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FSK18

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Du solltest nicht, so weich dich im Takt umdrehen
Und mir dabei so heiß ich die Augen sehen.
Du solltest nicht, ich sollte nicht...
Wir beide sollten und sollten uns nicht so wollen..
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Thiel schluckte als Boerne auf ihn zukam und warmherzig anlächelte.

„Sie können ja inzwischen richtig gut tanzen, Thiel. Zwingt Sie ihr Freund dazu?" Boerne grinste ihn neckisch an.

„Der tut hier jetzt glaub ich grad gar nix zur Sache oder?

„Ach nein?", hakte Boerne nach und ging noch einen Schritt auf Thiel zu. Bauch an Bauch, Körper an Körper standen sie voreinander und blickten sich tief in die Augen.

„Ich... wohne nach wie vor alleine. Gehen wir zu mir?" Boernes Atem kitzelte Thiels Gesicht. Er fühlte sich wohl, kribbelig und ein wenig aufgeregt wie schon sehr lange nicht mehr.

„Und Nadeshda?", war das Einzige was Thiel entgegnen konnte.

„Die wird gar nicht merken, dass Sie nicht bei ihr gastieren. Glauben Sie mir, die hat mich auf die Wange geküsst, das sagt ja wohl alles."

Thiel musste Grinsen. Das sagte mehr als tausend Worte.

„Bitte komm mit Frank."
Boernes Hände lagen nun am Revers Thiels Weste und weiche Lippen berührten hauchzart die linke Wange des Kommissars.
Thiel blickte auf, Boerne war nicht kleiner geworden, wobei groß war der jetzt auch nicht aber dennoch... Dann stupste er mit seiner Nasenspitze gegen Boernes.

„Das fasse ich als eindeutiges Ja auf."

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Warum hast du nicht nein gesagt?
Es lag allein an dir!
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Wie das überhaupt passieren konnte wusste Thiel nicht. Was er aber wusste, war die Tatsache, dass er jetzt ganz und gar nicht darüber nachdenken wollte. Übermütig ließ Thiel sich gegen Boenres Wohnungstür drücken, während der nebenbei versuchte den Schlüssel ins Loch zu befördern.

„So ein Scheiß!", stöhnte Boerne leicht genervt in Thiels Mund, weshalb Thiel grinsen musste und dem Professor die Schlüssel aus der Hand nahm.
„Mit dem öffnen von Türen kennen sich Polizisten besser aus."

Boerne wackelte mit den Augenbrauen und stieß die Tür zu seiner Wohnung auf.
„Ich steh auf Polizisten, die ihr Handwerk beherrschen."

„Na dann komm mit!"

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Mit fahrigen Händen streifte Thiel Boerne das Jacket von den Schultern und öffnete, während sie sich leidenschaftlich küssten, die Knöpfe des Hemds. Auch Boerne blieb nicht lange untätig, öffnete die drei Knöpfe an Thiels dunkelgrauer Weste und schob sie ihm über die Schultern. Kurz lösten sie sich voneinander, aber nur um sich ihre Hemden endgültig auszuziehen und schon klebten ihre Lippen wieder sehnsüchtig aneinander.

„Ich will dich so. Den ganzen Abend schon", murmelte Boerne an Thiels Lippen, weshalb es dem Kommissar direkt nochmal vier Grad heißer wurde.

„Zeig's mir lieber, statt nur davon zu quatschen!"

„An mir oder an dir?", fragte Boerne und küsste sich Thiels Schlüsselbein entlang.

„Beides?"

Boerne trat weg, was Thiel etwas irritierte. Als er aber sah, dass Boerne nur seine Brille auf das Sideboard legte, war er ziemlich erleichtert. Der Professor ohne Brille war alleine schon ein Anblick. Thiel konnte sich daran gar nicht satt sehen, vor allem nicht, weil seine Frisur auch schon ordentlich gelitten hatte und die Haare teilweise in alle Himmelsrichtungen abstanden.

Wie früher nur andersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt