ᴋᴀᴘɪᴛᴇʟ 1. Am Ende

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Ich bin am Ende. Vollkommen und offiziell am Ende. Ich dachte ab heute Abend wird wieder alles besser, Luke macht seinen Fehler wieder gut und wir können wieder glücklich werden. Stattdessen kommen so viele neue Dinge ans Licht die alles wieder einmal zerstören. Nur dieses Mal endgültig.

Mein Hals ist rau und schmerzt, mein Kopf dröhnt schon die ganze Nacht lang und hält mich davon ab, wenigstens ein bisschen zur Ruhe zu kommen. Ich denke mittlerweile hat mein Körper einfach aufgehört Tränen zu produzieren, denn obwohl ich am liebsten einfach weiter heulen würde, kommen keine neuen Tränen aus meinen Augen geflossen. Ich hab diese Nacht kein einziges Mal ein Auge zugemacht. Zunächst da meine Gedanken wie wild in meinem Kopf hin und her geflogen sind, daher wohl auch meine Kopfschmerzen. Aber auch weil ich Angst hatte. Angst dass er hier auftaucht und darauf kann ich wirklich verzichten. Ich will nichts mehr mit ihm oder seinen Lügen zu tun haben. Mir wurde schon zum zweiten Mal auf dieselbe Art das Herz gebrochen und mittlerweile bin ich mir fast sicher, dass ich in der Liebe wohl vom Pech verfolgt werde. Ich kann nicht glauben dass er mich wirklich betrogen hat. Aber ich hätte es doch eigentlich von Anfang an wissen müssen oder? Annie hat mich gewarnt, mir gesagt das Luke Mädchen nicht gut behandelt und ich hätte es wirklich wissen müssen. Doch Luke hat mir immer gesagt dass er nicht mehr so ist und das ich viel mehr bin als diese Mädchen in seiner Vergangenheit. Mich hat er als seine Freundin bezeichnet, sie nicht. Aber das ist jetzt vorbei. Er hat mich betrogen und das wahrscheinlich nicht nur einmal. Wie viel kann ich ihm schon wert gewesen sein wenn er sich eine andere schnapp und lieber sie hat als mich. Ich wüsste nur zu gerne warum er es getan hat, dann wäre ich wenigstens zufrieden und könnte versuchen irgendwie darüber hinweg zu kommen. Bei Daniel war es ganz einfach damals. Ich hatte keinen Sex mit ihm also hat er sich eine andere genommen, das hat er mir klipp und klar gesagt. Luke hingegen würde mir nicht die Wahrheit sagen, das hat er nie. Er und seine Geheimnisse und Lügen, wo hätte das alles sowieso hinführen sollen?

Ich weiß es ist wahrscheinlich falsch einen seiner Freunde aufzusuchen wenn ich doch eigentlich von ihm los kommen will, aber ich will mir einfach nur Klarheit verschaffen und wissen warum er mir das angetan hat. Also tue ich es trotzdem. Ich wüsste niemand anderen zu dem ich besser gehen könnte als Drew. Er hat mir gesagt ich kann zu ihm kommen wenn ich etwas brauche und genau das tu ich jetzt. Ich kann mich erinnern dass Josh einmal erwähnt hat, dass er und Drew zusammen mit noch einen seiner Freunde wohnt. Und wo Josh wohnt weiß ich ja schließlich. Ich schnappe mir meinen Autoschlüssel und laufe aus dem Zimmer. Mir ist egal wie ich aussehe, nicht einmal Make Up würde jetzt noch etwas helfen. Also lasse ich einfach die schwarze Hose und den alten Pullover an den ich schon die ganze Nacht lang trage. Ich kann mich nicht mehr allzu genau erinnern wo Josh wohnt, aber ich weiß dass die Wohnung in der Nähe des Einkaufszentrum liegt, in dem ich shoppen war. Am Einkaufszentrum angekommen parke ich mein Auto einfach auf einem der vielen Parkplätze und gehe zu Fuß weiter. Als ich ein Haus finde das mir bekannt vor kommt weiß ich wieder wo ich bin und so habe ich nur kurz darauf das Gebäude gefunden in dem sich das Apartment befindet. Als ich die Treppen zum zweiten Stock nach oben gehe bekomme ich wackelige Knie. Was ist wenn Luke gerade bei ihm ist oder Drew auf Lukes Seite steht und nicht auf meiner? Ich überlege sogar kurz wieder umzudrehen, doch dann entscheide ich mich dagegen. Ein Versuch ist es Wert oder nicht? Mit schwacher Hand klopfe ich an die hölzerne Tür und hoffe dass mich irgendjemand hört, da ich anscheinende zu dumm bin die Klingel zu finden. Aber ich habe Glück, nur kurze Zeit später wird die Tür von innen aufgerissen und Drew steht vor mir. Als ich ihn sehe fällt mir ein riesiger Stein vom Herzen, warum auch immer, aber ich merke wie sich Tränen in meinen Augen sammeln. Anscheinend hat mein Körper doch noch nicht aufgehört welche zu produzieren.

"Allison? Was tust du denn hier?" Er sieht besorgt aus. Kein Wunder wenn man betrachtet wie ich aussehe.

"I-Ich weiß eigentlich gar nicht genau warum ich hergekommen bin, aber... aber du hast einmal gesagt dass ich zu dir kommen kann wenn-" Ich höre auf zu reden als Tränen beginnen über meine Wangen zu laufen und ich sie mit den Ärmeln meines Pullovers weg wische.

"Ist irgendetwas passiert? Du siehst gar nicht gut aus, komm doch erst mal rein." Er legt eine Hand auf meinen Rücken und führt mich in die Wohnung.

"Luke, er..." Erneut höre ich auf zu sprechen als ich zu schluchzen beginne. Die Worte auszusprechen schmerzt noch mehr als es eh schon tut. Drews starke Hände ziehen mich an ihn und ich schlinge meine Arme um seine Mitte.

"Na komm wir reden und du erklärst mir erst einmal was passiert ist. Ich bring dich am besten in mein Zimmer, da haben wir unsere Ruhe, ein paar Freunde sind hier."

Ich nicke an seiner Brust, löse meine Arme aber nicht von ihm. Es fühlt sich so gut an jemanden zu haben und nicht mehr alleine in meinem Zimmer zu sitzen.

"Komm her." Höre ich ihn noch sagen und spüre dann eine Hand an meinen Oberschenkeln und eine an meiner Hüfte. Kurze Zeit später hat er mich aufgehoben und ich lasse weiterhin meine Tränen in sein Shirt sickern. Als Drew durch das Wohnzimmer und auf die Treppe zu geht, kann ich Stimmen hören die miteinander reden, aber aufhören als sie mich und Drew sehen.

"Drew wer ist die Kleine die du da so schön auf Händen trägst?" Fragt irgendeiner.

"Hey, lass es gut sein okay." Ich erkenne Josh Stimme, die den Kerl zurecht weist. Ich bin froh dass Drew einfach weiter die Treppe nach oben geht und dann einen Flur entlang, bis wir in ein Zimmer kommen und er mich sanft auf das Bett ablegt. Danach schließt er die Tür und kommt zu mir ans Bett, vor das er sich hin kniet und leicht über meinen Arm streicht.

"Rede einfach wenn du willst." Meint er und setzt sich dann auf den Boden. Ich hingegen fühl mich keines Wegs so als wie könnte ich gerade reden, stattdessen schluchze ich weiterhin in seine Bettdecke und fühle mich genauso schlimm wie die gesamte letzte Nacht.

POSSESSED 2 - Shattered -Where stories live. Discover now