Harry Potter Adventskalender 2020 (Abgeschlossen)

Türchen 7💖: 07.12.2020

Als Lily am Morgen die Augen aufschlug, streckte sie sich erst einmal ausgiebig. Es war schön, wieder in dem eigenen Bett, im eigenen Zimmer aufzuwachen. Sie blickte nach links und stellte fest, dass sie gestern vergessen hatte, das Fenster zu schließen. Ihr Zimmer sah aus wie immer. Die Wände waren in einem Weinrot gestrichen und die weißen Möbel waren genau so sauber wie immer. Ihr Bett stand in der hinteren linken Ecke des Zimmers und es war groß genug für sie und noch eine weitere Person. Am der gegenüberliegenden Wand des Zimmers stand ein Schreibtisch, der einzige Ort in ihren Zimmer, der immer unordentlich war. Rechts neben dem Schreibtisch war ein großes Fenster in die Wand eingelassen, auf dessen Fensterbank eine Sitzecke eingerichtet wurde. Auf der rechten Seite neben der Tür stand ihr Kleiderschrank, neben dem ein paar Halterungen für Besen und anderes Quidditsch Zeug angebracht war. Und zu guter letzt war da noch der große rote Teppich, der fast den gesamten Raum ausfüllte. Lily liebte ihr Zimmer, hier oder in der kleinen Bibliothek des Hauses verbrachte sie die meiste Zeit des Tages. Ein Klopfen an der Tür führte dazu, dass das rothaarige Mädchen sich umdrehte. ,,Ja?", fragte sie dann? ,,Guten Morgen Lily. Hast du gut geschlafen?", Ginny streckte ihren Kopf ins Zimmer ihrer Tochter und lächelte. ,,Guten Morgen Mom. Ja habe ich danke.", Lily lächelte zurück. ,,Kommst du dann runter zum Frühstück?"

,,Ja klar. Moment.", Lily nickte, eilte zu ihrem Bett, schlüpfte in ihre Hausschuhe und verließ ihr Zimmer. Vom Flur aus konnte sie direkt ins Wohnzimmer blicken. Aus der Küche drangen bereits die verschlafenden Stimmen ihrer Brüder, die sich über die bevorstehenden Hausaufgaben unterhielten. ,,Guten Morgen Schwesterchen.", James gähnte laut auf, als Lily den Raum betrat. Seine Haare standen in alle Richtungen ab und seine Augen waren immer noch halb geschlossen. ,,Morgen.", sie setzte sich zwischen ihre älteren Brüder an den Tisch und betrachtete das leckere Frühstück. ,,Wo ist Dad?", wollte sie dann wissen. ,,Arbeiten. Irgendein dringender Fall, bei dem er unbedingt dabei sein muss.", erklärte Albus mit einem kleinen Gähnen. Er strich sich mit einer schnellen Bewegung die schwarzen Haare aus dem Gesicht und sah seine kleine Schwester aus glitzernden hellgrünen Augen an. Sie war froh, dass sie wieder so glitzerten. Es gab eine lange Zeit, in der seine eigentlich sehr schönen Augen trüb waren und ihren Glanz verloren hatten. Eine Zeit, in der ihr Bruder unglaublich unglücklich gewesen war. Aber jetzt leuchteten seine Augen wieder, strahlten Freude aus und verdrehten den meisten Mädchen in Hogwarts den Kopf. Lily wusste nicht wieso, aber so gut wie alle Mädchen rannten ihren Brüdern hinterher. Sicherlich hatte dies auch etwas mit der Berühmtheit ihrer Eltern zu tun, aber auch mit dem Aussehen der beiden Jungs. Beide hatten die unordentlichen Harre, ihres Vaters und ein Gesicht, welches dafür sorgte, dass sie immer heiß aussahen, egal ob sie geweint hatten oder wie jetzt unglaublich  verschlafen waren. James hatte die schönen braunen Augen seiner Mutter, die gleichzeitig mysteriös und verschmitzt wirkten. Albus hingegen besaß die grünen Augen von Harry und sah seinem Vater somit unglaublich ähnlich. Seine Augen waren gerissen und entschlossen. Niemand legte sich mit ihm an, jeder respektierte ihn. Lily hingegen war ihrer Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten. Ihre roten Haare stachen anders als die ihrer Brüder, ständig aus der Menge heraus, zogen die Blicke auf sie. Auch sie besaß die braunen Augen ihrer Mutter, die so intensiv waren, das sie jeden mit ihren Blicken einschüchtern konnte. ,,Hey, alles klar bei dir? Müssen wir einen Arzt holen?", James wedelte mit der Hand vor Lilys Gesicht herum. ,,Jay, lass sie. Sie ist genauso müde wie ihr beide und auch noch nicht richtig wach.", mahnte Ginny ihren ältesten Sohn. James zog seine Hand zurück und aß weiter, als ob nichts gewesen wäre. Ginny verdrehte leicht die Augen, stellte den vollen Wäschekorb dann auf den Wohnzimmertisch und setzte sich zu ihren Kindern an den Tisch. Sie war froh, dass sie ihre drei Lieblinge endlich wieder bei sich hatte. Natürlich genossen sie und Harry die Zweisamkeit die sie hatten, wenn die drei in Hogwarts waren, aber sie fand es immer am besten, wenn alle zu Hause war. ,,Habt ihr viele Hausaufgaben aufbekommen?", fragte sie dann sanft. ,,Ja. Die Lehrer hassen unseren Jahrgang wirklich.",beschwerte sich Albus, ,,Wir müssen vier verdammte Aufsätze über acht Seiten schreiben und ein paar kleine Zaubertränke brauen, einfrieren und dann wieder mitbringen."

,,Wir müssen drei Aufsätze schreiben. Jeweils elf Seiten lang. Kannst du mir dabei helfen?", Lily sah ihre Mutter an, welche nickte. ,,Natürlich. Und du Jay?", fragte sie dann. ,,Ich muss eigentlich auch was machen", meinte dieser. ,,Aber du machst es wie jedes Jahr nicht oder?", die rothaarige Hexe seufzte leise. Sie hatte gelernt, dass es nichts brachte mit James über Hausarbeiten zu reden. Er machte sie ja sowieso nicht und da es früher immer riesigen Ärger deswegen gab, hatten Harry und Ginny sich mit ihrem Ältesten zusammengesetzt und hatten ihm gesagt, er müsse die Hausarbeiten nicht machen, aber er solle sich später nicht bei ihnen beschweren und die Konsequenzen dafür allein tragen. Und mittlerweile war er auch alt genug, seine Fehler selbst auszubaden. ,,Wann kommt Dad wieder? Wir wollten doch heute eigentlich das Haus schmücken.", Lily zog einen Schmollmund und stopfte sich den letzten Rest Pancake in den Mund. ,,Ich weiß es nicht Süße. Es ist schon halb zwei und Dad ist heute morgen um acht gegangen.", antwortete Ginny ehrlich. Sie wusste, wie wichtig es ihren Kindern war, dass sie wie jedes Jahr am ersten Ferientag das Haus dekorierten. Es war eine Tradition, schon seit Teddy ein Baby war. James, Albus und Lily waren in diese Tradition hineingeboren und wenn Harry heute nicht auftauchen würde, würden alle drei unendlich traurig sein. Aber sie wusste auch, dass diese Tradition nicht nur für ihre Kinder wichtig war, sondern auch für ihren Mann und deswegen glaubte Ginny fest dran, dass Harry auftauchte. Nein. Sie wusste, dass er kommen würde. 

Nachdem alle zu Ende gegessen hatten, halfen die drei Kinder Ginny beim Abräumen des Tisches und als sie ins Wohnzimmer kamen, wurde gerade die Haustür aufgeschlossen. ,,Dad!", Lily nahm ihren Vater fest in den Arm, als dieser in den Raum kam. ,,Schön das du dich auch noch blicken lässt.", James grinste über beide Ohren. Harry trat mit Lily im Arm auf sie zu und zog seine Söhne ebenfalls in eine Umarmung. ,,Seid ihr bereit das Haus zu schmücken?", lachte der Schwarzhaarige dann.