Prolog

28 6 5
                                    

Mit einem lauten Knall schlug ich meine Schlafzimmertür hinter mir zu.

Ich blickte suchend durch das spärlich ausgestattete Zimmer, anhand dessen man niemals erkennen würde, dass ich ein Kronprinz war. Meine Aufmerksamkeit fiel auf die wunderschöne junge Frau, welche auf meinem Mahagoni Bett saß.

<< Und? Was haben sie gesagt? >>Sicil meine Magd sah mich mit wunderschönen großen, aber auch ängstlichen Augen an.

Ich lief auf und ab und versuchte meine rasende Wut in den Griff zu bekommen.

<< Sie meinen ich hätte ihnen nach meinem Verhalten heute gezeigt, dass ich bei weitem noch nicht so weit bin, um Alpha zu sein. Und dass sie nicht glauben, dass ich jemals König werden könnte. Ich sei zu kindisch, zu jung, zu unerfahren, würde über die Folgen meiner Handlungen nicht nachdenken und wüsste einfach noch nicht wie sich ein wahrer Alpha verhalten muss. >>Ein leises Knurren entkam mir. Meine Magd verbiss sich sichtlich eine Antwort.

Es war wirklich ein unverantwortliches Verhalten, mit dem ich den Frieden zwischen den Clans aufs Spiel setzte und doch...

<< Was ist deine Strafe? >> fragte Sicil, während sie nervös mit ihrem Fuß auf dem Boden tapste.

Ich warf ihr einen schmerzverzerrten Blick zu.

<< Der König sprach: "Um mehr über unsere Vorfahren, unsere Wurzeln, Respekt und Führungsqualitäten zu lernen, wirst du ab sofort eine Sterblichen Schule deine Lehranstalt nennen dürfen. Und noch dazu wirst du auf unbestimmte Zeit all deine Privilegien als Erbe verlieren. >>Aus Sicils Gesicht wich mit einem Schlag alle Farbe und Schatten fingen an in ihren Augen zu tanzen, als meine Worte ganz zu ihr durchdrangen.

<< Das heißt das wars jetzt wohl mit unserer gemeinsamen Zeit. >>Ein Schluchzen, welches nicht mehr war als ein Flüstern im Wind, strich an mein Ohr. << Du wirst dir eine neue Geliebte suchen und mich vergessen. >>Erst jetzt traute ich mich sie anzusehen, zu sehen wie die Tränen ihre Wange runter kullerten, zu sehen wie sie versuchte stark zu sein, wie sie versuchte ihre Tränen hinter ihrem goldblonden Haar zu verstecken, brach mir das Herz. Mit einem Satz kniete ich bei ihr und wischte ihr die Tränen ab.

<< An so etwas darfst du noch nicht einmal denken. >>Mit weicher Hand hob ich ihr Kinn an und zwang sie somit mich anzublicken. << Niemand kann mich dich jemals vergessen lassen oder dich ersetzten. >>Jetzt füllten sich auch meine Augen mit Tränen. << Selbst wenn wir jetzt getrennt werden. Selbst wenn die Welt aus ihren Angeln gerissen werden würde. Ich liebe dich. Du gehörst zu mir und ich zu dir. Und irgendwann, wenn ich König bin, werde ich dich zu meiner Königin nehmen, dass verspreche ich dir. >>Mit ihren kalten Fingern umgriff sie meine Hand und legte sie sich auf den Schoß.

<< Ich liebe dich auch, aber du weißt genau so gut wie ich, dass du mich niemals zur Frau nehmen kannst und ich werde niemals an deiner Seite sitzen können. Dir ist jemand anderes versprochen, und dieses Versprechen muss, um den Frieden zu halten unbedingt eingelöst werden. >>

Ich fuhr hoch und trat gegen meinen Schreibtisch, an dem sich die Bücher nur so häuften. << Ich pfeif auf dieses Versprechen! Ich liebe diese Prinzessin nicht, ich kenne sie noch nicht einmal! Ich liebe dich! >>

Meine Magd sah mich bemitleidend an. << Ich weiß. >>Sie erhob sich mit solch einer Anmut und schritt langsam auf mich zu. << Aber es ist nun mal deine Pflicht den Frieden zu sichern und das ist leider der sicherste Weg dies zu tun. >>

<< Ich werde uns den Frieden mit einem anderen Bündnis sichern. >>, murmelte ich mürrisch.

<< Und wie? Wie willst du das machen? Das ist unmöglich. >>Sie wendete sich von mir ab und schüttelte ihren gesenkten wunderschönen Kopf.

Ich griff nach ihrer Hand, doch sie wendete sich mir nicht zu. << Denkst du wirklich so gering von mir? Denkst du ich könnte wirklich keinen anderen Weg finden? >>

<< Ich muss realistisch denken. >>Ein Wasserfall an Tränen bahnten sich einen Weg Sicils Wange hinunter, als sie mir endlich wieder in die Augen sah. << Dass wir zusammen bleiben können ist unmöglich! >>

Schweigen. Ich konnte ihren Worten nicht glauben. Ich wollte ihren Worten keinen Glauben schenken. Sicils zarte Hand strich mir jetzt die Tränen aus dem Gesicht. Ihre wunderschönen tränen durch quollenen Augen sahen mich sanftmütig an.

<< Lass uns einfach noch die gemeinsame Zeit, die wir noch haben genießen. >>

Who is the Alpha Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt