Teil14

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Kumo P.O.V.

Ich sah nur noch, wie der Karren davon fuhr.

Verdammt! Ich muss sie retten! Wo ist Sua?

Ich lief sofort los, um Sua zu finden, aber sie war nicht da, bestimmt mit Polan ihre Hochzeitsnacht genießen.

Oh Gott, was mache ich nur und was mache ich mit Kasai? Sua kann ich jetzt nicht stören, dann zerstöre ich ihr alles und Kasai kann ich nicht einfach hier liegen lassen. Hektor! Ich muss Fires Vater finden!

Ich lief sofort los und fand ihn auch gleich. Ich zog ihn zur Seite und erklärte ihm mit wenig Worten, was passiert war. Er war entsetzt, nahm Kasai aber sofort an sich und schickte mich los. Ich rannte zu dem Platz zurück und suchte die Räderspuren. Ich fand sie schnell. Man konnte ihr leicht in den Wald folgen, sie war frisch und deshalb gut zu sehen. Doch irgendwann war sie einfach weg, wie verschwunden. Ich suchte das ganze Waldstück ab und fand erst keine Spur, aber ich gab nicht auf. Ich war kurz davor in Tränen auszubrechen.

Wie konnte ich nur meine Liebste verlieren?

Doch da fand ich eine Spur, sie führte zum Wasser, es floss ein kleiner Bach, breit genug um darin mit einem Karren zu fahren, durch den Wald.

Clever! Im Wasser kann ich der Spur schlecht folgen, nur blöd, dass man die Richtung beim Einfahren ins Wasser sieht.

Ich folgte also dem Verlauf des Baches. Es dauerte lange, bis ich an eine Art Festung stieß, in die die Spuren führten.

Wie zum Teufel soll ich da rein kommen? Wie soll ich jemals Fire wiedersehen?

Ich lief grübelnd durch die Gegend. Nach etwa 3 Tagen des Grübelns kam mir die Idee. Ich bin Koch und einen guten Koch konnte jede Festung benötigen, vielleicht konnte ich so an Informationen gelangen.

Also klopfte ich am Tor der Festung und stellte mich als Frederik von der Wiese vor und fragte um Audienz beim Besitzer der Festung. Ich wurde zu ihm geführt. Natürlich hatte ich mich ein wenig verkleidet, mir Dreck ins Gesicht geschmiert und mir einen Bart wachsen lassen. Er erkannte mich zum Glück nicht. Ich erklärte mein Anliegen und er war einverstanden, insofern ich ihm ein Probemenü auftischen kann. Kein Problem, ich packte all meine besten Speisen aus und führte sie ihm vor. Er aß alles ohne zu fragen und zeigte mir dann ohne ein Wort mein Zimmer. „Wehe du kochst nicht immer so gut!", mahnte er, ehe er ging.

Und so kochte ich Tag für Tag, Abend für Abend sein Essen und wartete, dass er irgendwann einmal einen Hinweis geben würde, wo Fire momentan war. Aber nichts!

Es dauerte mehr als ein Jahr, doch dann hörte ich endlich etwas Brauchbares. Das Warten hatte sich gelohnt, auch wenn ich dafür die Launen des Hausherren ertragen musste. Mal war die Suppe zu kalt, mal waren es zu viele Pilze und die Liste hörte nicht auf. Und dabei hatte ich nach langer Zeit wieder eine kreative Phase, ich hatte 1000 Ideen für Gerichte, eins besser als das Vorhergehende.
Eines Abends, als der Hausherr vom Jagen zurückkam, hatte er große Lust auf Wein. Ich brachte ihn den besten Wein, den ich finden konnte. Er kannte wohl seine Grenzen nicht wirklich, es dauerte keine halbe Nacht und er sang Lieder vor sich hin und lallte von so einem Wesen unter der Burg.

Fire, das musste sie einfach sein.

Ich fragte ihn, wo unter der Burg. Betrunken wie er war, erzählte er von Höhlen, die nie jemand finden würde.

Na toll, jetzt muss ich Zwerg spielen und mich in den Berg graben oder was? Vielleicht gibt es eine Treppe oder ähnliches nach unten?!

Ich schlich mich in der Nacht durch die Burg, auf der Suche nach einem Abgang.

Was mache ich, wenn ich ihn finde?

Darüber wollte ich später nachdenken.

Nach einem Monat intensiver Suche fand ich eine Art Eingang, mehr ein Loch in einer Nische. Ich wollte sie gerade genauer anschauen, doch da...

„Hey, was wird das da?"

Ich drehte mich hektisch um. Der Stallbursche!

Verdammt!

„N... Nichts! Was soll ich hier schon wollen?", fragte ich und lachte nervös.

Hoffentlich glaubt er mir das auch.

Aber nichts da!

„Also jetzt ehrlich, was machst du da?", verlangte der Junge zu wissen. Der Stallbursche war nett. Ich kannte ihn, er kam immer in die Küche, um Essen zu holen.

Kann ich ihm vertrauen?

„Also gut, ich werde dir etwas erzählen, das du auf keinem Fall weitererzählen darfst!", sagte ich ernst. Er nickte verwirrt. „Also ich bin nicht hier, um zu kochen. Ich suche jemanden, eine Frau! Sie wurde entführt, ich will sie retten, also bitte halte mich nicht davon ab.", erklärte ich. Er sah noch verwirrter aus und nickte, wie unter einem Zauber. Ich ging also weiter beziehungsweise ich tastete mich voran, denn es war stockdunkel und ich hatte keine Kerze bei mir.

Die Nacht der feuerroten SonneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt