<~5~> Skye

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"Was soll dein Klimpern bedeuten?"
"Mir wird wohl erlaubt sein, zu klimpern. Mit einem Glas oder mit etwas anderem. Stört dich dies etwa?"

Cara schluckte laut. Natürlich nahm ich dies war. Genau wie die vor Schweiß glänzenden Hände. Doch trotzdem behielt sie dieses widerliche Lächeln im Gesicht, was mich in irgendeiner Weise neidisch machte.

Dieses Mädchen saß im Rollstuhl. Wie bekam sie dieses Lächeln immer wieder auf die Lippen? War es echt?
Hatte sie es nicht verlernt?
War ihr Leben schöner als meines gewesen?
Warum war sie hier?

"Skye? Warum wirkst du so traurig? Bedrückt dich etwas?"

Diese Frage riss mich aus den Träumen und der Welt der endlosen Fragen über das Mädchen, was mich faszinierte, aber auch erzürnte.

"Vergiss es, Edison. Du lebst ein anderes Leben als ich. Dir meine Sicht zu erklären wäre eine Verschwendung kostbarer Zeit."

Ich blickte auf die strahlend glänzend geputzte Arbeitsfläche, die ich aus Langeweile geputzt hatte. Sofort fand ich auch den kleinen Kratzer, den ich bei einem Wutanfall einst hinterlassen hatte. Mein Gesicht spiegelte sich in der Arbeitsfläche und gab meinen leicht glasigen Blick preis.

Dies war kein guter Moment, sentimental zu werden und so verzog ich das Gesicht zu einem leichten höhnischem Grinsen. Wenigstens verschwand der verräterisch emotionale Blick so recht schnell.

"Sieh dich an, Rotschopf. Du lebst auf zwei Rädern und einem Sitz, bist noch nicht einmal in der Lage jemanden auf Augenhöhe anzusehen, und meinst du seist in der Lage aus meiner Perspektive zu sehen? Dann bist du echt naiv, kleine."

Ich dachte ich würde eine beleidigte, verletzte Reaktion wahrnehmen, doch stattdessen hörte ich ein Lachen. Ein erfreutes Lachen.
Es widerte mich einfach nur an.
Wie konnte sie darüber nur so lachen?

"Ach, Skye. Ich würde zu gern dein Gesicht sehen, doch leider bist DU wohl zu schwach mir in die Augen zu sehen und siehst wohl lieber auf die Platte. Ich finde es in meinem Stühlchen zu gemütlich um ihn dir abzugeben, damit du einen Tag darin Leben kannst. Aber vielleicht schenkt dir Karma einen. Wenigstens muss ich mir dann keine Sorgen machen, dass du ein Messer hinter deinem Rücken oder Bauch versteckst. Ich bin glücklich mit meinem Leben und das solltest auch du sein."

Da drehte sie sich schon um und wollte kichernd gehen, doch nicht ohne einen Satz.

"Wer geizig ist, wird die Armut früh genug kennenlernen."

Mann...sie ist zäher als ich dachte.
Verdammt, kann ich sie nicht ausstehen.

SchuldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt