Eine Reise durch die Zeit

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Die nächsten Tage verbrachte Belle erstaunlich häufig mit Jeanne. Sie konnte es sich selbst nicht erklären warum sie ihre Nähe suchte, aber sie konnte nicht leugnen, dass sie immer sehr viel Spaß mit ihr hatte. Irgendwann waren sie darauf gekommen, dass sie beide eigentlich gerne lasen, auch wenn sich die Wahl der Bücher nicht immer überschnitt, jedoch war es die beste Beschäftigung, die Belle einfiel um sich irgendwie in diesem Schloss die Zeit zu vertreiben. Sie würden abwechselnd ein Buch aussuchen, was sie beide lasen um dann darüber zu sprechen. Natürlich verschonte Belle Jeanne nicht mit romantischen Abenteuergeschichten, genauso wenig wie Jeanne Belle mit ihren draufgängerischen Helden verschonte. Es war unterhaltsam, sie führten oft lange Gespräche und kamen sich dabei näher.

Es erstaune Belle wie sehr sich doch ihre Haltung bezüglich Jeanne verändert hatte. Sie hasste sie nicht mehr, sondern brachte sogar Verständnis für sie auf. Es war auch wie Madame Pottine gesagt hatte, Jeannes Vater hatte ihren Geist mit bösen Gedanken vergiftet, die sie auf einen falschen Weg führten. Aber jetzt, wo sie mehr Zeit mit ihr verbrachte, konnte sie sehen, dass hinter diesen fehlerhaften Lehren ein guter Kern steckte.

Als es an ihrer Tür klopfte schrak sie kurz zusammen, legte das Buch beiseite und öffnete die Tür. »Ich hoffe ich störe dich nicht?«, fragte Jeanne höflich, als sie Belle sah, die noch etwas in Gedanken versunken war. »Nein, tust du nicht. Kann ich dir helfen?«

»Ich ähm, habe mich gefragt, ob du mich vielleicht begleiten möchtest. Da ist etwas, das ich dir zeigen möchte«, sagte Jeanne und wirkte etwas unsicher.

»Sicher, ich gehöre ganz dir.« Belle schloss die Tür hinter sich und wartete darauf, dass Jeanne ihr den Weg zeigte, doch diese stand noch ein wenig überfordert da, ehe sie sich scheinbar wieder zusammen raffte und voran ging. Sie führte Belle zur Bibliothek, wo sie schon viele gemeinsame Stunden miteinander verbracht hatten, allerdings konnte sie sich nicht zusammen reimen, was hier plötzlich so besonders war, dass Jeanne es ihr zeigen musste.

»Du machst mich immer neugieriger. Worum geht es denn?«

Jeanne blieb vor einem Tisch stehen auf welchem ein paar aufgestapelte Bücher lagen und holte eines hervor, welches ihr zuvor noch nie aufgefallen war. Es war sehr groß mit markantem roten Einband welches mit goldenen Linien verziert war. »Du weißt von dem Fluch, was du noch nicht weißt ist, dass mich eine Zauberin verflucht hat. Sie hat mir dieses Buch überlassen. Es ist magisch. Man kann damit in andere Länder reisen und so wenigstens für ein paar Momente diesem Schloss hier entfliehen.« Belle wollte fragen wieso sie verflucht wurde, was diese Zauberin dazu getrieben hatte, doch sie merkte, dass das gerade nicht im Vordergrund stand. Belle ging auf Jeanne zu und sah sich das Buch genauer an. Die Seiten waren allesamt leer, bis auf beide Seiten in der Mitte. Was sie vor sich sah war eine Weltkarte, eingehüllt in einem Sternenhimmel. Es sah fast so aus, als würden sich die Sterne und die Karte bewegen...es war wunderschön. »Wie funktioniert es?«

»Schließ deine Augen, denke ganz fest an den Ort, den du sehen willst und leg deine Hand auf die Karte. Das ist auch schon alles. Wir werden nicht wirklich dahin reisen, aber es wird sich so anfühlen als ob.«

Schmunzelnd blickte Belle zu ihr hoch. »Wir?«, fragte sie ein wenig provokant woraufhin Jeanne anders reagierte als die dachte. Sie hatte mit selbstbewussten Phrasen gerechnet, die nur so aus ihr heraus strömen würden doch stattdessen lag Unsicherheit in ihrem Blick. »Nun ich, ich dachte...«, fing sie an sich zu erklären bis Belle ihr die Hand auf den Arm legte, eine Geste welche für sie zur Gewohnheit geworden war. »Ich mache nur Spaß, natürlich wirst du mich begleiten.« Sie hätte sich nichts anderes gewünscht.

Jeanne schloss ihren Mund wieder, räusperte sich leicht und legte dann behutsam den Arm um ihre Taille. »Ich überlasse es dir wo die Reise hingeht.«

Beauty and the Beast (wlw)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt