Ein netter Abend

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Gwendolyn, Charly und die Kinder wandten sich uns zu, als wir das Caffee betraten und staunten nicht schlecht. Doch als ihre Blicke auf unsere Hände fielen, die noch immer miteinander verschlungen waren, lächelten sie und begrüßten uns herzlich. Was immer sie auch denken mochten, spielte für mich keine Rolle in diesem Moment. Ob ich sie irgendwann aufklären musste, würde sich in den nächsten Tagen zeigen. Nun, da ich wusste, dass ich ein paar Tage mit Penny verbringen durfte, wuchs auch meine Hoffnung.

Mit einem kurzen Blick löste ich mich widerwillig von Penny, als sie mir aufmunternd zunickte und setzte mich zu Charly, während sie zu Gwen an den Tresen ging.

"Hey Charly", begann ich zögernd."Es tut mir leid, was ich da vorhin getan habe."

"Schwamm drüber Sam. Zumindest ist meine Nase diesmal ganz geblieben", erwiderte er grinsend und ich verdrehte genervt die Augen. Dass er immer die alte Geschichte aufwerfen musste, wo ich mich schon tausend Mal dafür entschuldigt hatte."Penny tut dir sehr gut, es freut mich, dass sie für dich da ist, wenn ich es nicht sein kann."

"Charly, du bist immer für mich da und das weiß ich, aber es gibt Dinge da muss ich alleine durch. Ja, Penny schafft es, mich wieder zu fangen, wenn ich dabei bin den Kopf zu verlieren, warum auch immer, und dafür dass sie mir dabei hilft, werde ich ihr ewig dankbar sein. Aber sie weiß auch nicht mehr wie du."

"Dann solltest du das ändern. Du sagst warum auch immer? Sam, du weißt genau so gut, wie ich, warum. Du liebst sie", sagte er nun und lehnte sich mit verschränkten Armen in seinen Stuhl zurück.

"Pssst,", machte ich nur, nachdem ich zusammen gezuckt war und mich zu Penny umwandte, die mit Gwendolyn in ein Gespräch vertieft war. Erleichtert atmete ich auf und wandte mich Charly wieder zu."Wenn es soweit ist, wäre ich dir dankbar, wenn sie es von mir selbst erfahren könnte und nicht von dem Getratsche anderer", murmelte ich grummelig und er hob grinsend die Hände, um mir zu zeigen, dass er nichts unternehmen würde, während ich wieder melancholisch wurde."Du siehst Dad so ähnlich und ich träume so oft von ihm. Charly, es tut mir leid, was mit Dad passiert ist."

"Sam, es war hart, aber egal, was da draußen passiert ist, was hättest du mit 12 Jahren schon tun können? Ich bin mehr als glücklich, dass ich dich noch habe. Schließe endlich damit ab und schau nach vorne." Er nickte Richtung Tresen und ich folgte seinem Blick."Außerdem will ich auch mal langsam der coole und beliebte Onkel werden."

"Charly, im Gegensatz zu dir habe ich meine Hormone im Griff."

"Wie man sieht. Wie lange schmachtest du sie jetzt aus der Ferne an? Zwei Jahre?"

"Dreieinhalb", murmelte ich missmutig.

"Dad würde dir ordentlich den Kopf waschen, wenn er noch da wäre und sehen würde, dass du dir diese Klassefrau nicht schon längst geschnappt hast. Und Mum auch."Er schaute zu Gwen auf, die begann das Essen auf Tellern anzurichten und rief Penny. Als sie zu uns an den Tisch trat, bot Charly ihr seinen Stuhl an und zündete die Kerze auf dem Tisch an und zwinkerte mir noch einmal grinsend zu, während sie sich setzte.

Gwendolyn brachte uns das Essen und Charly die Getränke, ehe er uns guten Appetit wünschte, die Kinder rief und mit ihnen hinauf ging. Gwendolyn beschäftigte sich in der Küche und so konnten wir unser Essen mehr oder weniger in Zweisamkeit genießen.

"Und, hast du alles mit Charly geklärt kriegt?", fragte Penny mich zögerlich auf dem Heimweg.

"Ja, ich denke schon...und noch mehr", seufzte ich genervt."Was hatte Gwendolyn zu tuscheln? Es schien mir irgendwie wie...Geheimniskrämerei."

"Du weißt wie sie ist. Gib ihr etwas zu sehen und sie wird hippelig. Sie hat mir was davon erzählt, wann die Sterne günstig stehen und der Mond in welchem Tierkreiszeichen...ich habe nicht wirklich zugehört", erwiderte Penny und schüttelte sich spielend, was mich zum Lachen brachte.

Wenn dich die Angst beherrscht...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt