Leben im Clan der Akreiner

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Alisia blieb abrupt stehen, sie hatte ihre langen dunkelbraunen Haare zu einem Zopf gebunden, trug ihre Trainingskleidung und sah wie immer, wie ein einfaches zartes, unschuldiges Mädchen aus, obwohl sie stärker war als die meisten männlichen Elite Krieger. Indessen Ilias und Tristan mit den schweren Kisten in ihren Armen weiter gingen, schnüffelte sie und dreht sich in meine Richtung.

<< Da bist du ja endlich! >>, sagte sie etwas genervt.

Mühevoll kämpfte ich mich aus dem Wald hinaus, das Gebüsch zerrte an meiner Kleidung, bis ich endlich zu ihr auf den Weg trat. << Tschuldige. >>

<< Ist nicht sonderlich schlimm. Wir haben jetzt nur ein bisschen Zeitstress, weil das Familien Fest doch schon am Abend beginnt. >>

<< Ich weiß, ich weiß. >>brachte ich zerknirscht und schuldig heraus. << Sind Ilias und Tristan schon dabei alles aufzubauen? >>

<< Ja wieso? >>

<< Denkst du es würde sehr auffallen wenn ich nochmal zu den Leuten gehen die wir gestern gerettet haben, ich will... >>

<< Psssst! >>Alisia schupste mich mit einem festen Stoß zurück in den Wald hinein. Ihre Augen leuchteten erfreut und erleichtert. << Daanke, dass du es ansprichst. Die Jungs wollten mich nicht allein gehen lassen. Aber, wenn wir jetzt verschwinden und uns beeilen, schaffen wir es vielleicht sie nochmal zu besuchen und dann pünktlich wieder da zu sein um den Jungs beim Aufbau fürs Familienfest zu helfen. >>

Ich blickte meine beste Freundin, mein Rudelmitglied, meine Schwester, die Person für dich ich jederzeit sterben würde, wissend an. << Passt. >>So als wären wir eine Person mit einem Geist und einem Körper, so als hätten wir den gleichen Herzschlag und eine gemeinsame Seele, verwandelten wir uns in Wölfe. Alisia war ein wunderschöner brauner Wolf mit schwarzen Schattierungen, welche sie bedrohlicher und stärker wirken ließen. Als Wolf war sie die Unschuld und die Stärke selbst, mir ihren Reh Augen und ihrer dunklen eleganten Aura. Die Macht die sie in sich trug unerkennbar und genauso unvergleichlich.

Ich warf einen letzten Blick auf Ilias und Tristan, die gerade die Kisten auf einander stapelten, bevor ich mich wieder auf Alisia konzentrierte und wir uns auf den Weg machten. Wir flogen förmlich durch die Wälder Akreins. Vorbei an kleinen Dörfern in denen nur ein einziges Rudel lebt, bis hin zu den wilden, kalten, tief blauen Bächen, welche sich durch die dicht bewachsene Fläche zogen. Da war kein Zeitgefühl, kein menschlicher Körper, nur unsere im Gleichtakt pochenden Wolfsherzen und der Wind der unser Fell zerzauste. Wir rannten und rannten, bis wir irgendwann, ein riesiges, grauses, hässliches Lagerhaus zwischen den ganzen hochgewachsenen Bäumen sehen konnten. Bis zum Lager der Geretteten.

Das Lager der Geretteten war leider wirklich ein ehemaliges Holzlager in dem wenige Matratzen zum Schlafen lagen, zu wenige für alle 500 Wölfe, die wir gestern aus den Fängen der "Gesellschaft der Roten Wölfe" gerettet hatten. Doch es war alles was wir für sie aufbringen konnten. Die Gesellschaft der Elite Krieger versucht zwar ihr bestes genug Mittel für alle zu haben, jedoch gibt es selbst für sie eine Grenze. Einen kleinen Teil der Wölfe, vor allem die Kinder, konnten wir noch am Vortag zu ihren Familien zurück bringen. Sie werden alle liebevoll betreut um das Trauma zu verarbeiten, dass sie die letzten Monate oder bei manchen sogar Jahre durchleben mussten. Ein Großteil der Wölfe im Lager sind entweder Waisenkinder, Frauen oder Frauen mit ihren in der Zuchtstation geborenen Kindern. Ein Schauer schlich sich meinen Rücken hinunter, als meine Gedanken zu dem Massengrab hinter der Zucht Station wanderte. Voll mit totgeborenen Wölfen, Wölfen die sich gesträubt hatten, die sich gewehrt hatten und dann brutal erschlagen worden waren. Wölfe die ich nie wieder retten kann, sondern nur Rache an denen nehmen kann, die ihnen das angetan haben.

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