Reddie

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Richie spürte wie sein Freund sich näher an ihn kuschelte. Die angenehme wärme und der Geruch von Sommer, der von ihm ausging, machte ihn müde und glücklich. Er genoss es. Musste er ja, solange er es noch konnte. Schon bald würde der Lockenkopf wegziehen. Seine Eltern wollten nach Kalifornien ziehen. Neue Möglichkeiten ausnutzen und sowas. Wie es Richie dabei ging, hatten sie nicht bedacht oder sich darum geschert. Nicht einmal hatten sie Richie gefragt was er wollte, oder ob er einverstanden wäre, oder ob er nicht doch Glücklich in Derry war. Sie hatten nur daran gedacht, was für sie am besten wäre. In einer Woche würden sie nicht mehr in diesem Haus wohnen. Es hatte sich sogar schon ein neuer Mieter gefunden. In einer Woche, könnte er nicht mehr in diesem Bett liegen und bis spät in die Nach mit Eddie kuscheln oder... andere Dinge tun...
In einer Woche würde er sich von all seinen Freunde verabschieden, in ein Auto steigen und Stunden lang an das andere Ende Amerikas fahren und fliegen. (Habt ihr das mal gegoogelt? Von Bangor, Maine bis nach L A, Kalifornien dauert es mit dem Auto 47 Stunden und mit dem Flugzeug 8... ein Flug von Hamburg nach München dauert ca eine Stunde 45... und die Strecke dauert mit dem Auto rund 8 Stunden)

Richie öffnete leicht die Augen und sah Eddie an. "Wie konnte ein Mensch nur so schön sein?", fragte er sich, doch da bemerkt er eine kleine Träne. Er wischte sie weg und strich dem kleineren durch das Haar, er gab ihm einen sanften Kuss auf den Haaransatz. Nach einer weile schlief er ein.

"Alles wird gut Ed's", flüsterte er ihm beruhigend ins Ohr, "Ich werde dich auch jeden Tag an rufen"
Eine weitere Träne rollte über Eddies Wange und er fing an zu schluchzten.
"Ich will nicht das du gehst", platzte es dann aus Eddie heraus.
"Ich will nicht das du gehst und die anderen und mich vergisst, das du Derry verlässt da-as du uns vergisst- das du vergisst wie wir diesen scheiß Clown getötet haben, wie wir in den Steinbruch gesprungen sind, wie wir zusammen gekommen sind- Ich hab angst dich zu verge-", weiter kam er nicht, da Richie in mit einem Kuss zu schweigen brachte.
"Du wist mich nicht vergessen... und ich werde dich nie vergessen, ich verspreche dir, das ich wenn ich ein Auto habe, sofort zu dir nach Derry fahre und dann werde ich dich so hart Küssen das es dir die Kleider vom Leib reißt", grinste er.
"Man Richie", meckerte Eddie lächelnd, "Musst du wirklich alles immer so ins negative ziehen?"
"Wo ist das denn Negativ?"
"Du weißt genau was ich meine", antwortete Eddie seinem Freund grinsend. Richie fuhr ihm durch die Haare und lachte.

Schließlich war es so weit, Richie stand vor dem Haus in dem er groß wurde. Seine Freunde kamen gerade vom Ende der Straße her auf ihn zu. Als Eddie bei ihm war, konnte Richie kleine Tränen in seinen Augen erkennen. Er konnte seinen Freund so absolut nicht sehen und nahm ihn in den Arm. Er fuhr ihm über den Rücken in der Hoffnung das es ihm half, doch wie sollte es. Eddie schluchzte nur noch Lauter in Richies Brust. Richie biss sich auf die Unterlippe um nicht selbst zu weinen, doch es war zwecklos. Und als dann alle Loser sie in eine Umarmung zogen, brach er endgültig er weinte und schluchzte am lautesten. Seine Eltern sahen sich die Situation vom Auto aus an. Wentworth hupte, was ihm einen böser Blick von Maggie einbrachte. Eigentlich hatten die beiden eine gute Beziehung, aber wenn es um Richie ging stritten sie sich andauernd. Wentworth war der Meinung das die Loser und vor allem Eddie einen schlechten Einfluss auf Richie hatten. Maggie hingegen mochte Richies Freunde und pflegte zu sagen, dass Richie ein schlechter Einfluss auf seine Freunde war.
"Okay Richie, du musst jetzt langsam wirklich mal ins Auto kommen", sagte sie dann doch nach einer Weile und sah zu Richie, welcher von seinen Freunden umgeben war. Richie umarmte jetzt noch mal jeden seiner Freunde einzeln, als er bei Bev war, drückte sie ihm ein Fotoalbum in die Hand und er flüsterte ihr "Ben liebt dich", ins Ohr, anschließend lehnte er sich runter zu Eddie und küsste ihn sanft.

"Und ich liebe dich"

Das waren Richies letzte Worte bevor er ins Auto stieg und es losfuhr. Er sah nicht zurück, zu viel Angst hatte er. Angst davor noch anzufangen zu Weinen. Angst, dass sie verschwunden sein würden, wenn er sich umdrehte.
"Richie, es sind nur Kindheitsfreunde, in ein paar Monaten vermisst du sie nicht mal mehr und in ein paar Jahren hast du sie vergessen", versuchte Wentworth seinen Sohn, der den Tränen näher den je war, zu trösten.
"Wentworth!", meckerte Maggie und sah ihren Mann wütend an. Richie öffnete das Fotoalbum und wurde von einem Foto von allen Losern zusammen begrüßt. Er lächelte traurig. Sie standen vor dem Steinbruch auf dem Felsen. Das Foto hatte Bev mit ihrer Polaroid Kamera aufgenommen, nur zwei Jahre zuvor. Sie saßen alle um sie herum und grinsten breit in die Kamera. Auf dem nächsten waren Bev, Mike und er im Aladdin kurz vor Beginn des Films, wieder war es mit Bevs Polaroid aufgenommen. Richie fiel jetzt erst auf, dass sie diese vor allem in den letzten Wochen viel dabei gehabt hatte. Nun sah er auf dem nächsten Foto sich und Eddie in der Hängematte des Geheimverstecks liegen. Sie waren an einander gekuschelt und schliefen.
Fuck Bev wollte doch an dem Tag in Bangor sein, wegen irgendeinem Termin

In dem Album waren viele Fotos des Clubs der Verlierer und einige von Eddie und Richie allein. Die Fotos waren alle aus den letzten 10 Jahren, also waren auch noch Kindheitsfotos von Eddie, Bill, Stan und ihm drin.

Eine Träne fiel auf das Schutzplastik. Warum musste er nur weg ziehen?
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978 Wörter

Oneshots es/Stranger thingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt