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Als er an der Haustür ihres Hauses klopfte, erkannte man den Umriss seiner Reflexion durch die Glasstreifen, die Geschwindigkeit ihres Herzschlages erhöhte sich. Sie öffnete sie, um sein weiches süßes Gesicht zu sehen, sein gewöhnlicher mit Angst erfüllter Ausdruck war umhüllt mit einem familiären Gefühl. Seine Wangen verfärbten sich rot und er umwickelte den Saum seines T-Shirts, als ob er es tausende von Male rein und wieder rausstecken würde aus Unentschlossenheit. Es war auch ein leichter Schimmer von Stoppeln rund um seine Kieferpartie gewachsen, so als ob er sich einige Tage nicht mehr rasiert hätte.

,,Oh Rachel,"begrüßte er sie, als ob er irgendwie überrascht gewesen sei, sie beim öffnen der Tür anzutreffen. Er rieb seine Hände über seine Jeans. ,,Können wir reden?"

Sie lies ihn mit einem Kopfnicken eintreten, und da ihre Eltern beide einkaufen gegangen waren - ihr Vater zeigte seine Fähigkeit dabei die schweren Kartons mit Milch und so zu tragen, damit ihre Mutter es leichter hatte - sie setzten sich an den Küchentisch, sie sich ans Ende und er sich links neben sie. Er faltete und entfaltete seine Fingerspitzen, bis sich nervös auf seine Unterlippe. Sie versuchte sich einzureden, dass sie entspannt bleiben könnte, dass nichts falsch wäre.

,,Es tut mir leid"platzte es aus ihm heraus, sobald er seine Worte gefunden hatte. ,,Das alles in letzter Zeit so...schräg war. Es war doch seltsam, oder?"

Sie griff nach ihrer Nagelhaut, dann nickte sie ihm zu.

,,Ich wollte nicht das es so ist. Es ist nur, dass... das es eine menge Gefühle gibt, über die ich mir noch klarer werden muss." Er fing sehr deutlich und selbstbewusst an - worüber sie sehr stolz auf ihn war - jedoch wandelte sich dies ab der hälfte bis zum Ende, zu einem murmeln. Er zog seinen Kopf ein, um die Röte seiner Wangen aufgrund der Peinlichkeit zu verstecken.

Sie war nicht ahnungslos, was seine neurotischen Züge anging. Er machte sich häufig sorgen um viele Dinge, wie Kleinigkeiten und größere Dinge, für sie war es nicht überraschend und auch nichts neues. Als sie ihr Handy aus ihrer Hosentasche zog, seine Hand nahm und diese gegen sein Handfläche legte, lag es nicht daran, dass sie sich angegriffen oder frustriert fühlte, viel mehr tat sie es, um ihm die Zeit zu geben seine Gedanken zu ordnen. Sie wollte ihm nicht sagen, was er zu fühlen hatte, sie gab ihm einfach nur die Informationen die er haben sollte, um es für sich selber rauszufinden.

,,Du solltest die Entwürfe lesen,"erzählte sie ihm, beobachtete dabei seinen Verwirrten Gesichtsausdruck. ,,Von Anfang an. Wenn du dich entschieden hast was du willst, lass es mich wissen. In Ordnung?"

Er beobachtete sie einen Moment, dieses so starke, selbstbewusste Mädchen vor ihm, war ihm so unbekannt. Es war aber keinesfalls etwas schlechtes. Einfach anders. Und so wie sie es auch noch nicht vor all zu langer Zeit gelernt hatte, waren Veränderungen gar nicht so schlimm.

Er zog sein Handy raus, war zu ungeduldig darauf die Nachrichten erst zu lesen, sobald er Zuhause war, lieber fing er an die erste Nachricht auf dem Weg zur Bushaltestelle zu lesen, die zwanzigste als er sich gegen seinen gepolsterten Sitz lehnte, die dreißigste als sein Bus einen Block vor seiner Nachbarschaft hielt, die vierzigste als er zu seiner Haustür schlenderte, die fünfzigste als er versuchte die Treppenstufen nach oben zu laufen, während er sich dabei auf die Worte vor sich versuchte zu konzentrieren. Und so wie er es versprochen hatte, las er die Nachrichten als er zuhause angekommen war; er las sie immer und immer wieder, jede einzelne wieder, solange bis seine Gedanken aus ihr bestanden - sie war all das, was seine Augen sehen würden, ihre Stimme das einzige Geräusch, was er wahrnahm, ihr Parfüm der einzige Duft in seiner Nase, ihre Haut das einzige, dass er zwischen seinen Fingerspitzen fühlen konnte, und ihre Lippen... Der Geschmack ihrer Lippen war das einzige, an das er denken konnte und er spielte das Szenario immer und immer wieder durch seine Gedanken, solange bis es beinahe zu viel wurde.

Eine Sache war wiederum klar: selbst mit all seinen neurotischen Neigungen, seinen besorgniserregenden Wegen, seiner Unentschlossenheit und seiner Leichtgläubigkeit, hatte es nie etwas gegeben über das er sich mehr im klaren was, als bei ihr.

Und er würde es beweisen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 14, 2020 ⏰

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Unsent Messages // German TranslationWo Geschichten leben. Entdecke jetzt