(8) Filterkaffee

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hejj,
ich hoffe, ihr konntet schöne feiertage verbringen uns seid gut in das neue jahr gestartet!
dieses mal ein kleiner kommentar vorweg:
es tut mir sehr leid, dass so lange kein update kam. dieses kapitel ist dafür aber um einiges länger als die meisten anderen und um ehrlich zu sein, ist es eines meiner liebsten bisher.
ich hoffe, der spärlich vorhandene dialog stört euch nicht! 
wie immer würde ich mich sehr über kritik freuen!

***

Es rumpelt, kurz darauf fällt unsere Haustür ins Schloss.

Wer auch immer unsere Wohnung betritt, versucht offenbar, es möglichst leise zu tun.

Dummerweise machen unsere Wände demjenigen einen klaren Strich durch die Rechnung: Sie sind dünn genug, um bei jedem Schritt zu erzittern, der in unserer Wohnung getan wird.

Davon ausgehend kann man sich vielleicht ausmalen, dass beim Schließen der schweren Haustür Erschütterungen zu messen sind, die einem Erdbeben gleichkommen - mindestens eine Vier auf der Richterskala, würde ich mal schätzen. Und dabei ist es ganz egal, wieviel Mühe man sich gibt, die Tür leise zu zuziehen.

Immer noch halb blind vor Schlaf, der meine Lider zusammenklebt, fische ich im Bett nach meinem Handy. Es ist grade einmal halb neun am Morgen.
Ziemlich früh dafür, dass wir alle drei einen Rausch auszuschlafen haben, würd' ich doch meinen.

Milo kann es schonmal nicht sein. Ein Blick zur Seite verrät mir, dass er sich von dem Krach im Gegensatz zu mir nicht hat wecken lassen. Er schläft tief und fest.

Bleibt also nur Mabou, die wahrscheinlich von ihrem sexy Abendteuer mit einem Promi zurückkommt.

B-Promi, korrigiere ich meine eigenen Gedanken. Seit vergangenem Abend bin ich der Überzeugung, dass man einen einfachen Stand-Up Comedian bloß nicht allzu hoch hängen sollte.
Comedy-Autoren, wie sich stattdessen herausgestellt hat, wird dafür gemeinhin nicht angemessen Respekt gezollt.

Darum bemüht, Milo nicht zu wecken, krieche ich vorsichtig an den Rand der Matratze und rappele mich schwerfällig auf.
Zwei Kater in Folge - das ist wirklich kein Spaß.

Auf dem Weg zur Tür vermeide ich den Blick in den Spiegel geflissentlich. Ich weiß ziemlich genau, wie ich nach einer halb durchgemachten Nacht aussehe, und erspare mir den Anblick um diese Uhrzeit lieber.

Ungeachtet meines Aussehens und in Erwartung einer erschöpften Mabou öffne ich also die Tür - und stehe einem ebenfalls noch etwas verschlafen aussehendem Felix Lobrecht gegenüber.
Er ist grade dabei, sich seine teuer aussehenden Sneaker von den Füßen zu ziehen.

Mein verkaterter Körper scheint vor der ersten Tasse Kaffee nicht zu einer angemessenen Reaktion in der Lage zu sein. Ich habe nicht einmal die Kraft, auch nur ein Bisschen Überraschung zu heucheln.

Ein wildfremder Promi steht morgens um neun in unserer winzigen Berliner WG?
Völlig normal.

Seine Anwesenheit hat seit gestern definitiv an Wirkung auf mich eingebüßt.

Nach einem kurzen Moment der Verwirrung zucke ich mit den Schultern, schließe leise die Tür hinter mir und setze meinen Weg zur Kaffeemaschine fort. Im Vorbeigehen nuschele ich ein gleichgültiges »Morgen«.

Ich erhalte keine Antwort. Während ich mich an unserer Kaffeemaschine zu schaffen mache, beobachte ich, wie Felix sich endlich von seinen Schuhen befreit und ein paar Schritte in die Wohnung hineintritt.
Er steht ein wenig verloren da, aber ich habe keine Lust, ihn zum Hinsetzen aufzufordern.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 08, 2021 ⏰

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(zivil-) courage - felix lobrechtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt