🔥 Kapitel 19

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~ Quina; Egypt ~

Die gute Nachricht: Er hatte das Hotel gefunden.

Die schlechte Nachricht: Er kam nie zum Landen.

Am Anfang lief alles glatt. Hongjoong war ein bisschen über Quina gekreist, um das Hotel zu finden. Seonghwa schlief wie ein Baby. Dann entdeckte Hongjoong das Hotel. Der Plan war, Seonghwa in dem Rollstuhl, in dem Hongjoong Yunho mal für zwei oder drei Wochen durch die Gegend transportiert hatte, zu ihrem Zimmer zu bringen.

Aber dann ging alles schief.

Auf einmal waren da drei schwarze Helikopter mit einem Logo auf den Seitentüren. Es war ein weißes Hehetmon mit einer Pistole in der linken Hand. Yeosang's Männer. Sie fingen an, Hongjoong's Helikopter zu beschießen. Klar, es gab eine Panzerung aber wenn sie die Rotorblätter trafen, dann würden Hongjoong und Seonghwa abstürzen.

Also musste er sie irgendwie loswerden. Aber wie?

Der Blonde hatte kein Maschinengewehr, konnte gar nicht gleichzeitig Fliegen und Schießen. Die einzige Möglichkeit die er hatte, war, sie abzuschütteln und sich ein anderes Hotel zu suchen.

Also drehte Hongjoong ab, machte sich auf den Weg Richtung Süden. Er wollte bis in die Wüste südlich von Assuan und dann nahe des Roten Meeres eine Schleife schlagen um über El-Quesir und Safaga zurück nach Quina zu kommen.

Das sollte machbar sein.

Mit einem Griff nach rechts schnappte sich Hongjoong seinen Kommunikator, wählte die Nummer von Wooyoung.

Es klingelte.

Und klingelte.

Und klingelte.

Wooyoung ging nicht ran. Verdammt. Hoffentlich war wenigstens Yunho erreichbar und nicht, keine Ahnung, im Schlafzimmer von Mingi oder so.

Es klingelte.

Und klingelte.

"Ja?"

"Yunho! Ich kann Woo nicht anrufen, weißt du wo er ist?"

"Ähm...wahrscheinlich irgendwie mit San irgendwo. Warum?"

"Wait! Mit Choi San? Dem Choi San?! Egal. Ich bin gerade an Theben vorbei geflogen...Seonghwa und ich werden verfolgt. So wie es aussieht, sind es Yeosang's Männer. Ich wollte nach Assuan eine Schleife Richtung Rotes Meer fliegen und dann über El-Quesir zurück nach Quina gehen. Kannst du ihm das sagen? Er soll checken, ob das wirklich geht und sicherstellen, das ich freie Bahn habe. Und wenn er das Rathaus hacken muss!"

"Das klingt riskant. Was wenn der Sprit nicht reicht?"

"Hab noch einen Kanister im Laderaum, den ich das letzte Mal noch mitgenommen habe. Das wird klappen."

"Okay...pass auf dich auf, Joong. Und lass dich nicht von Seonghwa überraschen."

"Der schläft wie ein Murmeltier, keine Sorge. Wir sehen uns bald wieder, versprochen."

"Das klingt verdächtig nach etwas, das ein Held sagt bevor er stirbt."

"Mach dir keine Sorgen, Yunho."

"Berühmte letzte Worte, Chef."

Mit einem leisen Lachen legte Hongjoong auf, öffnete wieder die Karte. Das war eigentlich zwar nicht nötig (er wusste wo er hin musste) aber ab und zu ist es besser, man hat einen genauen Überblick.

Draußen auf den ersten Blick keine Helikopter zu sehen aber Hongjoong blieb wachsam. Er wusste, das sie dann da waren wenn man sie nicht erwartete. Das war schon immer so gewesen.

                             🔥

Draußen war es mittlerweile dunkel, über Hongjoong funkelten unzählige Sterne an dem klaren Wüstenhimmel. Er war vor knapp einer Stunde an Assuan vorbei geflogen, befand sich immer noch in der Arabischen Wüste, kurz vor der Grenze eines, vom Sudan beanspruchten, Gebiets.

In den letzten Stunden waren die fremden Helikopter näher gekommen. Hongjoong sah sie genau, wenn er nach Rechts und Links schaute aber bisher haben sie noch nicht angegriffen. Seonghwa schlief immer noch.

Das Thermometer zeigte draußen Minus 5 °C. Kalt.

Plötzlich kamen die Helikopter gleichzeitig näher, so nahe, das Hongjoong die Piloten erkennen konnte. Oder besser, das die Piloten Masken trugen.

Und dann eröffneten die Schützen auf beiden Seiten das Feuer.

Fluchend sah Hongjoong sich um. Gab es eine Fluchtmöglichkeit? Es musste doch irgendwo eine geben.

PANG! PANG! PANG! PANG!

Die Kugeln prasselten gegen die Seiten des Helikopters, hinterließen Kuhlen in dem Metall. Hongjoong zog seinen Kopf ein.

Er konnte runter gehen...und sie dann wieder hochziehen...vielleicht knallten die Helikopter ja auf den Boden.

Gedacht, getan.

Der Blonde ging in den Sinkflug, die Beiden folgten, ohne mit dem Kreuzfeuer aufzuhören.

Und dann passierte es.

Sie trafen die Verankerung der Rotorblätter.

Das Flappen verstummte stotternd, der Motor stoppte, einen kurzen Moment schwebte der Helikopter reglos in der Luft.

Dann fielen sie.

Hongjoong drückte panisch auf Knöpfe, versuchte alles, um wieder zu starten. Vergebens.

Ihm blieb gerade noch kurz Zeit um die Arme schützend über sein Gesicht zu legen, dann prallten sie auf den Boden.

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