Kapitel 1

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Zwei Wochen. Vier Tage. Ich lag in meinem Zimmer und starrte an die Decke. Zwei Wochen und vier Tage ist es her, dass ich Matt das letzte mal gesehen habe, und es fühlt sich an wie eine Ewigkeit. Ich vermisste ihn höllisch. Und obwohl wir jeden Tag skypten oder telefonierten, war es etwas anderes als wenn wir uns wirklich gegenüberstanden. 

als ich wieder zurück auf meine alte Schule gekommen bin, wollten natürlich alle wissen, wie es in Californien war und warum ich eigentlich weg war. Diejenigen die wussten warum ich weg war wussten auch von Logans Tod und wünschten mir ihr herzliches Beileid. Ich lächelte die Personen nur schwach an, denn seit ich zurück war vermisste ich Matt schrecklich und es fühlte sich an als würde es von Tag zu Tag schlimmer werden. 

Ich rappelte mich auf und ging in die Küche um mir einen Tee zu kochen. Ich war alleine zu Hause, aber ich habe mir mit Charity ausgemacht das wir skypen. Ich ließ mich auf die Couch im Wohnzimmer fallen und schaltete meinen Computer ein. Keine zwei Minuten später erschien schon das strahlende Gesicht von Charity. 

"Sydney!"

"Hi Charity! Wie gehts dir so?"

"Mir gehts gut, die Frage ist, wie gehts dir? Ist zwischen dir und Matt alles okay?"

"Naja, so gut es geht. Aber ich hoffe zwischen dir und Cam ist alles wie immer?"

"Was ist mit mir?" Cam erschien am Bildschirm und winkte mir kurz zu. 

"Hey Sydney!"

"Cam! Wie gehts dir?" Er lächelte mich an und hob seinen Daumen in die luft, zum Zeichen dass es ihm gut ging.

"Wo ist Chris?"

"Er ist mit Jo unterwegs, anscheinend läuft da was zwischen den beiden. Er redet nur mehr von ihr, und ist immer nur mit ihr unterwegs!"

"Chris und Jo? Ich dachte Jo hätte was mit Nash am laufen?"

"Mit Nash? Nicht das ich wüsste... Aber Nash vermisst dich auch." An den Gedanken an nach musste ich lächeln. Er war ein ziemlich guter Freund von mir geworden und wir haben schon ewig nicht mehr miteinander gererdet. 

Mit fast allen von meinen alten Freunden hier in Toronto habe ich den Kontakt verloren, aber es gab  kaum welche mit denen ich mich so gut verstanden habe wir mit Charity. Annie ist die einzige mit der ich den Kontakt nicht verloren habe, und heute Abend würde ich mit ihr ins Kino gehen.

Ich redete noch lange mit Charity und Cam, doch als es Zeit war mich fürs Kino fertig zu machen, verabschiedete ich mich.

Ich zog eine schwarze Jeans und eine weinrote Bluse an. Darüber zog ich meine dunkelgrüne Jacke an, meine Haare ließ ich in meinen natürlichen braunen Wellen über den Rücken fallen. die Türglocke holte mich aus meinen Gedanken und ich begrüßte eine lächelnde Annie. Mit ihren kurzen blonden Haaren wirkte sie frech, aber sie war total liebenswert.

"Gehen wir?" Ich lächelte sie als Antwort an und verließ mit ihr das Haus.

Das Kino war nicht weit entfernt, weshalb wir zu Fuß gehen konnten. "Erzähl mir von Matt."

"Von Matt? Was willst du denn von ihm wissen?"

"Wie war eure erste Begegnung miteinander?" Bei dieser Frage musste ich lachen. Ich konnte michnur allzugut an diese Situation erinnern.

"Er..Er hasste mich." Annie sah mich verwirrt an. "Wie, er hasste dich? Er kannte dich doch gar nicht... Oder? Hast du ihn schon gekannt??"

"Was? Nein. An dem Tag, wo ich angekommen bin, war seine Schwester ein Jahr tot. Es war ein Unfall, und Matt dachte das Kathy, seine Mutter, mich als Ersatz für sie geholt hätte."

"Ach du meine Güte..." Ich starrte auf meine Füße. Ich hätte Alex wirklich gerne kennengelernt. 

"Und was war da mit dieser Roxy?"

"Annie, ich hab dir das schon tausend mal erzählt."

"Ja, ich weiß, aber erzähls mir nochmal!" Ich seufzte.

"Na gut. Roxy war Matts beste Freundin, aber Jared, ein Arsch von der Schule, hat sie ausgenutzt, genauso wie mich. Und dann musste Roxy abhauen, aber nach etwa einem Jahr kam sie wieder zurück, Matt war darüber überglücklich. Schließlich hatten die beiden was am Laufen, es hielt aber nicht wirklich lange. Tja, und dann kam ich ins Spiel, ich habe Roxy eiskalt umgelegt und Jared im Fluss ertränkt." Annies Blick war unbeschreiblich. Ich versuchte einen ersten Blick zu behalten, brach aber kurz danach in schallendes Gelächter aus. 

"Ich hasse dich Sydney!" Sie schlug auf mich ein, aber ich konnte nicht aufhören zu lachen. Schließlich musste sie auch lachen und wir gingen weiter Richtung Kino.

"Oh, ich glaube ein kleines Detail habe ich vergessen. Jared und Roxy sind jetzt ein Paar."

Sie sah mich verdutzt an. Ich hätte womöglich den gleichen Blick gehabt, wenn mir jemand diese Geschichte erzählte. "Das ist ein Scherz, oder?"

"Nope." Annie brach wieder in Gelächter aus und ich konnte nicht anders als miteinzustimmen. 

Nach ein paar Minuten waren wir angekommen und maschierten in den richtigen Saal. Es war irgendein Horrorfilm, den Annie ausgesucht hatte. Ich hatte nichts dagegen. 
Eineinhalb Stunden später und ein paar Schreckmomente später war der Film zu Ende und wir waren auf den Weg zuzück nach Hause. Ich beeilte mich, da ich noch mit Matt reden wollte.
Noch bevor ich im Haus war, nahm ich mein Handy aus der Tasche und rief ihn an.
"Hey, meine Schöne."

"Du bist kitschig, weißt du das?"

"Ich habe dich auch vermisst, Sydney." Ich lachte kurz und ließ die Haustür hinter mir ins Schloss fallen. "Was ist das bei dir im Hintergrund?", fragte ich ihn als ich meine Schuhe abstreifte und meine Jacke auszog. Es waren gelächter und Geräusche zu hören, es klang nach jemanden der klatschte. 
"Das sind Aaron und Shawn, sie spielen mit Shawns kleiner Nichte."

"Shawn hat eine Nichte? Wie heißt sie?"

"Alice. Sie ist heute ein Jahr alt geworden, Shawn hat sie hergebracht und Aaron mitgenommen." 

"Verstehe. Na dann will ich euch nicht stör-"

"Du störst nicht. Wirklich." Ich lächtelte über seine Aussage.

"Ok. Aber stell mich bitte mal auf Lautsprecher." Er tat was ich sagte bevor ich laut "Hey Shawn, hey Aaron!" rief. Sie riefen ein "Hi" und ein "Hey Sydney, wie gehts wie stehts?" zurück. Ich plauderte noch mit den dreien während ich faul auf der Couch lag.

Plötzlich öffnete sich die Haustür und meine Mutter kam herein. Als sie sah, dass ich telefonierte, winkte sie mir kurz zu und verschwand dann in der Küche. Ich hörte die Kaffeemaschine und wusste Bescheid. Meine Mutter trank so spät nur mehr Kaffee wenn sie noch viel Arbeit hatte. Meistens fand ich sie dann am Morgen darauf schlafend auf dem Küchentisch, um sie herum einen Haufen von Akten und verschiedenen Dokumenten. Sie arbeitete für die örtliche Polzeistation und war für die ganze Buchhaltung und Verwaltung zuständig. Sie liebte ihren Job, aber ich sah ihr an dass er auch ziemlich anstrengend sein konnte.

Ich verabschiedete mich von den Jungs und legte auf. Dann ging ich in die Küche um meine Mutter zu begrüßen. "Viel zu tun?"

"Nicht so viel wie das letzte Mal, aber doch eine Menge." Wenn ich könnte, würde ich ihr helfen, aber ich hatte nicht die leiseste Ahnung was ich tun musste. Ich lächelte sie noch einmal an und umarmte sie, bevor ich hinauf in mein Zimmer verschwand. Durch das telefonieren mit Matt und den anderen ist viel Zeit vergangen, also hüpfte ich schnell unter die Dusche und zog mir danach meine Pyjama an. Zehn Minuten später lag ich schon schlafend in meinem Bett.

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Ich habe schon einige Ideen für diesen Teil, ich hoffe es wird so gut wie ich es mir vorstelle ;) 

Oh honey, I love you (Fortsetzung) *Pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt