(p.o.V. Hermine Granger)„Hermine, Liebes, komm hilf mir mal schnell bei den Eiern!"
Mrs. Weasleys Stimme drang durch den allgemeinen Trubel in der Küche an Hermines Ohr, die gerade den Raum betreten hatte. Schnell schlängelte sich Hermine an Harry und Ron vorbei, die gerade hohe Stapel Teller mit Besteck auf den Tisch bugsierten, passierte Mr. Weasley, der dabei war, mit Kenner-Mine Karotten in einen Toaster zu stecken, und stellte sich neben Mrs Weasley an die Küchenzeile. „Hier, schlag mir die bitte auf, ich habe leider noch keinen guten Eier-aufschlag- Zauber gefunden... Ich muss mir noch den dritten Band von ‚Gudrun's Gute Gerichte' zulegen", murmelte sie, während sie Hermine eine Packung Eier zuschob. Dann drehte sie sich zum Herd um und nahm den Deckel von einem dampfenden Topf voll Marmelade.
Hermine begann damit, geschickt die besagten Eier in eine große blaue Schüssel zu schlagen, während der Duft von frisch gekochten Früchten die Küche erfüllte. Unwillkürlich musste Hermine lächeln. Es tat herrlich gut, in der normalen Küche der Weasleys ganz normale Pfannkuchen zu machen, und etwas Abstand von ihrem, leider gar nicht normalen, Schulalltag zu bekommen. Obwohl sie jetzt die Unterstützung von McGonaggall bei ihrem Umbridge-Problem hatte, beschäftigte sie es immer noch sehr. Deshalb war sie mehr als froh gewesen, als Mrs Weasley Harry und ihr angeboten hatte, die Weihnachtsferien bei Ihnen zu verbringen. Hermine mochte zwar Weihnachten bei ihrer Familie, doch es war immer noch ein Stück turbulenter und witziger bei den Weasleys. Und solange Hermine am Ende der Ferien noch kurz ihre Eltern besuchte, waren diese auch einverstanden gewesen. Hermine blickte auf und sah durch das kleine Fenster, dass es draußen begonnen hatte zu schneien. Dicke Flocken segelten vom immer dunkler werdenden Himmel und tupften weiße Flecken auf den Garten der Weasleys.
Zugegebenermaßen, dachte Hermine und schnappte sich das letzte Ei aus der Packung, war die Turbulenz im Hause Weasley nicht der einzige Grund, wieso sie Mrs Weasleys Angebot dankend angenommen hatte. Hier konnte sie mit einem gewissen Familienmitglied viel öfter interagieren, wie es in der Schule möglich gewesen war. Wie sie befürchtet hatte, war ihre Liebe zu Fred Weasley nicht abgeflaut, nein, sie hatte sich eher intensiviert. Ständig schweiften ihre Gedanken zu ihm, sie benahm sich plötzlich ganz komisch und wurde nervös, wenn er mit am Tisch saß, und gleichzeitig wünschte sie sich, durchgehend Zeit mit ihm zu verbringen, ihn durchgehend sehen zu können. Inzwischen redeten sie öfters miteinander, manchmal blieben auch nur sie beide am Tisch abends sitzen, und redeten bis tief in die Nacht hinein. Wenn Hermine sich nach solchen Abenden ins Bett fallen ließ, waren ihre Gedanken so voller Fred, dass sie oft lange nicht einschlafen konnte. Hermine erfasste eine seltsame Traurigkeit, wenn sie einen Tag lang nicht mit ihm redete, und ihre Laune verbesserte sich schlagartig, wenn er sie nur anlächelte. Es war fast schon eine Sucht, die sie nach dem Zwilling entwickelt hatte.
Manchmal versuchte Hermine, sich darüber zu sorgen- was, wenn er nichts für sie empfand, wie tief sie dann fallen würde- doch schlussendlich ließ sie es einfach geschehen. Sie hatte keine Lust, sich darüber Sorgen zu machen. Doch Hermine wusste, dass sie ihm früher oder später ihre Gefühle gestehen musste. Nur, wenn sie dieses Risiko einging, wäre eine Beziehung möglich. Wenn er wirklich etwas für sie empfand, könnten sie vielleicht ein Paar werden. Allein der Gedanke daran veranlasste Hermines Herz dazu, doppelt so schnell zu schlagen. Mrs Weasleys Stimme holte sie zurück in die Gegenwart. „Danke Liebes", sagte sie und nahm Hermine die Schüssel weg. Etwas ertappt murmelte Hermine „Bitte" und strich sich eine Strähne hinters Ohr. Wie lange sie wohl schon in Gedanken versunken wie belämmert vor der leeren Eierpackung gestanden war...
Gerade als sie Mrs Weasley fragen wollte, ob sie bei noch etwas helfen könne, hörte sie eine vertraute Stimme ihren Namen rufen. Sie schnellte herum- etwas zu schnell, wie ihr gleich darauf peinlich bewusst wurde- und entdeckte Fred Weasley, der am Türrahmen zur Küche lehnte und ihr deutete, zu ihm zu kommen. ‚Nichts lieber als das', dachte Hermine und durchquerte abermals den Raum. Harry und Ron hatten währenddessen den gesamten Tisch gedeckt und führten nun eine lautstarke Diskussion über Quidditch, während Mr Weasley den Toaster inzwischen mit Erbsen auffülllte.
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Just three words || Fremione
Fanfiction3. Platz in der Kategorie 'Hermine Granger' im Always Award 2020 💞 Hermine und Fred- sie könnten unterschiedlicher nicht sein. Regelbewusst und gesetzesbrecherisch; ordentlich und chaotisch; pflichtbewusst und locker. Solche Gegensätze können keine...