The Light in the Dark

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Was passierte hier gerade? Kakashi drückte ihn bestimmend aber sanft gegen die Wand und Irukas Gedanken rasten. Was war hier los? Konnte das gerade wirklich passieren oder war das wieder einer seiner kleinen, geheimen Träume?
Doch diese Lippen, dieses Kribbeln... All das fühlte sich viel zu Real an und so kam es dazu, dass er den Kuss mit einem kleinen Zögern erwiderte. Sein ganzer Körper kribbelte und er bekam das Gefühl von Schwerelosigkeit, als ob er schweben würde. Iruka legte die Arme um Kakashis Nacken und schmiegte sich dem Rokudaime einfach nur entgegen. Mehr konnte er gerade nicht tun.

Nach einer Weile löste er sich völlig außer Atem und sah Kakashi in die Augen, der schnell nach dem Kuss die Maske wieder hochgezogen hatte und nun selber völlig außer Atem war, aber Iruka konnte in den Augen des Grauhaarigen ein leichtes Glitzern erkennen. Und so standen sie beide noch einen Moment schweigend da, ehe der Lehrer sich löste und die Treppen rauf gehen wollte als Kakashi ihn von hinten umarmte und den Kopf auf dessen Schulter legte. „Ich würde dir nicht guttun" sagte er leise und verbarg sein Gesicht in Irukas Halsbeuge. Dieser jedoch schmunzelte, hob die Hand und wuschelte einmal durch das graue Haar, welches unglaublich weich war und er sich sicher war, davon würde er nie genug bekommen. „Lass das doch meine Sorge sein." Hauchte er und kämpfte mit dem aufkommenden Brennen in seinen Augen. Wieso? Wieso musste Kakashi ihn erst Küssen und jetzt so etwas sagen? Bis gerade eben war er eigentlich vollkommen glücklich mit seiner Entscheidung gewesen, niemanden wirklich in sein Herz zulassen. Doch er spürte wie Kakashi zögerte, sich schließlich dennoch löste. „Vielleicht...in einem anderen Leben..." hauchte dieser und Iruka konnte spüren wie schwer diesem die Worte fielen.

„Und was ist mit jetzt? Warum verwehrst du dir das Glück?" hauchte er und Kakashi seufzte. „Weil jeder, der mir bisher näher war, gestorben ist..." flüsterte er und als Iruka sich umdrehen wollte, spürte er wie der Rokudaime verschwunden war.
Nun war er alleine in dieser Nacht, mit der Erinnerung eines wundervollen Kusses...Seines ersten Kusses...Dennoch schmerzte diese Erinnerung auch, denn nun hatte er etwas, was er haben wollte, aber nie haben konnte. Zumindest wenn es nach Kakashi ging.

Mit den Tränen kämpfend betrat Iruka seine Wohnung und schloss hinter sich die Tür, wie u erwarten, war er nun allein. Noch immer hatter er Kakashis Geruch in der Nase und das Gefühl ihn spüren zu können...Aber nun konnte ihn keiner sehen und die Tränen brachen aus ihm heraus.

-*-

So wundervoll der Kuss auch gewesen war, er konnte Iruka einfach nicht näher an sich heranlassen. Das würde bedeuten, dass er sich öffnen musste und er preisgeben musste, wer er eigentlich war. Das würde der braunhaarige Chu-Nin, der schon seit einer geraumen Zeit Besitz von seinen Gedanken ergriffen hatte, nie verkraften können. An Kakashis Händen klebte wirklich viel Blut, worauf er überhaupt nicht stolz war und dazu kamen diese Alpträume, weshalb er eben nur sehr wenig schlief. Auch wenn er wusste, dass Obito ihm verziehen hatte, was mit Rin passiert war und auch wenn er wusste das seine beiden Freunde in Frieden gemeinsam ruhten. Er konnte sich einfach nicht gehen lassen, das würde viel zu kompliziert werden. Kakashi beobachete von einem Baum aus, wie Iruka wohl der Verzweiflung nahe in seine Wohnung ging und er hörte dieses Weinen, auch wenn er wollte, er konnte einfach nicht.
Diesen einen Moment der Schwäche hatte er sich gegönnt, einmal diese mehr als honigsüßen Lippen zu spüren und zu wissen, dass Irukas Herz wohl wirklich ihm gehörte.
Auch ihm kamen die Tränen und das kannte er nicht von sich, so machte er sich langsam auf den Weg nachhause und ließ sich dort in das Bett fallen. Kakashi seufzte leise, wischte sich die Tränen weg und schlief einfach tief und fest ein.

-*-

Am nächsten Tag fühlte sich Iruka wie gerädert, fast die ganze Nacht hatte er durch geweint und so brauchte er am nächsten Morgen etwas mehr als Kaffee um wach zu werden und bereit für den Unterricht zu sein. Wie gewohnt war er der erste in der Akademie, bereitete alles vor und stand mit seiner Tasse Gedanken verloren an dem Fenster vom Lehrerzimmer, sah hinaus und dachte noch immer über jenen Kuss von gestern Abend nach. Wieso war das mit der Liebe eigentlich so kompliziert?
Sein Blick glitt nach unten, wo er gerade Naruto lachend, Händchen haltend mit Hinata entlang gehen sah und ihm zu winkte. Natürlich winkte er zurück und schmunzelte. Sogar dieser blonde Sturkopf bekam das mit der Liebe hin... Also warum er nicht? Warum musste er sich ausgerechnet in Kakashi verlieben?
Seufzend leerte er die Tasse, schloss das Fenster und mit einem Lächeln begrüßte er die anderen Lehrer, die nun langsam herein trudelten. Auch Anko war dabei, die gleich sah das ganz und gar nicht stimmte und so zog sie ihn bei seite. „Ich habe dich gestern mit Genma gesehen, was ist passiert?" Sie waren die besten Freunde und Iruka war froh, dass sie seit heute wieder als Lehrerin zurück war. Bis gestern Morgen hatte sie wohl eine Mission gehabt und so nahm er sie einfach in den Arm. „Nein alles gut. Genma hat zuviel getrunken und schließlich tauchte Kakashi auf. Ein Anbu brachte Gen nachhause und Kakashi mich." Sagte er so dass es wirklich keiner mitbekam. Anko seufzte leise und strich Iruka über den Rücken. „Die Nacht war wirklich romantisch...also...nehm ich mal an das..." Iruka seufzte und nickte.

„Wir haben uns geküsst und danach hat er mir noch gesagt er sei nicht gut für mich und dass wir vielleicht in einem anderen Leben glücklich werden könnten." Sofort sah Anko ihn entsetzt an, schüttelte den Kopf und schien zu überlegen.

„Weißt du..Sicher Genma ist ein draufgänger aber ich glaube er meint es besser mit dir als unser werter Hokage." Sagte sie und strich Iruka über die Wange, wie eine große Schwester. „Aber ich liebe ihn nicht... Ich habe bis gestern eigentlich gedacht das ich niemanden Liebe...Und dann war da diese Vollmondnacht...diese Anziehung...Ach ich muss das einfach als Einmalige Sache abstempeln und versuchen damit zu leben, dass ich auf ewig alleine bleiben werde." Beschloss er, gab ihr noch einen Kuss auf die Wange, ehe er schließlich wieder an die Arbeit ging.

Das war die Richtige Einstellung: Sich nicht davon unterkriegen lassen und einfach das Beste daraus machen. Iruka würde sein Herz wieder verschließen...Wenn Kakashi ihn nicht wollte, dann war es ebenso. Aber ein anderer Mann würde für ihn wohl nach diesem unheimlich romantischen ersten Kuss nicht in Frage kommen...