Gedanken verloren

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Jill PoV.:

Gleich nach der Arbeit holte mich Chrollo vorm Laden ab.
Er sah wirklich nicht schlecht aus, auch wenn ich gerne wissen wüürde was unter seinem Verband war, aber dass konnte ich ja noch nachsehen nachdem ich ihn getötet hätte.

"Hey" sagte ich mit einem falschen Lächeln, meine sahen immer sehr echt aus, immerhin musste ich das schon seit 10 Jahren oder mehr aufsetzen, wahrscheinlich war ich deswegen so gut im Pokern geworden.
"Hey, können wir dann los?" fragte er ebenfalls lächelnd und ich nickte.
Ich hatte oft gesehen wie Mia sich, wenn Typen sie abgeholt hatten, bei ihnen eingehakt, und genau das machte ich nun auch.
Ich war kurz etwas rot versteckte es aber schnell, Selbstbeherrschung.

Er führte uns zu einem kleinen Café nicht weit entfernt von der großen Mall, meist aber leer oder nur besucht um etwas mit zu nehmen. Die meistensind hier wegen den ganzen Läden und wollen lieber einkaufen als mal zu entspannen.

Wir setzten uns an einen kleinen Tisch am Ende des Ladens am Fenster.
Nach ner Zeit kam dann auch ne Kellnerin und wir bestellten, wir beide bestellten nur einen Kaffee.
"Also, über was wollen wir reden?" fragte ich nun da die Stille unangenehm wurde.
Normalerweise mochte ich es so, aber irgendwie musste ich mich ihm schneller nähern, sonst konnte ich es vergessen. Das auf ihm ein Kopfgeld ausgesetzt wurde, hieß bestimmt dass er gut kämpfen konnte, und da war er mir wahrscheinlich dann doch im Vorteil, bedeutete: Ich musste ihn aus nächster Nähe töten.

"Wie wärs wenn du mir ein bisschen über dich erzählst, was du so in deiner Freizeit machst, deine Lieblingsorte und so?" schlug er vor.
"Naja, ich arbeite meist im Buchladen oder spaziere im Park, ansonsten...ich halte mich eigentlich meist an stillen Plätzen auf" antwortete ich, so viel wollte ich nicht preisgeben.

Chrollo PoV.:

Ich konnte ihr ansehen dass sie was verbirgte.
Zumindest dass es nicht die ganze Wahrheit war..
"Und du so?" fragte sie nun.
"Mhm, ich bevorzuge auch eher stille Plätze oder Zuhause zu sein" antwortete ich.

Die Kellnerin kam und brachte uns unsere Getränke. Ich hatte einen Espresso bestellt und sie einen Cappuccino, die warmen Getränke taten gut an einem kühlen November Naachmittag.
Wenn man aus den großen Fenstern des Café's blickte, konnte man Kinder sehen die frühlich vorraus rannten und sich schon auf die bald nahende Weihnachtszeit freuten, die Eltern hinter her laufend mit den typischen Schoko-Adventskalendern.

Als ich wieder zu ihr sah blickte die braunhaarige ebenfalls nach draußen zu den Kindern, irgendwas in ihren Augen hatte etwas sehnsüchtiges und trauriges.
"Noch 18 Tage dann beginnt die Vorweihnachtszeit" sagte ich deswegen und sie nickte nur schwach lächelnd, man merkte dass sie in Gedanken versunken war aber es versuchte zu verbergen.

Jill PoV.:

Ja, noch 18 Tage um dich zu töten... dachte ich.

Ich nickte nur und lächelte, meine Gedanken waren zu Lia gewandert, früher war sie auch so vorfreudig umher gelaufen, bevor sie ins Koma fiel..
Für Lia würde ich töten, wenn es das einzige ist was sie retten kann.
"Jill, auch wenn wir uns noch nicht so lange kennen, dürfte ich erfahren was dich so beschäftigt?"

Ich wurde von seiner verdammt angenehmen Stimme wieder ins hier und jetzt geholt, er sah mich aufmerksam und fragend an.
"Oh uhm..nichts, es ist nur so, ich muss noch zu jemanden." sagte ich schnell und nahm meine Tasche. Auch er stand nun auf "Kann ich dich irgendwo begleiten?" fragte er nun.
"Nein alles in Ordnung, danke für den Cappuccino"

Ich war schnell aus dem Café raus um zur nah liegenden Bushaltestelle zu laufen, ich musste auch nicht lange auf den Bus warten. Ich fuhr 4 Haltestellen und stieg dann beim Krankenhaus aus, die Krankenschwester kannte mich inzwischen und ich konnte direkt zu Lia auf Station.

Ich fühlte immer wieder dieses tiefe Mitleid für sie wenn ich sie an all den Schläuchen sah, verbunden mit den ganzen Geräten und Monitoren.
Ihre blasse Haut und die ganzen Nadeln an ihrem Körper, sie tat mir so leid.
Ich setzte micht an ihr Bett und nahm ihre Hand.

"Hey Schwesterherz" sagte ich schwach lächelnd.
"Du wirst nicht glauben was passiert ist seid meinem letzten Besuch, irgendwie verrückt. Ich hab dir doch letztes mal von meinen Schulden erzählt und dieser Frist, stell dir vor, ich  hab meine Zielperson gefunden!" erzählte ich, ich erzählte ihr immer alles, auch wenn ich wusste dass sie mich nicht hören konnte. Sie war die einzige bei der ich mich auslassen konnte, die einzige für die ich durch die Hölle gehen würde.
"Aber, auch wenn es nicht so aussieht, er ist bestimmt gefährlich, ansonsten wer kein so großes Kopfgeld auf ihn ausgesetzt oder?"

Ich streichelte ihr leicht die braunen Haare hinters Ohr, sie waren einige Töne heller als meine.
"Keine Sorge Lia, ich schaffe es, ich werde meine Schulden begleichen und du wirst leben, das verspreche ich dir" sagte ich als ich ihr leicht durch die Haare fuhr, so wie früher wenn wir uns in meinem Zimmer zusammen gekuschelt hatten als Mom und Dad gestritten haben.

30 Days to kill youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt