Finde deinen Weg zu mir. [1]

565 50 5
                                    

Ich starrte vor mich, nichts brachte mich dazu auch nur einen Muskel zu bewegen.
Er war es. Ich war hier, wieder bei ihm. Erinnerungen schossen mir in den Kopf.
Erinnerungen, die ich am liebsten schon vergessen hätte.
Ich hörte wie Bokuto seine Tasche abstellte und anfing seine Klamotten vom Boden aufzuheben.
"Tut mir leid, dass es so chaotisch aussieht. Ich dachte nicht, dass du so früh kommst... eigentlich wollte ich noch aufräumen, aber ich hatte Training",redete er vor sich hin. Er war also auch im Volleyball Team.. natürlich, Bokuto hatte Talent.
Während er seine Sachen auf sammelte, hatte ich mich immernoch kein Stück bewegt. Ich wusste nicht, was ich mir davon erhoffte. Immerhin konnte er mich doch sehen.
Ich atmete tief durch und drehte mich, nachdem ich all meinen Mut zusammen genommen hatte, um. Nun blickte ich Bokuto an, er stand mit einem Haufen Klamotten vor meinem zukünftigen Bett.
Seine Haare standen nicht nach oben ab, sie vielen herunter und ein paar hingen ihm im Gesicht.
Man erkannte ihn fast gar nicht - ich erkannte ihn fast gar nicht.

Als sich unsere Blicke trafen wandte er sofort seinen Kopf zur Seite. "Ich..ah..ich bringe das runter in die Waschküche. Dann kannst du dich in Ruhe einrichten, also falls du willst natürlich!", dann drehte er sich zum gehen und erstaunlicher Weise schaffte er es die Tür mit seinen Klamotten auf den Armen zu öffnen.
Er war schnell verschwunden, aber ich konnte mich noch immer nicht wirklich bewegen.
Ich sah ihn nach einem Jahr wieder...oft hatte ich an ihn gedacht.
Und jetzt war er einfach wieder da..er war hier..bei mir.
Langsam schlich sich wieder Leben in meine Gliedmaßen und ich nahm meine Tasche und stellte sie auf mein Bett. Ich zog den Reißverschluss auf und sah den Inhalt einen Moment lang an. War es richtig, dass ich hier bleibe?

• Sichtweise: Bokuto •

Nachdem ich meine Wäsche in die Waschmaschine getan hatte, lief ich die Treppen wieder nach oben.
In Gedanken versunken blickte ich die Stufen an.
Akaashi war wirklich wieder aufgetaucht. Er war hier und lebte. Manchmal hatte ich daran nämlich Zweifel gehabt.
Es war gut ihn zu sehen. Auch wenn ich nicht wusste, wie ich mit ihm umgehen sollte.
Das wusste er wahrscheinlich genauso wenig.
Er hatte sich nicht wirklich verändert, er war vielleicht etwas gewachsen, aber das kann ich noch nicht sagen.
Er war noch immer der Akaashi in den ich mich verliebt hatte...er war noch immer mein Akaashi.
Ich betrat den Flur, in dem sich auch mein Zimmer befand, als ich aufblickte sah ich ihn.
Er stand bei Yui. Fragend blickte ich zu ihnen hinüber. Hatte er sich doch dazu entschieden das Zimmer zu wechseln?
Ich konnte es verstehen...aber..-

Würde ich nach dieser Zeit auch wechseln? Immerhin kennen wir uns ja so gut wie gar nicht mehr.. zumindest glaubt man das. Wir haben uns mit Sicherheit beide ziemlich verändert.
Ich seufzte und machte mich auf den Weg ins Zimmer. Es sah schon viel ordentlicher aus, wenn die ganzen Klamotten nicht da waren.
Akaashis Tasche stand auf seinem Bett, sie war offen, aber nichts war ausgeräumt.
Ich ließ mich auf mein Bett sinken und lehnte mich zurück. Ich hatte mir das Wiedersehen anders vorgestellt... vielleicht bei einem Café oder so.

Die Tür ging auf und der Schwarzhaarige betrat das Zimmer.
"Du willst in ein anderes Zimmer, oder? Du willst mich wieder verlassen..", ruckartig schlug ich mir die Hand vor den Mund und blickte ihn an. "Das war nicht so gemeint!", nuschelte ich hastig in meine Handfläche. Ganz mieses Thema!
In seinem Gesicht befand sich keinerlei Emotion. Seine Haut war bleich geworden, aber er zeigte keine Regung.
"Eigentlich..", fing er an, nachdem er sich gefangen hatte, "hab ich sie nur gefragt, wie das mit dem Waschen abläuft. Du warst ja so schnell weg..", er fing an und packte seine Tasche aus.
Ich ließ langsam meine Hand sinken und beobachtete ihn dabei. "Ich würde es verstehen, wenn du -"
"Ich bleibe.", Schnitt er mir sofort das Wort ab, "Außer du willst es nicht."
Nun wandte er sich mit einem Shirt in der Hand mir zu.
"Doch! Doch!", hastig nickte ich und lächelte. Er würde bleiben!
Erleichterung kam über mich und ich ließ mich wieder nach hinten fallen.
Er räumte seine Sachen ein, während ich mich weiter dran machte das Zimmer aufzuräumen.

Da es nun schon spät war, machten wir uns auf den Weg ins Badezimmer.
"Es ist leider ein Gemeinschaftsraum...alle in diesem Stockwerk benutzen das", erklärte ich ihm, "deswegen wird es immer recht voll sein. Die Duschen sind aber getrennt!", ich hielt ihm die Tür auf und wir traten hinein. Es waren schon einige da, jedoch war es nicht zu voll.
"Hey, Kotaru!", Yuuto, ein Junge, der ganz am Ende des Gangs wohnte, blickte zu mir, "Hast du da etwa jemand neues?", neugierig versuchte er einen Blick auf Akaashi zu werfen. Der sich jedoch hinter mir versteckt hatte... zumindest sah es so aus.
Jetzt bemerkte ich auch, dass er doch etwas kleiner war, als ich dachte. War ich denn wirklich so gewachsen?
"Kotaru?", Yuutos Stimme holte mich aus meinen Gedanken.
"Eh, ja! Er ist heute angekommen", ich grinste und lief dann neben Yuuto ans Waschbecken. Dort stellte ich meine Sachen ab.
"Und wie heißt du?", neugierig wandte er sich zu Akaashi, der nun neben mir am Waschbecken seinen Platz einnahm.
"Akaashi Keiji", erwiderte er und blickte ihn an.
"Der Akaashi?", brach es aus Yuuto raus.

•--------•--------•

So, ein letztes Kapitel in diesem Jahr. x3
Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch! :D

Liebe Grüße ^.^

Noch nicht Allein [BokuAka]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt