Fifth year Part 2

234 18 7
                                    

[P.o.V. Fred]

"Woran merkt man, dass man sich verliebt hat?"

Fred Weasley saß auf seinem Bett, die Beine weit von sich gestreckt, und blickte fragend zu George. Die Brüder waren alleine im Schlafsaal, da die meisten Jungs aus ihrem Jahrgang noch unten im Gemeinschaftsraum lernten. Obwohl sie erst seit zwei Wochen wieder in Hogwarts waren, sparten die Lehrer nicht mit Tests und Referaten, weshalb die Abende von den Schülern als Lernzeit genutzt wurde.
Zumindest von den meisten; manche verbrachten auch ihre Abende damit, Scherzartikel zu perfektionieren.

"George." sagte Fred ungeduldig, da er immer noch nicht seine Frage beantwortet hatte. Dieser wühlte gerade durch seine Klamotten am Bettende, zog ein schwarzes T-Shirt heraus und murmelte "hab ich dich".

"Seit wann machen wir uns denn Gedanken über Liebe?" fragte George und knöpfte stirnrunzelnd sein Hemd auf. "Das lenkt dich doch nur von unserem Business ab, nicht wahr? Bist du etwa verliebt?" Erwartungsvoll sah er zu Fred, während er sich sein Schlaf Shirt anzog.
"Das wüsste ich eben gern", sagte Fred genervt und zog seine Beine in einen Schneidersitz.
"Also, ich beziehe mich auf meine, schier unendliche Erfahrung mit jeglichen Arten des Verliebt-seins-" sagte George mit ausladender Geste und ließ sich aufs Bett fallen (Fred verdrehte die Augen).

"Es ist ein witziges Gefühl. Man denkt ständig an diese Person, man macht sich schon fast Sorgen darüber, wie oft sie einem durch den Kopf geht. Man- man sucht immer zuerst das Gesicht der Person, wenn man einen Raum betritt. Man will die Person näher kennenlernen, ständig mit ihr interagieren, über Gott und die Welt mit ihr diskutieren, ihre Ansichten hören.

Oh" George lachte leise auf, "und die rosarote Brille. Alles, was die Person macht, ist absolut fantastisch. Sie kommt einem super schlau vor, obwohl sie es vielleicht gar nicht ist; sie ist plötzlich die beste Quidditch-Spielerin der Welt und ihre Haare sind plötzlich die schönsten, die du je gesehen hast-"

"Du redest von Angelina", unterbrach Fred ihn. George grinste nur, rappelte sich auf und ging in Richtung Badezimmer. "Danke für deine Hilfe" murmelte Fred, bemüht, sarkastisch und unbeteiligt zu klingen.

In Wirklichkeit aber hatte ihn Georges Monolog stark bewegt. Alles, was dieser aufgezählt hatte- bis auf das Quidditch-spielen vielleicht- traf genau auf seine Situation zu. Das war die Bestätigung, nach der er gesucht hatte. Er war verliebt.
Mit riesigen Augen starrte Fred seine Bettdecke an. Er wusste nicht genau, was er mit dieser Information anfangen sollte. Sein Herz kam allerdings seinem Gehirn zuvor und klopfte wie verrückt. Ein aufgeregtes Kribbeln, welches von seinem Herzen ausging, machte sich in seinem ganzen Körper breit.

Fred verspürte den Drang, George von seiner Realisation zu erzählen. Er sprang auf, tapste über den weichen Teppich und war schon fast bei der Badtür, ehe er innehielt. Vermutlich wollte George gleich eine Verkupplungsaktion starten, doch Fred musste erst noch herausfinden, was er wirklich wollte.
Er sah sich im Schlafsaal um- noch war alles leer, und eine ungewohnte Stille herrschte in dem Raum- doch bald würden die anderen Jungs hochkommen, und der übliche Lärmpegel in das Zimmer zurück kehren. Dann konnte er sich sicher nicht mehr konzentrieren.
So beschloss er, einen abendlichen Spaziergang durchs Schloss zu machen. Er informierte George durch die geschlossene Tür, schlüpfte in seine Schuhe, schnappte sich seine Jacke von der Stuhllehne und verschwand durch die Türe.

Während Fred schnellen Schrittes durch den Gemeinschaftsraum ging, sah er sich absichtlich nicht nach Hermine um. Er wusste nicht wieso, aber irgendwie wollte er George nicht Recht geben. Trotzdem bemerkte er die bedrückte Stimmung, die in dem Raum herrschte. Anstatt dem fröhlichen Quatschen und Lachen, das sonst den Gemeinschaftsraum füllte, saßen die meisten nur auf ihren Sesseln und brüteteten über Büchern oder murmelten leise miteinander. Sofort überkam Fred der Drang, wieder etwas Schwung und Lachen in die Bude zu bringen. Er wollte einen Witz zu reißen, einen Knuddelmuff zum Fliegen zu bringen oder ein paar seiner Scherzartikel zu verteilen- trotzdem ging er nach kurzem Zögern weiter. Mit George zusammen konnte er später noch in den Gemeinschaftsraum, jetzt musste er sich erstmal um sich selbst kümmern.

Just three words || Fremione Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt