Kapitel 5- Caresses and Truths -

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Auch über den nächsten Tag zogen sich etliche Besuche. Neben seinen Kollegen schauten auch Zak, Andreas, Rupert und einige andere Teammitglieder noch einmal bei ihm vorbei, bevor diese die Rückreise nach England antreten würden. Er war wirklich gerührt, dass alle wegen ihm extra noch hiergeblieben waren, gleichzeitig erschöpften ihn die vielen Gespräche aber auch ungemein.

Seine Augen fielen ihm zwischendurch immer wieder zu, dennoch war ihm ausgerechnet der Besuch von Kimi und Sebastian am deutlichsten im Gedächtnis.

„Kimi hat mein Crash ganz schön mitgenommen", murmelte er schläfrig, als die offizielle Besuchszeit zu Ende war.

„Kimi hat schon eine Menge erlebt in seinen ganzen Formel 1 Jahren", antwortete sein Spanier, „Aber so emotional habe ich ihn auch noch nie erlebt."

„Das war richtig unheimlich", nuschelte er nun gegen Carlos' Brust, denn der Ältere hatte sich mittlerweile neben ihm ausgestreckt und ihn vorsichtig an sich gezogen.

Über diese Aussage lachte sein Spanier leise und kuschelte dann ganz sanft mit ihm. Diese kleinen kaum spürbaren Zärtlichkeiten taten so verdammt gut und er konnte nur hoffen, dass er irgendwann nicht mehr blau, wie ein Schlumpf wäre und Carlos ihn auch mal wieder würde richtig berühren können.

„Soll ich dich mal mit der Salbe eincremen, die der Doc heute dagelassen hat?"

Manchmal war es schon unheimlich, wie sein Spanier immer genau zu wissen schien, worüber er sich gerade Gedanken machte.

„Wenn dir das nichts ausmacht", immerhin wollte er die Gutmütigkeit des Älteren auch nicht zu sehr strapazieren.

Carlos tat schon so viel für ihn. Half ihm beim Waschen, Essen, leistete ihm den ganzen Tag Gesellschaft und die Sache mit der verhassten Pinkelflasche, sollte er wohl auch nicht vergessen.


Über seine Aussage rollte sein Freund jetzt auf jeden Fall die Augen.

„Cariño", seufzte Carlos dann, „Dich wieder gesund und munter zu sehen, ist alles, was ich mir wünsche und es gibt absolut nichts, was ich nicht dafür tun würde."

„Ich will dir doch bloß nicht zu viel werden, weil du alles für mich machen musst", entfuhr es ihm kläglich.

„Ich liebe dich und ich würde alles für dich tun", beruhigte ihn sein Spanier und griff nach der Tube mit der Salbe, „Fangen wir mit deinen Armen an."

Unglaublich zärtlich strichen Carlos' Finger über seine geschundene Haut und trugen die Salbe auf. Von seinen Armen ging es weiter über seine Brust und Bauch und dann zu seinen Beinen.

Die Berührungen waren so schön, dass er genießerisch die Augen schloss. Ab und an zuckte er zwar leicht zusammen, wenn der Ältere eine besonders schmerzende Stelle berührte, aber die meiste Zeit war es einfach nur toll eingecremt zu werden. Wohlig seufzte er unter den sanften Streicheleinheiten auf.

„Und du wolltest mir keine Umstände machen", schmunzelte Carlos, „Gib wenigstens zu, dass es dir verdammt gut gefällt eingecremt zu werden."

„Ja schon, aber eigentlich sind es deine Berührungen, dir mir verdammt gut gefallen", murmelte der junge Brite und spürte, wie sich seine Wangen verdächtig rot färbten.

„Mein süßer kleiner Schatz", lächelte sein Spanier, „Wenn dir das gefällt, machen wir das jetzt jeden Tag, bis du hier raus darfst."

„Und es macht dir ganz sicher nichts aus?"

„Es heißt doch in guten, wie in schlechten Zeiten, oder nicht?"

„Wenn man heiratet sagen sie das", belehrte er gerührt seinen Freund.

Come What May (Formel 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt