich die blonden Haare aus dem Gesicht. Sie war genau wie Alicia einen Muggelgeborene, mit schulterlangen Haaren, blauen Augen und einer schlanken, sportlichen Figur. Allerdings war sie nicht besonders groß, aber das war Lily auch nicht. ,,Ähm, mein Wecker sagt halb elf.", meinte die rothaarige Hexe dann. ,,Och, dann haben wir ja noch genug Zeit. Wir müssen morgen ja nicht so früh aufstehen.", seufzte Anna glücklich. ,,Ja zum Glück. Glaubt ihr, dass Mary noch vor Mitternacht kommt?", Celia kicherte leise. ,,Nein. Du knutscht bestimmt wieder die halbe Nacht mit ihrem Freund rum.", Alicia lachte ebenfalls. ,,Ja. Merlin, das ist so furchtbar. Ich kann ihr ganzes Gerede über ihn langsam nicht mehr hören.", Lily stopfte ihre Hosen in den Koffer. Alles das was sie für die nächsten zwei Tage noch brauchte, lag auf ihrem Kopfkissen auf einem kleinen Haufen. ,,Ich hatte schon fast vergessen, was der Boden eigentlich für eine Farbe hat.", meinte Celia lächelnd, ,,Wir sollten wirklich ordentlicher werden"

,,Das sagen wir schon seit dem ersten Jahr, aber es hat bis jetzt nicht geklappt und wird vermutlich auch in Zukunft nicht klappen.", lachte Alicia. ,,Leute, ich gehe eben schnell in den Gemeinschaftsraum. Ich habe da was liegen lassen.", mit diesen Worten verschwand Lily aus dem Schlaafsaal und ging die Treppe nach unten in den Gemeinschaftsraum. Auf dem Sofa saß mit angezogenen Beinen eine Person. Die roten Locken, die das Mädchen hatte, waren eine perfekte Kombination aus den Haaren ihrer Eltern. Und doch wusste Lily sofort, dass mit dem Mädchen irgendetwas nicht in Ordnung war. ,,Rose?", machte Lily auf sich aufmerksam. Ihre Cousine hob langsam den Kopf und wischte sich mit der Hand über die Wange. In Schein des Feuers sah ihr Gesicht rötlich aus und doch konnte Lily erkennen, dass sie geweint hatte. ,,Oh hey.", Rose schniefte, machte aber etwas Platz für Lily, als diese auf sie zukam und Anstalten machte, sich zu ihr aufs Sofa zu setzen. ,,Was ist los? Ist irgendetwas schlimmes passiert?", besorgt nahm das jüngere Mädchen das Ältere in den Arm. Gemeinsam starrten sie in die Flammen, die im Kamin züngelten und zu tanzen schienen. ,,Alles gut. Mach dir keine Sorgen um mich.", Rose brachte ein leichtes Lächeln zustande. ,,Lüge mich nicht an. Ich kenne dich schon mein ganze Leben und weiß ganz genau, wann du lügst. Außerdem hast du geweint. Alos, was ist los?", Lily hatte nicht vor, locker zu lassen, auch wenn das bedeutete, dass sie die ganze Nacht hier sitzen musste. Sie würde nicht wieder in ihren Schlaafsaal zurückkehren, wenn sie wusste, dass es Rose nicht gut ging. ,,Ich stehe nur etwas unter Druck, dass ist alles." gestand Rose. ,,Du stehst unter Druck? Wieso das denn? Du bist hier mit Abstand die Schlauste.", Lily nahm ihre Cousine nur noch fester in den Arm. ,,Ja gerade deshalb. Alle erwarten von mir, dass ich die besten Noten schreibe und dann gibt es so Lehrer, die dann immer wieder zu mir sagen, sie erwarten nur Einsen und erwarten von mir, dass ich genauso bin wie Mom."

,,Das ist scheiße. Aber ob du es glaubst oder nicht. Ich kenne das auch. Als ich mit dem Quidditsch spielen angefangen habe, war es genau wie bei James und Dad. Ich war zwei Wochen nach meiner Einschulung schon im Team und von mir wurde erwartet, dass ich genauso gut spiele wie Mom. James und mir wurde ständig gesagt, dass wir nicht verlieren könnten, schließlich wäre Dad früher der beste Sucher gewesen und Mom hätte so lange bei den Holyhead Harpies gespielt. Das Problem an der Sache ist nur, dass wir nicht sind wie unsere Eltern. Ich bin nicht wie Mom, Al und James sind nicht wie Dad, Louis ist nicht wie Bill und Roxanne ist nicht so wie Angelina. Und du bist auch nicht wie deine Mutter. Wir werden nicht immer alles so perfekt hinbekommen, wie alle es von uns erwarten, aber das ist die Bürde, die wir zu tragen haben und gegen die wir nichts tun können. Wir werden unser Leben lang mit ihnen verglichen werden und wir müssen lernen, damit klarzukommen. Also lass den Kopf nicht hängen und sei einfach nur du selbst. Und wenn du eine schlechte Note schreibst, dann ist das halt so. Hugo hat auch keine Spitzennoten, obwohl Hermine so unglaublich schlau ist. Lass dir von ihnen nichts sagen.", beendete Lily ihren Vortag. Rose hatte ihr während der ganzen Zeit einfach nu zugehört und stumm vor sich hingeweint. ,,Danke Lily. Jetzt geht es mir um einiges besser.", Rose lächelte, dieses Mal war ein ehrliches, ein echtes Lächeln. ,,Dafür bin ich als deine Cousine und viel wichtiger, als deine Freundin da. Ich hab dich lieb Rose."

,,Ich dich auch."

Die beiden Mädchen schlossen sich fest in den Arm, dann standen sie auf, Lily nahm ihren Zauberstab vom Tisch, den sie dort hatte liegenlassen und zusammen gingen sie wieder zu den Schlafsälen. ,,Schlaf gut Rose. Bis morgen.", verabschiedete sich Lily und winkte ihr hinterher. ,,Gute Nacht. Macht nicht mehr zu lange okay?", damit verschwand Rose in den Schlafsaal ihres Jahrgangs und Lily gesellte sich wieder zu Alicia, Anna und Celia. ,,Wo warst du so lange?", wollte Anna auch gleich von ihr wissen. ,,Rose brauchte meine Hilfe.", erklärte Lily schnell, dann ließ sie sich in ihr Bett fallen. Die anderen hatten die Kleidung in der Zeit, in der Lily weg war, zu Ende sortiert und in die Koffer getan. Lediglich die Kleidung, die James, Al, Teddy, Fred, Louis, Scorpius oder Hugo gehörte, lag mitten im Raum. ,,Ich freue mich auf zu Hause.", meinte Celia, während sie unter ihre Decke schlüpfte. ,,Ich mich auch. Ich glaube jeder freut sich auf zu Hause.", erwiderte Anna leise. ,,Ich schick euch allen eine Weihnachtskarte.", Alicia schloss die Tür und schaltete das Licht aus, dann legte auch sie sich in ihr Bett und innerhalb der nächsten zehn Minuten war es still im Raum und alle Mädchen schliefen

Harry Potter Adventskalender 2020 (Abgeschlossen) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt