Meeting Aiden Waters

Chapter 4

Aiden:
Wann hast du Zeit?
Aiden.

Diese eine kurze Nachricht schaffte es mir den Atem zu stehlen. Mein Herz fing an schneller zu klopfen. Die erste Frage die mir in den Kopf schoss war, woher er wohl meine Nummer hatte. Dann überlegte ich kurz, was ich ihm zurückschreiben könnte und entschied mich für ein nüchternes:

„Morgen nach der Schule."

Zufrieden mit meiner Nachricht legte ich mein Handy weg und holte mir meine Pizza aus dem Ofen.

Unsanft wurde ich von meiner Mutter aus meinen Schlaf geweckt.

„Mia. Miaa. Miaaa.", rief sie immer lauter werdend.
„Du bist mal wieder vorm Fernseher eingeschlafen."

Etwas verwirrt und orientierungslos rieb ich mir meine Augen und stand mit einem müden „Mhm" vom Sofa auf. Auf dem Weg in mein Zimmer hörte ich noch, wie meine Mutter etwas vor sich hin murmelte und anfing mein Geschirr wegzuräumen.

Am nächsten Morgen wurde ich durch das klingeln meines Telefones geweckt. Ich drehte mich zur Seite und ohne nachzuschauen wer gerade anruft, ging ich mit einem verschlafenen „Ja?" ran. Auf der anderen Leitung hörte ich nur Musik im Hintergrund spielen. Ich setzte mich nun auf und sprach etwas lauter ins Telefon.

„Hallo?"

Eine überraschte Jenny antwortete auf der anderen Seite.

„Oh hey, du bist ja endlich wach. Ich wollte dich nur fragen was du heute anziehst."

„Ähm keine Ahnung?", antwortete ich wahrheitsgemäß.

„Wie keine Ahnung? Wir haben doch 1. und 2. Stunde Geo heute."

„Ja, und?". Ich war verwirrt, was diese unnötige Frage am Morgen sollte.

Ich hörte nur ein lautes Seufzen.

„Musst du nicht ein wichtiges Referat mit Aiden machen??" , fragte Jenny schon etwas genervt.

Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen!

„Omg das hab ich ja total vergessen!"

„Ja los, macht dich jetzt endlich fertig" Mit diesen Worten legte sie einfach auf.

Ich wälzte mich noch einmal kurz im Bett bevor ich mich aus dem Bett zwang und über die kalten Fliesen ins Bad tapste. Dort schminkte ich mich dezent, putze meine Zähne und kämmte meine Haare einmal durch.

Aus meinen Kleiderschrank kramte ich mir eine schwarze high-waist Jeans und ein schlichtes weißes Top. Ich steckte das Top noch locker in die Hose, schulterte meine Tasche und ging die Treppen runter.

Unten angekommen hörte ich auch schon wie meine Mutter am telefonieren war. Ohne sie zu stören schmierte ich mir zwei Brote und verlies leise das Haus.

In der Schule angekommen breitete sich langsam die Aufregung aus. Ich wurde nervös, bei dem Gedanken mit Aiden an einem Referat arbeiten zu müssen. Ich fing an mir unbemerkt auf die Unterlippe zu beißen. Wir hätten ja gar keine richtigen Gesprächsthemen und es würde bestimmt diese unangenehme Stille zwischen uns herrschen. In Gedanken versunken stratzte ich zur Klasse.

Aiden saß schon da und starrte in die Leere. Zögerlich setzte ich mich neben ihn und versuchte wieder seinen Blick zu meiden.

Nachdem ich den Tag einigermaßen überstanden hatte, ging ich mit Kopfschmerzen und schlechter Laune zu meinem Spind. Gerade als ich mein Mathe Buch in den Spind schmeißen wollte, bemerkte ich wie sich jemand hinter mich stellte und sich räusperte. Ich verdrehte meine Augen und mit einem genervten „Was?" drehte ich mich zu der Person hinter mir um. Als ich bemerkte wer hinter mir stand, lockerte sich meine Miene und meine Kinnlade drohte zu fallen.

Oh Gott, es ist Aiden!

Ich wurde augenblicklich rot und nuschelte ein „Tschuldigung". Ich wollte mich gerade wieder umdrehen und mich meinem Spind widmen, als Aiden mich daran hinderte.

„Also, bei mir zuhause geht es heute nicht. Könnten wir zu dir?", sagte er monoton.

Ich fing wieder an auf meiner Unterlippe rumzukauen und konnte nichts als ein schwaches Nicken hervorbringen.

Aiden ließ mich wieder los und machte einen Schritt nach hinten.
Ich legte noch schnell meine restlichen Bücher in den Spind und drehte mich wieder zu ihm. Er setzte sich in Bewegung und ging in Richtung Schulhof. Mit einem gewissen Abstand und unsicheren Schritten folgte ich ihm nach.

Wir blieben vor seinem Motorrad stehen. Mit gerunzelter Stirn schaute ich ihm ins Gesicht und sah nur, wie er mit einem schiefen Grinsen zu mir runter blickte.