|𝙏𝙝𝙚 𝙩𝙝𝙞𝙧𝙙 𝙡𝙞𝙜𝙝𝙩 |

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Müde kniff die Granger die Augen zu, bevor sie langsam versuchte diese zu öffnen. Das leichte Licht des winterlichen Dezemberwetters durchleuchte das Zimmer und Hermione vermutete, es wäre schön längst nach dem Frühstück.  Sie wusste es aber nicht genau, schließlich war sie nicht in der richtigen Verfassung.

Deshalb hielt sie das ihr fremde Zimmer, das Bett und die darin dominierenden Grüntöne auch nur für Eingebung. Es war zwar Montag und natürlich hatte sie Unterricht, aber da sie nicht wie Ginny, Harry und Ronald Wahrsagen gewählt hatte, konnte sie montags immer länger liegen bleiben.

Verschlafen streckte sie sich und drehte sich auf die andere Seite.

Schockiert riss sie die Augen auf. Ein kurzer erschreckter Laut verließ ihren Mund, den sie sich sogleich zuhielt. Ein Grunzen kam von dem jungen Mann, der seinen Kopf nun auf die andere Seite legte.

Was zum Teufel?! Hermione starrte fassungslos auf den blonden, seelenruhig schlafenden Slytherin vor sich, während sie ihre wirren Gednken sortierte.

Was? Warum? Und vorallem wie? Was war gestern passiert, dass sie nackt neben Draco Malfoy erwachte?

Moment mal, nackt?! Schockiert schaute die Brünette in der Decke gehüllt an sich hinunter. Tatsächlich war sie splitternackt.

Sie hatten doch nicht -
Schlagartig kehrten die Erinnerungen des letzten Abends zurück. Wie er sie an die Wand gepresst hatte, wie er sie berührt hatte. Sie hatte sich begehrt, wertgeschätzt gefühlt. Sie hatte sich verdammt gut gefühlt. Sie waren in sein Zimmer gestolpert und hatten sich wie wild gewordene Tiere die Kleider vom Leib gerissen.

Eigentlich sollte sie sich selber ins Sankt Mungos einweisen lassen und eine Analyse durchführen lassen, warum sie ihn nicht gestoppt hatte. Warum sie nicht einfach „nein"gesagt.

Aber seine Hände überall auf den ihrer Haut zu spüren... Sein Atem in ihrem Nacken und seine Lippen auf ihren zu spüren.... Das war die pure Verführung gewesen.

Und da machte es bei ihr Klick. Sie hatte verloren. Sie hatte die Schlacht verloren. Er hatte Recht. Mit allem.

Sie hatte die Kontrolle verloren und sich ihm willig hingegeben. Wie eine dieser billigen Schlampen und Pansy Parkinson.
Auf einmal fühlte sich die Gryffindor schmutzig. Benutzt. Wertlos. Berechenbar.

Sie war zu einer berechenbaren Schlampe geworden, wie es der Malfoy vor einer Woche festgestellt hatte. Sie hatte sich dem nächstbesten hingegeben. Ihrem Feind, der ihr für einen kurzen Augenblick mehr Aufmerksamkeit gewidmet hatte.

Vom Ekel gepackt stieg sie aus dem Bett und sammelte ihre Sachen zusammen. Natürlich so leise wie möglich, um bloß kein Geräusch zu erzeugen.
Nicht auszudenken, wenn der Blonde jetzt aufwachen würde. Einen letzten Blick warf sie auf eben jenen. Sein Gesicht sah so friedlich aus. So ganz anders als im wachen Zustand. Sein Mund öffnete sich regelmäßig und ein leises Schnarchen war zu hören.

Hermione musste schmunzelte. Wer hätte gedacht, dass Draco Malfoy im Schlaf so anders , so ruhig und zufrieden aussah als am Tag. So schön. Ironie, dachte die Granger. Fast bereute sie es schon nun so zu gehen. Aber nur fast.

Auf tippelnden Zehenspitzen verließ sie das Zimmer, möglichst darauf bedacht keinen Laut von sich zu geben. Schnell huschte sie zur gegenüberliegenden Tür und flüchtete hinein.
Wenn einer der anderen sie gesehen hätte, wäre dies ihr Untergang gewesen.
Zwar glaubte sie nicht das der Ravenclaw- Vertrauensschüler und die Vertrauensschülerin von Hufflepuff hier waren sondern wahrscheinlich Unterricht hatten, aber sie wollte trotzdem so schnell wie möglich in ihre eigenen Räume. Und natürlich nicht dabei beobachtet werden.

Predictable | 𝘿𝙧𝙖𝙢𝙞𝙤𝙣𝙚  ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt