I | 2. Kapitel

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Wir hielten uns uns fest umschlossen. Wie viel Zeit vergangen war, als wir uns voneinander trennten, wusste ich nicht, aber das war mir auch egal. Ich musterte ihn. Seit wir uns das letzte Mal gesehen hatten, hatte er sich nicht viel verändert. Seine Haare waren so blond wie früher, seine Augen herausfordernd grau auch sein arroganter Blick und sein höhnisches Lächeln waren das selbe. Allerdings war er nun einen Kopf größer als ich und seine Schultern waren breiter.

Trotz seiner Veränderung war er eines geblieben, mein bester Freund. Auch wenn wir uns nur zweimal im Jahr gesehen haben sind wir schon früh unzertrennlich gewesen. Wir haben uns immer auf den Ministeriumspartys zu Weihnachten und zur Sommersonnenwende gesehen, auch wenn es keine richtigen Partys gewesen sind, sondern eher Veranstaltungen für die Ministeriumsangestellten um sich zu betrinken und über langweilige Themen zu reden. Immer haben wir uns irgendwo versteckt und die ganze Zeit gelacht, bis unsere Eltern kamen um uns mitzuteilen, dass wir nach Hause gehen würden. Bei einer der ersten Weihnachtspartys habe ich gemerkt wie Mutter meinen besten Freund abwertend gemustert hatte. Wie sehr ich es hasste, dass meine Eltern die seinen verachteten. Dieses ist auch der Grund dafür gewesen, dass wir uns so selten sahen.

"Ich habe dich auch vermisst Eloise"

Für mich war es etwas besonders meinen ganzen Namen zu hören. Er ist schon immer der einzige in meinem Umfeld gewesen der ihn benutzte, da mich sonst alle nur Elly nannten. Ich war froh, dass mich wenigstens einer Eloise nannte.

Sein Vater nickte mir zur Begrüßung zu. Auch er verachtete meine Eltern billigte aber die Freundschaft zu seinem Sohn, da er sah, wie glücklich dieser war, wenn er über mich sprach oder wir uns sahen.

"Was machst du denn hier?", fragte ich meinen besten Freund.

"Hogwarts, erstes Jahr. Und du?"

Ich explodierte fast vor Freude. Er und ich? Auf einer Schule? In einem Jahrgang? Das war das Beste überhaupt!

"Ich auch", schrie ich ihn fast schon an.

Er schmunzelte: "Das kann ja lustig werden."

Ja, da gab ich ihm Recht. Nun freute ich mich noch mehr auch Hogwarts.

"Es tut mir leid Eloise", sagte er "Wir müssen nach Hause. Es kommt Besuch"

Ich senkte den Kopf und hatte Tränen in den Augen. Ich wollte nicht, dass er geht. Er sollte bleiben.

"Hey, sieh mich an", er hob mein Kinn an, "wir beide sehen uns schon bald wieder. Ich werde im Hogwarts-Express einen Platz für dich frei halten. Versprochen!"

Traurig nickte ich. Er wischte mir noch die Tränen weg, umarmte mich kurz und ging. Ich seufzte und hier war ich wieder, alleine in der Winkelgasse. Wo blieb Eden eigentlich?

"Elly"

Kaum dachte ich an sie tauchte sie auch schon auf.

"Wo zur Hölle warst du?", motzte ich sie an.

Eden verdrehte nur die Augen.

"Ich hab dich mit ihm reden sehen und dachte ich hole lieber deine restlichen Sachen anstatt euch zu stören", motzte sie zurück.

Ich zuckte zusammen. Sie hatte uns gesehen?

"Keine Sorge, ich verpetze dich schon nicht", lachte sie.

Innerlich dankte ich ihr dafür allerdings würde ich das niemals zugeben.

"Ich will noch zur magischen Menagerie", erinnerte ich Eden.

"Das hatten wir doch schon unsere Eltern wol-"

"Lass das mal mein Problem sein", unterbrach ich sie in einem zuckersüßen ton.

Zum Glück war die Menagerie nur ein Geschäft weiter und somit musste ich nicht an so vielen Zauberern vorbei. Ich mochte Zauberer und Hexen. Ich habe sie schon immer gemocht, aber zu viele von ihnen machten mir Angst.

Ich stieß die Tür zur magischen Menagerie auf und blickte mich suchend um. Da war sie! Das war eine Katze nach meinen Geschmack: Pechschwarz mit einem weißen Ohr und einer weißen Pfote. Sie war wundervoll. Ich nahm sie auf den Arm, ging zur Kasse, kaufte noch Futter und bezahlte. Aus dem Augenwinkel sah ich wie Eden die Augen verdrehte. Was war ihr Problem? Ich hatte nichts anderes gemacht als eine Katze gekauft. Das wars!

"Wir sollten jetzt lieber nach Hause bevor du noch mehr Sachen kaufst, die Mama und Papa wütend machen"

Auf dem Weg zurück in den Tropfenden Kessel kraulte ich Atticus Ohr und ignorierte Eden die immer wieder auf mich ein redete.

"Können wir jetzt endlich?", fragte ich Eden genervt als wir endlich in den Tropfenden Kessel eintraten. Ich wollte nicht eine Sekunde länger hier bleiben. Also zog ich sie am Arm zum nächsten Kamin, nahm etwas Flohpulver und sagte: "Whitby Manor"

Eloise Whitby Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt