Kapitel 6

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Ohne Ziel lief ich fort, einfach gerade aus. Es war so dunkel, dass ich nur die Straßenlichter sehen konnte. Nicht einmal meinen eigenen Körper konnte ich sehen. Wir hatten es ca. 4:00 Uhr. Von dem dunkeln ließ ich mich aber nicht unterkriegen, denn ich musste fort, einfach weg. Ich lief und lief immer weiter, währenddessen ich oft gegen etwas stieß. Nach gefühlt einer halben Stunde, in der ich nicht mehr nur gerade aus gegangen bin, sondern paar mal abbog um die Stadt zu finden konnte ich nicht mehr. Ich war immernoch ziemlich müde. Ich legte mich auf auf den Boden und machte die Augen zu. "Hey alles in Ordnung?", hörte ich verschlafen. Ich öffnete die Augen. Ein Mädchen ca. 20 sah mich an. "Ja alles ok.", sagte ich rasch, in der Hoffnung dass ich sie loswerde. "Warum blutet dein Gesicht?", fragte sie besorgt. "Das ist nicht so schlimm, du kannst wieder gehen.", sagte ich. "Ich will dir helfen.", versuchte sie es weiter. (Konnte sie mich nicht einfach in Ruhe lassen.) "Ich brauche keine Hilfe, ich wohne hier um die Ecke und da muss ich jetzt hin. Meine Eltern machen sich bestimmt sonst Sorgen." Ohne sie noch eines Blickes zu würdigen, drehte ich mich um und ging. (Leider musste ich ihr in die andere Richtung ausweichen.) Deshalb versuchte ich an der nächsten Ecke, abzubiegen und einmal um Block zu laufen. Wo ich her kam fande ich nicht wieder, aber ich sah eine Bahn-Haltestelle. Daher dachte ich auch, dass ich auf dem richtigen Weg sei, aber als ich an der Haltestelle ankam, war es nicht die, die ich kannte und die Bahn die dort fuhr, kannte ich auch nicht. Also versuchte ich den Weg wieder rückwerts zu laufen. Ich schaffte es sogar bis dahin wo ich aufwachte. Allerdings auch nicht weiter. Mitten zwischen Hochhäusern stand ich auf dem Bürgersteig. Mittlerweile war es wohl schon Nachmittag. Jetzt hätte ich gerne Leute gefragt, aber hier waren so keine. Ich lief also nochmal zur Bahnhaltestelle. (Zumindest versuchte ich es.) Diesmal kam ich an eine Haltestelle, die mir bakannt vorkam. Nach wenigen Minuten kam eine Bahn. Ich stieg ein. Wir fuhren los und ich wartete darauf, dass die Haltestelle kam und ich aussteigen kommte. Nur wollte sie das irgendwie nicht. Eine Ewigkeit später, schaute ich auf den Plan und musste feststellen, dass ich in die falsche Richtung gefahren bin. Ich stieg also an der nächsten Haltestelle aus und fuhr wieder zurück. Als ich dort war, wo ich eingestiegen bin, stieg ich aus. Ich musste Nicos Haus wiederfinden. Den Weg glaubte ich jetzt zu wissen. Also ging ich den Weg und als ich das Haus sah rannte ich hin. Dann war ich da, die Tür ging auf und ich rannte direkt in die Arme von Nico. ...

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