Die Stunden, die sich wie Minuten anfühlen

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Er erzählt mir von seinem Leben, von seiner Vergangenheit und von seinem treusten Gefährten, namens Illumi, den ich jedoch bisher noch nie bei ihm gesehen habe. Wahrscheinlich liegt das aber daran, dass sie sich ziemlich Privat treffen und ihre Freundschaft nicht in der Öffentlichkeit preisgeben, nach Hisokas Aussagen zu folge.

,,Warum hält ihr eure Freundschaft denn überhaupt geheim?", traue ich mich nach kurzem Überlegen dann doch noch zu fragen. 

,,Illumi denkt nicht, dass wir Freunde sind. Er ist in einer Assassinenfamilie aufgewachsen, die ihn wiederum dazu erzogen hat, keine Empathie und Interesse in anderen Menschen zu führen. Jedoch...kam es nach langer Zeit dazu. In seinem Kopf ist unsere Beziehung zueinander nur von beruflicher Natur. Er merkt nicht, dass er eine gewisse Empathie für mich empfindet."

Verständnisvoll nicke ich. 

Dieser Illumi kann einem echt leid tun...

,,Hattest du stark Angst?"

Verwirrt kneife ich leicht meine Augen zusammen, um stärker nachzudenken darüber, was Hisoka gerade meint. Meiner Reaktion nach erkennt dieser jedoch, dass ich seine soeben gestellt Frage nicht wirklich durchblicke.

,,Als ich dich öfter...angegriffen habe."

,,Was ist das für eine blödsinnige Frage, Hisoka? Natürlich hatte ich Angst. Wer hätte es in meiner Situation nicht gehabt? Und jetzt mal eine Frage an dich.", langsam baut sich eine Wut in mir auf, die ich aber versuche, unter Kontrolle zu halten, um in dem leisen Restaurant keinen Auftritt zu machen, ,,Warum tut man so etwas überhaupt? Was war bitte in deinem scheiß Kopf drin, als du mich verletzt und attackiert hast? Nichts? Der Gedanke von Macht? Spaß? Oder stehst du doch darauf, andere Lebewesen einfach zu benutzen? Wie soll ich ansatzwei-"

Mein Atem stockt. Die wütenden Worte, die sich vorerst in meinem Kopf aufgestaut haben und schnellstmöglich meine Lippen verlassen wollten, sind nun wie im Erdboden versunken. Das liegt etwa daran, dass Hisoka stumpf von seinem Platz aufgestanden ist, sich zu meinem Platz begeben hat, daraufhin plötzlich fest meine Hand in seine nimmt und, mich hinterherschleifend, das Gebäude verlässt.

Erst als wir in die nächste Gasse um die Ecke gegangen sind, fängt mein Hirn wieder langsam an zu funktionieren. Panisch ziehe ich meine Hand von ihm weg und möchte losrennen, wobei Hisoka mir nicht die Chance dazu gibt, indem er meinen Arm festhält, mich zu sich zieht und daraufhin in eine sanfte, warme Umarmung schließt. Jedoch bin ich so sehr im Schock, dass ich es nicht schaffe, diese Umarmung zu erwidern.

Was wird das? Ich bin gerade so verwirrt und geschockt..aber..was macht er da? Plant er etwas? Jedoch..

Nach ein paar Minuten fange ich an, mich zu beruhigen. Hisoka hat mittlerweile seinen Kopf auf meine Schulter gelegt, seine Arme bleiben jedoch fest um mich.

,,Das ist schön."

Erschrocken zucke ich von diesen Worten zusammen.

Bin ich wieder nur naiv? Obwohl...nein..oder? Ansich komme ich jetzt sowieso nicht von ihm weg, also kann ich diese kurze Zeit auch...genießen.

Meine Muskeln entspannen sich und ich schaffe es nun auch, meine Arme um ihn zu legen. Wie vom Blitz getroffen drückt Hisoka mich fester an seine Brust, jedoch nicht zu fest. Ich fühle mich in diesem Moment sehr beschützt.

,,Ja, es ist schon schön..."

Noch eine weitere Weile stehen wir in dieser komischen, dunklen Ecke. Erst jetzt fällt mir der eklige Gestank auf, der eindeutig von den Müllcontainern stammt, die direkt neben uns stehen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 01, 2021 ⏰

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